Deutschbund

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Der Deutschbund war eine der ersten Organisationen der völkischen Bewegung die sich im Kaiserreich herausbildete. Er wurde 1894 vom Journalisten Friedrich Lange in Berlin gegründet.

In einigen Städten und Regionen des Deutschen Kaiserreiches bildeten sich in der Folgezeit sogenannte Deutschbund-Gemeinden. Die Mitglieder („Brüder“) dieser Gemeinden entstammten vielfach protestantisch-konservativen Honoratiorenkreisen. Die Gemeinden agierten als verschwörerische Zirkel, die Mitglieder empfanden sich als rassische Elite und strebten die Vertiefung des „Deutschtums“ an. Der Aufnahmeantrag des Bundes enthielt einen Absatz, der die Aufnahme an die arische Abstammung knüpfte. Vor Ort führten die Mitglieder ein Stammverzeichnis. Darin war die Abstammung bekannter „Arier“ und „Nichtarier“ aufgeführt.

Trotz zahlreicher Krisen behauptete der Deutschbund auch nach dem Ersten Weltkrieg seine Führungsposition in der völkischen Bewegung. Besonderen Anteil daran hatte der Ministerialrat Max Robert Gerstenhauer. Ihm ist auch die frühe Annäherung an den Nationalsozialismus zuzuschreiben.

Der Bund hielt ein Mitteilungsblatt, die „Deutschbund-Blätter“, und war Herausgeber einiger völkischer Werke.

Das oberste Parteigericht der NSDAP anerkannte 1934 den Deutschbund als älteste völkische Vereinigung und erlaubte Parteimitgliedern die Doppelmitgliedschaft. Die Organisation wurde 1945 von den Alliierten verboten.

Literatur

Dieter Fricke: Der Deutschbund. In: Uwe Puschner (Hrsg.) u. a.: Handbuch der völkischen Bewegung 1871-1918, Saur, 1999. ISBN 3598114214