Hängetal

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Hängetal mit Wasserfall im Yosemite-Nationalpark, USA

Als Hängetal bezeichnet man in der Geomorphologie ein vorrangig glazial geformtes Seitental. Hängetäler liegen über der Talsohle eines Haupttals und münden über eine Stufe in dieses. Sie weisen dabei alle wesentlichen Charakteristika eines Trogtals auf, erreichen aber nicht dessen Größe. Die kleineren Tributärgletscher der Hängetäler konnten den Felsuntergrund wegen der geringeren Mächtigkeit nicht so stark eintiefen wie die großen Talgletscher des Haupttales. Heute schneiden sich oft Gebirgsbäche erosiv in das Gestein ein, was zur Bildung von Schluchten oder Klammen führen kann. Der Höhenunterschied vom Hängetal ins Haupttal wird dabei oft in Wasserfällen überwunden.

Eine spezielle Form des Hängetals ist im Salzburger Pinzgau zu finden. Die südlichen Seitentäler der Salzach münden alle mit einer Steilstufe in deren Talboden, weil sich das Salzachtal seit der letzten Eiszeit stark eingetieft hat. Zur Entstehung der mächtigen Klammen vor den Talmündungen, die alle in Nord-Süd-Richtung verlaufen, hat auch die großräumig parallele Klüftung der alpiden Gebirgsbildung beigetragen.

Des Weiteren entstehen Hängetäler auch an Küstenkliffs. Dabei kann sich der ins Meer mündende Bach nicht schnell genug in das Kliff einschneiden, das durch die Brandung der Wellen erodiert wird. Somit fließt der Bach nicht mehr gleichsohlig in das Meer, sondern als Wasserfall.

Weblinks

Wiktionary: Hängetal – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen