Ferentari
Ferentari ist ein Stadtteil der rumänischen Hauptstadt Bukarest, welcher zum 5. Sektor gehört. Es leben offiziell etwa 90.000 Menschen in Ferentari, die meisten davon Roma.[1]
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wort "Ferentari" leitet sich vom lateinischen Wort "Ferentarii" ab, die Bezeichnung für römische Wurftruppen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ferentari entstand in der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts und war das erste moderne Industriegebiet in Bukarest. Durch die Bahnanbindung Bukarests mit Giurgiu wuchs die Gegend. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden viele Wohnblöcke nach sozialistischem Stil.
Gegenwart
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den letzten Jahrzehnten brach der Strukturwandel im Stadtteil aus. Die Gebäude verfielen und die wohlhabenden Arbeiter zogen weg.[2] Übrig blieben die Roma, die heute den größten Bevölkerungsanteil ausmachen.[3][2][4][5]
Ferentari ist heute eines der gefährlichsten Viertel Bukarests[4] und ein Zentrum für Gewalt, Drogenhandel und illegale Prostitution. Zudem haben überdurchschnittlich viele Bewohner keinen Zugang zur Strom- und Trinkwasserversorgung. Außerdem ist die Armut sehr hoch.[6] Wegen der schlechten Zustände gab es 2006 Ausschreitungen in Ferentari.
Kulturelle Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bibliothek
- orthodoxe Kirche Ferentari
- orthodoxe Kirche "Nașterea Maicii Domnului Bumbăcari"
- baptistische Kirche "Providența"
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dennis Krick: 12 Mann - 88 Zähne: Draculas zahnlose Erben. tredition, 2016, ISBN 978-3-7323-1986-2 (google.de [abgerufen am 13. April 2021]).
- ↑ a b Wer oben ist, will kein Rom mehr sein. In: Der Bund. ISSN 0774-6156 (derbund.ch [abgerufen am 13. April 2021]).
- ↑ Die Verlierer der Wende. In: fr.de. Frankfurter Rundschau, 7. November 2014, abgerufen am 13. April 2021.
- ↑ a b Kathrin Lauer: MARCO POLO Reiseführer Rumänien: Reisen mit Insider-Tipps. Inkl. kostenloser Touren-App und Event&News. Mairdumont GmbH & Company KG, 2019, ISBN 978-3-575-41100-6 (google.de [abgerufen am 13. April 2021]).
- ↑ Barrieren überwinden – Roma-Frauen und deren Zugang zum öffentlichen Gesundheitswesen. Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, abgerufen am 13. April 2021.
- ↑ Leben in der Kanalisation: Die Straßenkinder von Bukarest. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Deutsche Welle, BILD, Spiegel TV, 27. Dezember 2017, abgerufen am 13. April 2021.