Henkelotherium
Henkelotherium | ||||||||||
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Nachbildung des nahezu vollständigen Fossils in Fundlage. | ||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||
Oberjura | ||||||||||
150 Mio. Jahre | ||||||||||
Fundorte | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Henkelotherium | ||||||||||
Krebs, 1991 | ||||||||||
Arten | ||||||||||
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Henkelotherium ist eine ausgestorbene Gattung der Säugetiere, die vor rund 150 Millionen Jahren im Oberjura von Südwesteuropa vorkam. Die bislang einzige wissenschaftlich beschriebene Art ist die Typusart Henkelotherium guimarotae.
Fundort war die Kohlengrube Guimarota nahe der Stadt Leiria in Portugal. Der Berliner Paläontologe und Grabungsleiter in Guimarota, Bernard Krebs, benannte das Tier in der Erstbeschreibung nach seinem damaligen Kollegen Siegfried Henkel[1], der das Fossil 1976 entdeckt hatte.[2]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Henkelotherium guimarotae ist das erste jurassische Säugetier, von dem ein nahezu vollständiges Skelett gefunden wurde. Es war ein kleines Tier, etwa so groß wie eine Spitzmaus. Die kräftigen Krallen und der lange Schwanz deuten auf einen Baumbewohner hin, ähnlich den heutigen Eichhörnchen. Die Zähne belegen, dass es sich bei Henkelotherium um einen Insectivoren (Insekten fressendes Tier) handelte.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Hinsicht auf seine systematische Stellung gehört die Gattung Henkelotherium zu den Peramuriden (obwohl ursprünglich in eine eigene Familie gestellt), einer Gruppe primitiver Säugetiere, die jedoch bereits dem Ursprung der Theria, der modernen Säugetiere (Beuteltiere (Metatheria) und Plazentatiere (Eutheria)), nahestehen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernard Krebs: Das Skelett von „Henkelotherium guimarotae“ gen. et sp. nov. (Eupantotheria, Mammalia) aus dem Oberen Jura von Portugal. In: Berliner geowissenschaftliche Abhandlungen. Reihe A: Geologie und Paläontologie 133, 1991, ISSN 0172-8784, S. 1–110.
- Bernard Krebs: The henkelotheriids from the Guimarota mine. In: Thomas Martin, Bernard Krebs (Hrsg.): Guimarota. A Jurassic Ecosystem. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 2000, ISBN 3-931516-80-6, S. 121–128.
- Ramón Vázquez Molinero: Comparative anatomy of Henkelotherium guimarotae (Holotheria), a late Jurassic small mammal, and its relevance for the evolution of the mode of locomotion of modern mammals. Dissertation. Freie Universität Berlin, Fachbereich Geowissenschaften, 2003. Dissertation Online
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Thomas Martin: Professor Bernard Krebs verstorben ( vom 7. November 2005 im Internet Archive), Paläontologie aktuell, Heft 44, Juli 2001, Seite 2.
- ↑ Tim Bartels Verlassene Kohlemine entpuppt sich als Fossilien-Fundgrube Berliner Zeitung, 10. Januar 2001
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Daumengroßes Ursäugetier als Fossil des Monats. 8. November 2007, Pressemitteilung der Universität Bonn