Heinzenturm

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Der Heinzenturm, der auch die Namen Hinzenturm oder Hennessenthurm trug, war ein ehemaliger Wehrturm der zwischen 1257 und 1357 errichteten Stadtmauer Aachen. Er existiert seit 1881 nicht mehr. Die Aachener Heinzenstraße ist nach diesem früheren Gebäude benannt.

Lage

Der Turm befand sich circa 200 Meter vom Kölntor entfernt und war innerhalb der Stadtbefestigung lediglich durch den Wehrturm Schänzchen von ihm getrennt. Gleichzeitig war das Stadttor Sandkaultor ihm direkt benachbart.

Architektur

Der Wehrturm besaß drei Geschosse, die untereinander über eine Wendeltreppe verbunden waren. Die oberen beiden Etagen verfügten über einen Kamin sowie einen Wandschrank.

Das Gebäude wurde als Rundturm mit Wetterfahne errichtet. Die Räume besaßen Kuppelgewölbe. Während das Obergeschoss Schießluken besaß, verfügten die beiden unteren über Schießscharten.

Sage um den Turm

Der Turm soll eine Falltür besessen haben, die es den Hinzen- und den Heinzenmännchen ermöglichte, in ein Höhlensystem zu gelangen. Sie nutzen dieses, nachdem sie aus der Emmaburg vertreiben worden waren. Nachts kamen die Hinzen- und Heinzenmännchen und spielten unordentlichen Bürgern der Stadt und betrunkenen Soldaten Streiche. Nach dem Abriss des Turms verschwanden auch die Hinzen- und Heinzenmännchen aus Aachen.

Historie

Aufgrund der moderner werdenden Waffen reichte die Mauerstärke des Gebäudes nicht mehr aus und man entschied sich im 17. Jahrhundert, die Wandstärke zu vergrößern. Hierzu wurden Teile des Turmes abgetragen und das Material zur Verdickung der Wände genutzt werden konnte. Kanonenkugeln sollten dadurch abgehalten werden können. Gleichzeitig diente dies dem Zweck, eigene Geschütze auf dem Dach positionieren zu können, um von dort den Gegner zu beschießen.

Der Heinzenturm wurde im Jahre 1881 abgerissen.

Literatur

  • Bruno Lerho: Die große Aachener Stadtmauer mit Toren und Türmen. Helios Verlag, 2006, ISBN 3-938208-37-6.
  • Carl Rhoen: Die Befestigungswerke der freien Reichsstadt Aachen. Verlag von Anton Creutzer, Aachen 1894. (Online-Version, pdf, 6,61MB)
  • Ludwig Bechstein: Die Hinzlein zu Aachen. (html) In: Deutsches Sagenbuch. Zeno.org, abgerufen am 12. Mai 2009.

Siehe auch

Koordinaten: 50° 46′ 48,1″ N, 6° 5′ 30,8″ O