Gordon Northcott

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Gordon Stewart Northcott (* 1906 in Saskatchewan, Kanada; † 2. Oktober 1930 im Staatsgefängnis San Quentin, Marin County, USA) war ein kanadischer Serienmörder.

Leben

Northcott wurde 1906 in der kanadischen Provinz Saskatchewan geboren und wuchs in British Columbia auf. 1924 zog er mit seiner Familie nach Los Angeles. Sein Vater kaufte ihm ein Stück Land in Wineville, Kalifornien, und unterstützte ihn beim Bau seiner Hühnerfarm.

Northcott wurde bekannt als der Wineville Chicken Coop Murderer (deutsch Wineville-Hühnerstallmörder)[1], der in den 1920er Jahren mehrere Kinder entführte, sexuell missbrauchte und auf seiner Farm tötete.

Er und seine Mutter, Sarah Louise Northcott, wurden am 19. September 1928 nahe Vernon in British Columbia von der kanadischen Polizei festgenommen.[2]

Beide wurden an die USA ausgeliefert und in Kalifornien vor Gericht gestellt. Seine Mutter gestand einen Mord an einem Walter Collins, der in Los Angeles lebte und seit dem 10. März 1928 nach einem Kinobesuch vermisst wurde. Dennoch ist bis heute nicht sicher, ob das Geständnis der Wahrheit entspricht, denn der Junge wurde nie gefunden. Mit dem Geständnis hatte sie sich vor der Todesstrafe gerettet und wurde am 31. Dezember 1928 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Sie saß zwölf Jahre im Tehachapi State Prison und wurde anschließend auf freien Fuß gesetzt.[3][4][5] Sie starb 1944.

Anfang 1929 begann der Prozess gegen Gordon Northcott in Riverside County, Kalifornien. Am 8. Februar 1929 wurde er der Ermordung eines nicht identifizierten „geköpften Mexikaners“ und der Ermordung der Gebrüder Winslow für schuldig befunden. Am 10. Februar versuchte ein Lynchmob, der vom Vater der Winslow-Brüder angeführt wurde, Northcott in seine Gewalt zu bringen, was die Polizei jedoch verhinderte.[6] Am 13. Februar 1929 verurteilte ihn das Gericht unter Richter Freeman zum Tode.[7] Er wurde am 2. Oktober 1930 im Staatsgefängnis San Quentin gehängt.[1][8]

Der US-amerikanische Spielfilm Der fremde Sohn basiert auf Northcotts Taten.

Literatur

  • Clinton T. Duffy: 88 Men and 2 Women. Doubleday, 1962.
  • Anthony Flacco, Jerry Clark: The Road Out of Hell: Sanford Clark and the True Story of the Wineville Murders. Union Square Press, 2009, ISBN 978-1-4027-6869-9.
  • Philip Jenkins: Using Murder: The Social Construction of Serial Homicide. Aldine Transaction, 1994, ISBN 0-202-30525-2, S. 184.
  • Chrysanthi Leon: Continuity and Change in American Sex Crime Policy. New York University Press, 2011.
  • James Jeffrey Paul: Nothing is Strange with You: The Life and Crimes of Gordon Stewart Northcott. Xlibris, 2008, ISBN 978-1-4363-6627-4.
  • Cecilia Rasmussen: L. A. Unconventional: The Men & Women Who Did L. A. Their Way. Los Angeles Times, 1998, ISBN 978-1-883792-23-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b John Kurz: Mira Loma History, Riverside County, California: Wineville Chicken Murders. Rubidoux Historical Society, 15. Dezember 1988, abgerufen am 26. Januar 2008.
  2. Murder Farm' Fugitive Held: Young Northcott Arrested by Canadian Police Mother Also Believed to be in Their Custody Blood Found on Suspects' Ranch Called Human, Los Angeles Times, 20. September 1928. Abgerufen am 24. April 2010 
  3. San Joaquin Valley; Northcott Plea in Vain. No Hope for Woman's Parole for Many Years to Come, Chairman Says, Los Angeles Times, 14. Februar 1936. Abgerufen am 26. Januar 2008 
  4. Mother of Gordon Northcott, Wineville Boy Slayer, Paroled, Los Angeles Times, 22. Mai 1940 
  5. Mrs. Northcott Reported in East; Whereabouts of Ax Murderess Under Parole Disclosed, Los Angeles Times, 9. Januar 1941, S. 1A 
  6. Northcott in Terror: Mob's Jail Visit Arouses Fear, Los Angeles Times, 11. Februar 1929. Abgerufen am 13. Juli 2009 Reprinted in The Los Angeles Times, The Daily Mirror: Changeling – Part IX, 5. November 2008.
  7. Northcott put in Doomed Row: Slayer Becomes No. 46,597 at San Quentin Meeting With "Mother" May be Arranged Later Youth "Wisecracks" About Forthcoming Hanging, Los Angeles Times, 13. Februar 1929. Abgerufen am 26. Januar 2008 
  8. Mark Gribben: Poetic Justice. The Malefactor’s Register, 27. Februar 2007, abgerufen am 26. Januar 2008.