Lützowerstraße 10 (Rastatt)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Durchgangslager Rastatt)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Lützowerstraße 10 ist das ehemalige Garnisonslazarett der Festung Rastatt. Heute dient es als Zentrales Fundarchiv des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg.

Das Garnisonslazarett wurde 1848 erbaut.[1] In den 1920er Jahren war es eine Geflügelfarm.[1] Von 1934 bis 1939 wurde es von der Pflegeanstalt Rastatt genutzt. Deren Leiter war Arthur Schreck, der viele hundert Psychiatriepatienten in Schloss Grafeneck überstellte, wo sie ermordet wurden.[2] Im Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude erneut als Lazarett.[3] 1945 bis 1994 waren hier Flüchtlinge, Asylanten, Aus- und Umsiedler untergebracht.[1]

Ab 1994 wurde das Gebäude für das Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg mit Hauptsitz in Konstanz zu einem Magazin für archäologische Funde ausgebaut. 1999 ging es als Zentrales Fundarchiv für Baden-Württemberg in Betrieb. Da die Kapazität des Zentralen Fundarchivs voraussichtlich 2030 erschöpft sein wird, ist ein Erweiterungsbau geplant.[4]

  • Martin Kemkes und Johann Schrempp: Das Zentrale Fundarchiv des ALM. Gedächtnis und Dienstleistungszentrum. In: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg. 30 Jahre. Konstanz 2021. ISBN 978-3-00-072320-9, S. 136–154.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c August-Renner-Realschule Rastatt: Euthanasie am Beispiel der Pflegeanstalt Rastatt. Übersicht über die Gebäudenutzung. 2013
  2. Maria Nüchter: Die Genese der „Euthanasie“ in Theorie und Praxis am Beispiel der Pflegeanstalt Rastatt. 2011
  3. WN/BDA: ZwangsarbeiterInnen und Kriegsgefangene im Widerstand gegen das NS-Regime. 2016
  4. Claus Wolf: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg. Ein Museum für das ganze Land. In: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg. 30 Jahre. Konstanz 2021. ISBN 978-3-00-072320-9, S. 10–13 (12).

Koordinaten: 48° 50′ 57,2″ N, 8° 12′ 34,2″ O