Indigen: Das Nordamerika Filmfestival

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Indigen: Das Nordamerika Filmfestival
Logo des Filmfestivals bis 2023.
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Allgemeine Informationen
Ort Stuttgart
Genre Filmfestival
Website nordamerika-filmfestival.com
Besucherzahlen
2004 rund 3000
Vorherige Veranstaltungsorte
2012 Stuttgart

Indigen: Das Nordamerika Filmfestival ist ein Festival, das Filme aus dem indianischen Nordamerika (USA und Kanada) zeigt. Es wurde 2004 mit dem Titel „Indianer Inuit: Das Nordamerika Filmfestival“ von Gunter Lange gegründet, dem künstlerischen Leiter des Festivals.[1] Es findet alle zwei Jahre in Stuttgart statt und ist das einzige Festival seiner Art in Europa.

Im Juni 2023 erfolgte die Änderung des Filmfestivalnamens zu „Indigen: Das Nordamerika Filmfestival“.[2]

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Filmfestival zeigt Filme aus verschiedenen Kategorien. Die Spielfilme, Dokumentarfilme, Kurzfilme, Trickfilme und Musikvideos sind überwiegend indigene Produktionen. Indigene Regisseure, Darsteller und Produzenten stellen die Themen aus ihrer Sicht dar und vermitteln unterschiedliche Perspektiven auf den Alltag, die Geschichte und die Mythologie. Zu jedem Festival werden Gäste eingeladen, die an den Produktionen der gezeigten Filme mitgewirkt haben. Sie berichten über die Hintergründe der Filme und stehen dem Publikum für Fragen zur Verfügung.

Der indigene Film zeichnet sich mittlerweile als eigenes Genre ab. Ziel des Filmfestivals ist es, durch die Vielzahl der gezeigten Filme ein breites Spektrum an Sichtweisen aufzuzeigen und Stereotypisierungen entgegenzuwirken. Es versteht sich als eine Veranstaltung mit Unterhaltungs- und Bildungsauftrag.

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

30 bis 50 Filme bilden das Filmprogramm eines Festivals. Durchschnittlich 200 Filme werden vor jedem Festival eingereicht. Filmvorstellungen für Schulklassen, Kulturprogramme und pädagogische Fortbildungen sind wichtige Bestandteile des Festivals. Pädagogisch wertvolle Filme, die sich zum Einsatz im Unterricht anbieten, werden den Medienzentralen zum Verleih vorgeschlagen. Das Festival verbindet die zahlreichen Filmpräsentationen mit einem facettenreichen Rahmenprogramm, das beispielsweise Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Tänze, Vorträge oder andere kulturelle Veranstaltungen umfasst.

Bisherige Festivals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Festival fand bisher unter folgenden Themen jeweils in Stuttgart statt:

  • 18. bis 28. November 2004 (und in Zürich): ohne Titel
  • 21. bis 25. März 2007 „Indigenous Voices“
  • 10. bis 13. Dezember 2009 „Generation Pow Wow“
  • 19. bis 22. Januar 2012 „Between Tradition and Multimedia Life“
  • 23. bis 26. Januar 2014 „No more Silence“
  • 21. bis 24. Januar 2016 „In Tomorrow We Believe“
  • 18. bis 21. Januar 2018 „UP|RISE – Earth and Water“
  • 6. bis 9. Februar 2020 „Dreams have no Borders“
  • 3. bis 6. Februar 2022 „Mehr als Leder und Feder | More than Leather and Feather“
  • 2. bis 5. Februar 2023 „More than Leather and Feather“

Ein Ziel der Veranstalter ist es, das Festival als professionelles Filmforum auszubauen, um die Kommunikation zwischen indigenen und deutschen Filmschaffenden zu fördern. 2013 wurde eine Startnext-Crowdfunding durchgeführt, die über 5000 Euro an Spenden einbrachte. Alle Preise sind jeweils mit 500 € dotiert. 2014 übernahmen erstmals die Schüler einer Stuttgarter Grundschule die Jurytätigkeit für den UNICEF-Kinderfilmpreis.

Seit 2014 werden beim Festival Preise in folgenden Kategorien verliehen:

  • Bester Spielfilm
  • Bester Dokumentarfilm (lang)
  • Bester Kinderfilm (UNICEF-Preis)
  • Bestes Musikvideo
  • [3] Bester Trickfilm (seit 2018)
  • Lifetime Achievement Award

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Steven Leuthold: Indigenous aesthetics. Native Art, Media and Identity. University of Texas press, Austin 1998, ISBN 0-292-74703-9.
  • Jacquelyn Kilpatrick: Celluloid Indians. Native Americans and Film. University of Nebraska Press, Lincoln 1999, ISBN 0-8032-7790-3.
  • Kerstin Knopf: Decolonizing the Lens of Power. Indigenous Films in North America. In: Cross/cultures. 100. Rodopi, Amsterdam / New York 2008, ISBN 978-90-420-2543-1.
  • Manuela Müller: Trickster im Native American Film: Die Weiterführung der oral tradition. Meidenbauer, München 2009, ISBN 978-3-89975-692-0.
  • Thomas Koebner (Hrsg.): Indianer vor der Kamera. Edition Text und Kritik, München 2011, ISBN 978-3-86916-120-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Media Arts, Cultural Events Gunter Lange, Künstlerischer Leiter
  2. Pressemitteilung des Filmfestivals vom 21.06.2023 auf Facebook. Abgerufen am 2. März 2024.
  3. Hubl55: Start. In: Indianer Inuit: Das Nordamerika Film Festival. Abgerufen am 2. Februar 2023 (deutsch).