„David“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Egbert-Psalter, fol. 20v.jpg|miniatur|[[Egbert-Psalter]], fol. 20v, König David]]
[[Datei:Tel dan inscription.png|thumb|Älteste außerbiblische Erwähnung der davidischen Dynastie in der 9. Zeile von oben ([[Tel-Dan-Inschrift]], um 840 v. Chr.)]]
[[Datei:Weisgerber, Albert - David a Golias (1914).jpg|thumb|David und Goliath, Gemälde von [[Albert Weisgerber]] (1914)]]
'''David''' ([[Hebräische Sprache|hebr.]] '''דָּוִד''' und '''דָּוִיד''' ''Dāwīd'') war laut [[1. Buch Samuel|1.]] und [[2. Buch Samuel]], dem [[1. Buch der Könige]] und dem [[1. Buch der Chronik]] des [[Tanach]] und des [[Altes Testament|Alten Testaments]] der [[Bibel]] König von [[Juda (Reich)|Juda]] und (zeitweise) auch von [[Königreich Israel|Israel]] nach seinem Vorgänger [[Saul]] und lebte um 1000 v. Chr. Er gilt als Verfasser zahlreicher [[Psalmen]].

== David in den Samuelbüchern ==
=== Der junge David ===
David wurde als jüngster Sohn [[Isai]]s (Jesse) in [[Betlehem]] geboren. Bereits als Knabe salbte ihn [[Samuel (Prophet)|Samuel]] zum künftigen König. Bald kam er an den Hof Sauls, was in der Bibel in zwei sich gegenseitig ausschließenden Varianten erzählt wird.<ref>H.W. Hertzberg: ''Die Samuelbücher'' (=''Das Alte Testament Deutsch'', Bd. 10). Vandenhoeck & Rupprecht, Göttingen 1956, S. 113; [[Klaus Koch (Theologe)|Klaus Koch]]: ''Samuelisbücher''. In: [[Religion in Geschichte und Gegenwart]], 2. elektronische Ausgabe der 3. Auflage. directmedia, Berlin 2000, Bd. 5, S. 1359.</ref> In der ersten ({{B|1 Sam|16|14–23}}) lässt Saul ihn holen, um sich durch Davids Spiel auf der „Harfe“ [[Kinnor]] aufmuntern zu lassen, denn er wurde „durch einen vom [[JHWH|Herrn]] gesandten bösen Geist geplagt“. Unmittelbar daran ({{B|1 Sam|17}}) schließt sich die bekannte Erzählung vom Sieg über den Riesen [[Goliat]] an: Der Hirtenjunge David, der eigentlich nur seinen im Heer dienenden Brüdern Brot und Käse bringen sollte, ertrug die lästerlichen Verhöhnungen des Vorkämpfers der [[Philister]] nicht. Daraufhin wurde er Saul vorstellig, und mit dessen eigener Rüstung ausgerüstet, verzichtete jedoch auf diese und tötete den Philister mit einer einfachen Steinschleuder. Daraufhin erkundigte sich Saul, wessen Sohn dieser tapfere Junge sei, und ließ ihn an seinen Hof kommen. Es wurden verschiedene Lösungen zur Auflösung dieses Widerspruchs vorgeschlagen, ein allgemeiner Konsens darüber besteht aber nicht.<ref>[http://www.bibelbund.de/htm/2000-1-023.htm Richard Schultz: Die sogenannten Widersprüche im Alten Testament - Teil 2] (2000)), Webseite des [[Bibelbund]]es, Zugriff am 9. Juni 2013.</ref>

Am Hof zog David bald die Eifersucht Sauls auf sich, da er als größerer Held erschien als der König. Saul versuchte daraufhin mehrmals, ihn zu töten. David wurde von Saul in ein Gefecht gegen die Philister entsandt, aus dem er ihm 100 [[Vorhaut|Vorhäute]] von getöteten Philistern bringen sollte. Saul ging davon aus, dass David in diesem Gefecht sterben würde. Falls es David jedoch gelänge die Vorhäute zu erbeuten, versprach Saul ihm seine Tochter [[Michal]] zur Frau.

David überlebte nicht nur den Kampf, sondern brachte Saul sogar 200 Vorhäute von getöteten Philistern. Somit war die Ehe von David und Michal besiegelt ({{B|1 Sam|18|17–28}}). [[Michal]] warnte David vor weiteren Mordabsichten ihres Vaters ({{B|1 Sam|18|8–12}}) und verhalf ihm zur Flucht. Auch Sauls Sohn [[Jonatan (Sohn Sauls)|Jonatan]], mit dem David eng befreundet war ({{B|1 Sam|18|1–4}}), unterstützte ihn.

David schlug sich als Bandenführer durch und wurde von Saul mit 3000 auserwählten Soldaten gejagt. In den Höhlen von [[En Gedi]] begab sich der König für seine Notdurft zufällig genau in die Höhle, in der sich David und seine Leute versteckt hielten. Doch statt ihn zu ermorden, wie es seine Bande forderte, schnitt David lediglich einen Zipfel des königlichen Gewandes ab.

Diesen präsentierte er Saul vor der Höhle als Zeichen seiner Loyalität. Tief gerührt prophezeite ihm der König, dass er dereinst König nach ihm werden würde, und ließ ihn schwören, seinem Geschlecht und Namen kein Leid anzutun. Daraufhin ließ er ihn ziehen.

In der Folge verdingte sich David als Lehnsmann bei den Philistern. Während seines Aufenthaltes ging er gegen Räuberbanden in der Wüste vor. Als die Philister gegen Israel rüsteten, verzichteten sie auf die Unterstützung durch David, da sie ihm nicht trauten.

David verschonte Saul zum zweiten Mal, als er sich in Sauls Lager schlich und zum Zeichen seiner Überlegenheit nur dessen Spieß und Wasserkrug entwendete. Durch die zweimalige Verschonung Sauls macht der anonyme Verfasser der Erzählung Davids Respekt vor dem Königtum Nord-Israels sinnfällig. Dies erleichterte den nord-israelitischen Stämmen später im Gegenzug auch das Königtum Davids anzuerkennen, welches sich zum Schluss auf Nord- und Südreich erstreckte.

=== David als König ===
Saul starb im Kampf gegen die Philister. Mit ihm fiel sein Sohn Jonatan, von dem David später sagte, seine Liebe habe ihm ''„mehr als Frauenliebe“'' bedeutet ({{B|2 Sam|1|26}}). Da es nun keinen Thronfolger mehr gab, wurde David in [[Hebron]] zum König über den Südstamm [[Juda (Reich)|Juda]] gesalbt. Die Selbstverständlichkeit, mit der eine Spaltung Israels in ein Nord- und ein Südreich schon für Davids Lebenszeit berichtet wird, lässt den Schluss zu, dass diese Zweiteilung, die die Bibel erst für die Zeit nach dem Tode Salomos bezeugt, womöglich wesentlich älter war.

Durch politische Schachzüge und die Ausschaltung oder Bindung an sich überging David die Nachkommen Sauls: Er wurde auch zum König über Israel, das allerdings ein selbständiges Königreich blieb. Beide Reiche waren in [[Personalunion]] miteinander verbunden. David eroberte nun [[Jerusalem]], das genau auf der Grenze zwischen beiden Teilreichen lag. Dadurch gehörte die Stadt zu keinem der zwölf Stammesgebiete, sondern gehörte als Krongut dem König allein.

Nach der Festigung seiner politischen Macht brachte David die [[Bundeslade]] nach Jerusalem, die bis dahin in der Stiftshütte in [[Silo (biblischer Ort)|Silo]] aufbewahrt worden war, um die dortige Priesterschaft zu schwächen und seine Stadt nun auch zum religiösen Zentrum des Reiches zu machen. David führte eine Reihe von zumeist erfolgreichen Kriegen gegen Israels Nachbarvölker, die zumeist sein Neffe [[Joab]] für ihn führte, und schuf so ein Großreich, das im Norden [[Baalbek]] und [[Damaskus]], im Osten [[Moab (Bibel)|Moab]], im Süden das Gebiet bis zum [[Rotes Meer|Roten Meer]] und im Westen das Land bis zum [[Mittelmeer]] umfasst haben soll. Die Eroberung der Philistergebiete an der Küste zwischen [[Gaza (Stadt)|Gaza]] und [[Tel Aviv|Jaffa]] gelang aber nicht.

Zur Zeit eines Feldzugs gegen die [[Ammoniter]] schlief David [[Batseba]]mit der Frau von Urija, einem [[Hethiter]], der einer seiner Offiziere war. Als David erfuhr, dass Bathseba von ihm schwanger geworden war, ließ er Urija in der Hoffnung nach Jerusalem zurückkehren, dieser würde dann mit Bathseba schlafen und das Kind später als sein eigenes anerkennen. Urija weigerte sich jedoch, das eigene Haus zu betreten und bei seiner Frau zu schlafen, solange die Kriegshandlungen noch andauerten und den anderen Soldaten ein solches Vorrecht verwehrt sei; womöglich durchschaute er auch die Absicht des Königs.
[[Datei:David&Bathsheba.jpg|thumb|190px|David und [[Bathseba]]]]
Daraufhin befahl David dem [[Joab]] in einem von Urija persönlich überbrachten Brief, diesen an die vorderste Front zu stellen, damit er falle. Diesmal ging Davids Plan auf und er heiratete die Witwe. Sie war nach Sauls Tochter [[Michal]], [[Abigail]] aus [[Maon]] und [[Ahinoam]] aus [[Jesreel (Stadt)|Jesreel]], Haggit, Egla, Abital und Maacha, der Tochter des Königs Tamaris von Geschur, Davids achte Frau. Der Prophet [[Natan (Prophet)|Natan]] drohte ihm dafür Gottes Strafe an, und das Kind Batsebas starb. Trotz seiner [[Sünde]] blieb David in der Darstellung des [[Buch Samuel]] der Liebling [[JHWH|Gottes]], auch wenn ihm zur Strafe verwehrt blieb, den [[Israelitischer Tempel|Tempel]] in Jerusalem zu bauen. Dies blieb dem zweiten Kind vorbehalten, das Batseba dem David gebar, nämlich [[Salomo]].

Ein anderer Sohn Davids, [[Absalom]] (auch: Abschalom), versuchte seinen Vater zu stürzen, was ihm auch beinahe gelang. Der alte David bestimmte kurz vor seinem Tod auf Rat Batsebas und Natans anstelle des ehrgeizigen [[Adonia (Israel)|Adonia]] Salomo zu seinem Nachfolger und ließ ihn zum König salben.

Das David-Bild der Samuel-Bücher ist psychologisch differenziert. Es zeigt Licht-, aber auch Schattenseiten des Helden – Zögern, Zweifeln, Freundschaft, Liebe, Altersbeschwerden, Zorn, Begehren und schwere Schuld. Das ist bei Königserzählungen jener Zeit ohne Beispiel.

== David im Neuen Testament ==
David ist im Unterschied zu anderen Königen des Alten Testaments (Saul, Salomon) im Neuen Testament umfangreich rezipiert. Das besondere Interesse resultiert dabei aus der Vorstellung, dass der erwartete [[Messias]] aus dem Haus David stammen müsse, sodass Jesus mehrfach mit dem Titel „[[Sohn Davids]]“ angeredet wird.

In den Kindheitsgeschichten des [[Evangelium_nach_Matthäus|Mt]] und des [[Evangelium nach Lukas|Lk]] (die zwei unterschiedliche Stammlinien der [[Vorfahren Jesu]] angeben) wird über die Gestalt des [[Josef von Nazaret|Josef]] die genealogische Verbindung zwischen Jesus und David hergestellt. Dazu passt auch, dass Jesus in der „Davidsstadt“ [[Betlehem]] auf die Welt kommt.<br>
Im Mt wird Jesus besonders in den [[Wunder Jesu|Wundererzählung]]en als Davidssohn angesprochen und damit als der Heil bringende Messias bezeichnet. Auch [[Paulus von Tarsus|Paulus]] setzt die Abstammung Jesu aus dem Geschlecht Davids voraus ({{B|2 Tim|2|8}} und {{B|Röm|1|3f}}).<br>
Im [[Evangelium nach Johannes]] wird die Messianität Jesu von einem Teil seiner Zeitgenossen unter Hinweis auf Jesu Herkunft aus Galiläa bestritten ({{B|Joh|7|40-43}}). Hier wird entweder die damals verbreitete Unkenntnis der Herkunft Jesu sichtbar,<ref> So [[Martin Hengel]], Anna Maria Schwemer: ''Jesus und das Judentum'', Tübingen 2007, S. 293. </ref> oder es kommt darin zum Ausdruck, dass der Verfasser dieses Evangeliums die davidische Herkunft Jesu nicht voraussetzt.<ref> So Konrad Huber: ''Die Könige Israels: Saul, David und Salomo'', in: Markus Öhler (Hrsg.): ''Alttestamentliche Gestalten im Neuen Testament'', Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1999, S. 161ff</ref>

Diese breite neutestamentliche Bezeugung soll darauf verweisen, „daß in der Familie Jesu die Tradition lebendig war, von David abzustammen“.<ref> [[Martin Hengel|Hengel]], Schwemer: ''Jesus und das Judentum'', 2007, S. 293. </ref>

Im Rückblick späterer Generationen wurde David zu einer Heilsgestalt und zum Hoffnungsbild des kommenden [[Messias]]. Dieser musste [[Davidsohn|Nachkomme („Sohn“) Davids]] sein.

== David im Christentum ==
[[Bild:Schoengrabern8.JPG|thumb|250px|Kampf Davids mit dem Löwen, [[Steinerne Bibel]] (um 1220) von [[Steinerne Bibel (Schöngrabern)|Schöngrabern]], Niederösterreich]]
Davids Bedeutung für das Christentum beruht auf der Tatsache, dass [[Jesus]] als [[Messias]] Sohn Davids genannt wird.

Vorbildlich wird auch sein [[Gebet|Beten]] und die [[Reue]] nach der Verführung von [[Bathseba]] gesehen sowie sein [[Kampfesmut]] (siehe Bild) bei Konflikten mit Feinden und mit Versuchungen.

Mittelalterlichen Autoren galt David als der Prototyp des [[Psalm]]isten und des Dichters; er galt zu dieser Zeit als Patron der [[Meistersinger]]. Im Hymnus ''[[Dies irae]]'' prophezeit er zusammen mit der [[Sibylle (Prophetin)|Sibylle]] das Herankommen des [[Jüngstes Gericht|Jüngsten Gerichts]]. Im Mittelalter galt David als beispielhafter Ritter und beispielhafter König; [[Karl der Große]] liebte es, von seinen Höflingen als „der neue David“ angeredet zu werden. Der frühmittelalterliche armenische Historiker [[Moses von Choren]] führte die Abstammung der [[Armenische Bagratiden| Bagratiden]]-Dynastie auf König David zurück. Die [[Salbung]] Davids durch den Propheten Samuel war im Mittelalter Vorbild für die kirchliche Königssalbung.<ref>[[David Flusser]]: Artikel ''David, In Christianity.'' In: ''[[Encyclopaedia Judaica]].'' 2. Auflage, Bd. 5 (2007), S. 454.</ref>

== David im Islam ==
David erscheint im [[Koran]] als Dāwūd ({{arS|داود}}, auch داوود). In Sure 2, Vers 252 wird zudem Davids Sieg über [[Goliat]] erwähnt. In Sure 21, Vers 78 und Sure 38, Verse 35–38 erscheint David als vorbildlicher Herrscher und Richter. In Sure 5, Vers 82 wird die Verfluchung einer Gruppe von Juden durch David und Jesus wiedergegeben, welche die göttlichen Gebote missachteten.<ref>Chaim Zeev Hirschberg: Artikel ''David, In Islam'', in: [[Encyclopaedia Judaica]], 2. Auflage, Bd. 5 (2007), S. 454-455.</ref> In Sure 34, Vers 10–12 (auch 21, 80) ist David ein Waffenschmied, für den das Eisen erweicht wird, woraus er Kettenpanzerhemden fertigt. Ferner wird seine magische Qualität als Sänger betont, die geeignet war, nicht nur Menschen, sondern auch wilde Tiere und die Natur zu beeinflussen.<ref>[[The Encyclopaedia of Islam. New Edition]], Bd. 2, S. 182</ref>

== David in der Geschichtswissenschaft ==
[[Datei:Allegorie Pfarrkirche St. Ulrich.JPG|thumb|König David holzgeschnitzt von [[Johann Baptist Moroder]] 1910 in der Pfarrkirche [[St. Ulrich in Gröden]]]]
Dass David die in der Bibel dargestellte Machtfülle erreicht hat, wird in der neueren Forschung stark bezweifelt.<ref>Kritisch z. B. die populäre Darstellung bei [[Israel Finkelstein]]; [[Neil A. Silberman]]: ''Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel.'', 6. Aufl. (Sonderausgabe), C. H. Beck, München 2006, Kap. 5, S. 140ff. Kurzüberblick zu Forschungsmeinungen bei [[#Weblinks|Fischer 2009]], Abschnitt 4; dort auch weitere Literatur.</ref> Aus ägyptischer und [[Assyrer|assyrischer]] Perspektive war er zweifellos nur ein Provinzfürst. Die biblische Schilderung seiner und Salomos Regierungszeit als des Höhepunkts der staatlichen Bedeutung Israels hält literaturwissenschaftlicher und vor allem archäologischer Überprüfung nicht stand. Zur Zeit Davids dürfte Jerusalem nicht mehr als 1500 Einwohner besessen haben. Von einem Großreich Davids kann angesichts fehlender archäologischer Nachweise und fehlender Erwähnung in den Aufzeichnungen anderer Reiche nicht gesprochen werden.

Die biblischen Erzählungen zeichnen zwar die davidische und vor allem die salomonische Epoche als eine ideale Zeit, doch sind sie selbst deutlich später entstanden. In der [[Bibelwissenschaft]] wird heute allgemein angenommen, dass das Buch Samuel in der Zeit des Königs [[Joschija|Josias]] von Juda aus verschiedenen Quellen zusammengestellt wurden. Josias regierte 640 bis 609 v. Chr. und versuchte, seine Herrschaft über das von den [[Assyrer]]n geräumte Nordreich auszudehnen – die Geschichte vom vereinten Großreich unter David und Salomo wäre in dieser Interpretation interessegeleitete Mythenproduktion und als Geschichtsquelle allenfalls für die Zeit ihrer Entstehung interessant.

In letzter Zeit wird von einigen Forschern sogar in Frage gestellt, ob es David je gegeben hat. Immerhin ist durch eine erst 1993 gefundene Inschrift aus [[Tel-Dan-Inschrift|Tel Dan]] belegt, dass um 840 v. Chr. die Könige [[Juda (Reich)|Judas]] tatsächlich als zum „Haus David“ gehörend betrachtet wurden. Demgegenüber wird aber auf Texte aus der Stadt [[Mari (Stadt)|Mari]] verwiesen, in denen das Wort ''dawidum'' in der Bedeutung Heerführer vorkommt. Demnach könnte David ursprünglich gar kein Personenname, sondern ein Titel gewesen sein. Auch könnte ein Vorfahre der Könige von Juda mit dem Namen David existiert haben, auf den aber später verschiedene Erzählungen bezogen wurden, vergleichbar mit [[Merowech]] im Falle der [[Merowinger]].

Der [[Stein von Scone]] der [[Schottland|schottischen]] Könige wird als der Krönungsstein Davids vorgezeigt, was historisch aber als unwahrscheinlich gilt. Auch die Königsdynastien der [[Armenische Bagratiden|armenischen]] und [[Georgische Bagratiden|georgischen Bagratiden]] führten ihre Abstammung auf David zurück.

== Davidstern ==
Um das [[14. Jahrhundert]] verbanden jüdische [[Mystik|mystische]] Texte das Hexagramm (den [[Davidstern]]) als [[Talisman]] – sowie andere Symbole – mit älteren Darstellungen auf einem Schild, der mit der Macht Gottes verbunden gewesen sein und einst König David geschützt haben soll. Seine sieben Teile stehen für die sieben Schöpfungstage, in denen Gott die Welt erschaffen hat, und die zwölf Kanten des Davidsterns stehen für die [[Zwölf Stämme Israels|zwölf Stämme des Volkes Israel]].

== Gedenktage ==
* evangelisch: [[29. Dezember]] im Kalender der [[Lutheran Church - Missouri Synod|Lutherischen Kirche - Missouri-Synode]]
* römisch-katholisch: [[29. Dezember]]
* orthodox: [[26. Dezember]] und Sonntag nach Weihnachten
* armenisch: [[25. Dezember]] und [[26. Dezember]]
* koptisch: [[19. Dezember]]<ref>[http://www.heiligenlexikon.de/BiographienD/David.htm David im Ökumenischen Heiligenlexikon]</ref>
[[Datei:David von Michelangelo.jpg|thumb|[[David (Michelangelo)|David von Michelangelo]]]]

== Wirkung in Kunst und Literatur ==
* ''[[David (Donatello)|David]],'' Plastik von [[Donatello]] (um 1430)
* ''David,'' Plastik von [[Andrea Verrocchio]] (1473–1475)
* ''David,'' Gemälde von [[Pedro Berruguete]] (1450–1504)
* ''[[David (Michelangelo)|David]],'' Skulptur von [[Michelangelo]] (1501–1504)
* ''[[David (Bernini)|David]],'' Skulptur von [[Gian Lorenzo Bernini]] (1623–1624 )
* ''[[David et Jonathas]],'' biblische Oper von [[Marc-Antoine Charpentier]] (1688)
* ''[[Le Roi David|König David]]'' Symphonischer Psalm in drei Teilen von [[Arthur Honegger]] nach dem Drama von [[René Morax]] (1921/1923)
* ''[[David und Bathseba (Film)|David und Bathseba]],'' Spielfilm (1951)
* ''David und Goliath,'' Spielfilm (1959)
* ''Der König David Bericht,'' Erzählung von [[Stefan Heym]] (1972)
* ''Weiß Gott,'' Roman von [[Joseph Heller]] (1984)
* ''[[König David (1984)|König David]]'', Spielfilm (1985)
* ''King David,'' Musical/Liederzyklus von [[Alan Menken]] (Musik) und [[Tim Rice]] (Text) (1997)
* ''[[Die Bibel – David]], Spielfilm (1997)
* ''König David,'' Musiktheater von [[Christian Stückl]] (Text/Regie) und [[Markus Zwink]] (Musik) im Rahmen der [[Oberammergauer Passionsspiele]] (2005)
* ''David,'' Oper von [[Lorenz Dangel]] (Musik) und [[Giovanni Netzer]] (Libretto) (2007)
* ''David,'' Oratorium in 2 Teilen nach Worten der Heiligen Schrift [[Carl Gottlieb Reissiger]] (Musik) (1852)

== Literatur ==
* [[Walter Dietrich]]: ''David. Der Herrscher mit der Harfe.'' Biblische Gestalten, Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2006, ISBN 9783374023998.
* [[Israel Finkelstein]]; [[Neil A. Silberman]]: ''David und Salomo – Archäologen entschlüsseln einen Mythos.'' C. H. Beck Verlag, München 2006, ISBN 3-406-54676-5.
* Steven L. McKenzie: ''König David''. Eine Biographie, Walter de Gruyter, Berlin - New York 2001, ISBN 9783110171969.
* Stefan Ark Nitsche: ''König David. Sein Leben – seine Zeit – seine Welt.'' Walter de Gruyter, Gütersloh 2002.
* Laurence A. Sinclair / Clemens Thoma: Artikel ''David'', in: [[Theologische Realenzyklopädie]], Bd. 8 (1981), S. 378-388.
* {{DNB-Portal|118523929|NAME=David}}

== Einzelnachweise ==
<references />

== Weblinks ==
{{Commonscat|David}}
* {{DNB-Portal|118523929|NAME=David}}
* {{WiBiLex|David|Autoren=Alexander A. Fischer}}
* [http://www.dig-gath.org The Tell es-Safi/Gath Archeological Project] (archäologische und epigraphische Erkenntnisse mit weiterführenden Verweisen)
* [http://www.dradio.de/dlr/sendungen/bildungszeit/331991/ Was wissen wir wirklich über Bethlehem] Deutschlandradio, Sendung „Bildungszeit“, 21. Dezember 2004
<!--* [http://www.kindernetz.de/mediennetz/radio/-/id=112404/property=download/nid=66346/amnb83/swr_kindernetz_aula_israel.doc Über Könige und Nomaden - Die Frühgeschichte Israels] SWR2 Aula, Sendung vom 4. Mai 2008–->
<!-- *[http://www.nationalgeographic.de/php/magazin/topstories/2005/01/topstory1.htm] Artikel im National Geographic, Jan. 2005 -->
* [http://www.david-und-goliat.de ''David und Goliat'' Musical] 40 minütiges Kindermusical von Dagmar und Klaus Heizmann

{{Folgenleiste|VORGÄNGER=[[Saul]]|NACHFOLGER=[[Salomo]]|AMT=[[Liste der Könige Israels|König des vereinigten Israels]]|ZEIT=1008–965 v. Chr.}}

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{{Navigationsleiste Könige von Israel}}

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{{SORTIERUNG:David #Israel}}
[[Kategorie:David (Israel)]]
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[[Kategorie:Person des evangelischen Namenkalenders]]
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|KURZBESCHREIBUNG=zweiter König von Israel
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Version vom 5. November 2013, 09:39 Uhr

Heyy Leute was geht ab? :D