Grab des Herischefhotep
Herischefhotep in Hieroglyphen | |||||||
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Herischefhotep (Heri-schef-hetep) Ḥrj-š=f-ḥtp(.w)[1] Herischef ist zufrieden | |||||||
Die Mumienmaske des Herischefhotep |
Das Grab des Herischefhotep wurde bei Ausgrabungen in Abusir gefunden und war unberaubt. Es handelt sich um eine typische Bestattung des frühen Mittleren Reiches, um 2000 v. Chr. Die Funde sind heute im Ägyptischen Museum der Universität Leipzig zu sehen.
Lage und Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Grab liegt in Abusir, wo sich Pyramiden der 5. Dynastie befinden, wo es aber auch Bestattungen des Mittleren Reiches gibt, die zu Priestern am Kult der Pyramiden gehören. Die Bestattung des Herischefhotep fand sich in einer kleinen Kammer, die ein Tonnengewölbe hatte und aus Lehmziegeln aufgemauert war. Zu der Kammer gehörte einst wahrscheinlich auch ein Schacht, von dem aber keine Reste mehr nachweisbar sind. Die Kammer war einst etwa 2,5 × 1,7 m groß und erhielt von den Ausgräbern die Nummer mR 6 (Mittleres Reich, 6. Grab).
Im Zentrum der Grabkammer standen die beiden Särge des Herischefhotep, ein innerer Sarg in einem äußeren Sarg. Die Särge weisen auf den Außenseiten jeweils eine Inschriftzeile auf. Im Inneren sind sie mit Pyramidentexten[2] (auf den Deckelunterseiten und auf dem Boden) dekoriert. Auf den Wänden zeigen sie Reihen von Objekten, Opferformeln und jeweils eine Opferliste. Die mit einer Mumienmaske versehene Mumie im inneren Sarg lag auf der linken Seite, den Kopf Richtung Norden ausgerichtet. Um den Hals trug sie einen Halskragen und beim Kopf fand sich eine Kopfstütze. Neben der Leiche lagen Bögen und Stöcke sowie eine Kupfervase.
Neben dem Sarg fanden sich zahlreiche Holzmodelle, darunter das Model eines Kornspeichers mit Holzfiguren der Arbeiter und eine Küche mit Personal. Zudem gab es vier Schiffmodelle mit Besatzungen. Zwei Holzstatuetten stellen Herischefhotep dar, eine dritte Figur eine Dienerin. Schließlich fanden sich Holzsandalen (auch Modelle) und Modelwerkzeuge.
Die Titel des Herischefhotep fanden sich auf den Särgen. Demnach war er Leiter einer Phyle in Mensut (Mensut ist der Name der Pyramide des Niuserre) und Gutsleiter in Mensut.
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Sarg des Herischefhotep
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Statue des Herischef-
hotep -
Küchenhofmodell
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Kornspeichermodell
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Figur einer Gaben-
trägerin -
Bootsmodell
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Bootsmodell
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Bootsmodell
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Sandalen
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Stäbe
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Mumien-
binden
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friederike Kampp-Seyfried: Der Sarkophag des Herischef-Hotep/1. Ein Restaurierungskonzept und seine Finanzierung. In: aMun. Magazin für die Freunde der Ägyptischen Museen. Heft 11, 2001 S. 18–19.
- Renate Krauspe: Das Ägyptische Museum der Karl-Marx-Universität Leipzig. Führer durch die Ausstellung. Hrsg. v. Direktorat für Forschung der Karl-Marx-Universität Leipzig, Leipzig 1987, S. 31–33.
- Renate Krauspe (Hrsg.): Das Ägyptische Museum der Universität Leipzig. von Zabern, Mainz 1997, ISBN 3-8053-2007-8, S. 57–63.
- Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs and Paintings. III. Memphis. Part 1. Abu Rawash to Abusir. 2. Auflage, Clarendon Press, Oxford 1974, S. 346 (Volltext als PDF; 19,6 MB).
- Heinrich Schäfer: Priestergräber und andere Grabfunde vom Ende des Alten Reiches bis zur griechischen Zeit vom Totentempel des Ne-user-Rê (= Wissenschaftliche Veröffentlichung der Deutschen Orient-Gesellschaft. Band 8, ISSN 0342-4464 = Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft in Abusir 1902–1908. Band 2). Hinrichs, Leipzig 1908, S. 42–81 (Online).
- Oliver Tietze: Der Sarkophag des Herischef-Hotep/2. Ein aufwändiges Vorhaben nähert sich seinem Ende. In: aMun. Magazin für die Freunde der Ägyptischen Museen. Heft 11, 2001 S. 20–25.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hermann Ranke: Die Ägyptischen Personennamen. Band I: Verzeichnis der Namen. Augustin, Glückstadt 1935, S. 253.
- ↑ Leonard H. Lesko: Index of the Spells on Egyptian Middle Kingdom Coffins and Related Documents. B. C. Scribe Publications, Berkeley (CA) 1979, ISBN 0-930548-02-7, S. 14.