Jüdischer Friedhof (Stráž u Tachova)

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Koordinaten: 49° 40′ 35,4″ N, 12° 46′ 0,1″ O

Karte: Tschechien
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Jüdischer Friedhof (Stráž u Tachova)​

Der Jüdische Friedhof Stráž u Tachova ist ein jüdischer Friedhof in Stráž u Tachova (deutsch Neustadtl), einer Gemeinde in der Region Plzeňský kraj im Südwesten Böhmens.

Jüdischer Friedhof in Stráž u Tachova

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der jüdische Friedhof Stráž liegt etwa einen Kilometer nordwestlich der Ortschaft auf einem Hügel.[1] Er hat eigene Grabreihen für Kohanim und Leviten.[2] Außer Juden aus Stráž wurden dort auch Juden aus den Dörfern der Umgebung von Stráž beerdigt.[3] Die Grabsteine waren außer mit Doppelhänden und Kannen für die Kohanim und Leviten auch mit Reliefs von Hirsch, Gans, Rose, Wolf und anderen verziert.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1330 wurde der jüdische Friedhof von Stráž gegründet.[5][6] 1450 wurde er urkundlich nachgewiesen.[7] Seine letzte Erweiterung fand im Jahre 1860 statt.[8]

Es gab auf diesem Friedhof Grabsteine aus dem 14. und dem 15. Jahrhundert.[9][10] Insgesamt muss es mehr als 1000 Gräber auf ihm gegeben haben.[11]

Durch die Faschisten wurde er verwüstet und ein Großteil der Grabsteine wurde als Baumaterial entwendet.[12]

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg verbesserte sich die Situation nicht wesentlich. Während in den 1960er Jahren noch etwa 50 Grabsteine vorhanden waren, waren einige Jahre später nur noch 14 Grabsteine auffindbar.[13]

Im Jahr 2009 wurde der Friedhof von der deutschen Aktion Sühnezeichen gereinigt und es wurden 34 wiedergefundene Grabsteine aufgerichtet.[14] Heute (2015) stammt der älteste erhaltene Grabstein aus dem Jahr 1579.[15]

Von Stráž nach Souměř führt ein blau markierter Lehrpfad am Friedhof vorbei.[16]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • W. Klimsa, Jaroslav Polák-Rokycana: Geschichte der Juden in Neustadtl am Klinger. In: Hugo Gold (Hrsg.): Die Juden und Judengemeinde Bohmens in Vergangenheit und Gegenwart. Jüdischer Buch- und Kunst Verlag, Brünn/ Prag 1934, S. 457–460. (online auf: hugogold.com)
  • Petra Malínská: Židé a židovské obce v západních Čechách v 18. – 1. polovině 20. století (englisch: Jews and Jewish Communities in the Western Bohemia During the Time – period from the 18th Century to the First Half of the 20th Century.) Diplomarbeit. Karlsuniversität, Hussitische Fakultät, Prag 2007. (tschechisch, englisch) (online auf: is.cuni.cz)
  • Renata Klodnerová: Synagogy v Plzeňském kraji (englisch: The Synagogues in the Pilsen region.) Diplomarbeit. Karlsuniversität, Hussitisch-Theologische Fakultät, Judaistik, Prag 2011. (tschechisch, englisch) (online auf: is.cuni.cz)
  • Arno Pařík, Jiří Fiedler, Petr Ehl: Old Bohemian and Moravian Jewish Cemeteries. Paseka, 1996, ISBN 80-85192-12-8.
  • Jiří Fiedler: Židovské památky Tachovska, Plánska a Stříbrska. Domažlice. Nakladatelství Českého lesa, ISBN 978-80-86125-81-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jüdischer Friedhof (Stráž u Tachova) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ jüdische-gemeinden.de
  2. ↑ jüdische-gemeinden.de
  3. ↑ jüdische-gemeinden.de
  4. ↑ W. Klimsa, Jaroslav Polák-Rokycana: Geschichte der Juden in Neustadtl am Klinger. In: Hugo Gold (Hrsg.): Die Juden und Judengemeinde Bohmens in Vergangenheit und Gegenwart. Jüdischer Buch- und Kunst Verlag, Brünn/ Prag 1934, S. 459.
  5. ↑ holocaust.cz (Memento des Originals vom 12. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.holocaust.cz
  6. ↑ W. Klimsa, Jaroslav Polák-Rokycana: Geschichte der Juden in Neustadtl am Klinger. In: Hugo Gold (Hrsg.): Die Juden und Judengemeinde Bohmens in Vergangenheit und Gegenwart. Jüdischer Buch- und Kunst Verlag, Brünn/ Prag 1934, S. 459.
  7. ↑ holocaust.cz (Memento des Originals vom 12. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.holocaust.cz
  8. ↑ holocaust.cz (Memento des Originals vom 12. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.holocaust.cz
  9. ↑ holocaust.cz (Memento des Originals vom 12. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.holocaust.cz
  10. ↑ W. Klimsa, Jaroslav Polák-Rokycana: Geschichte der Juden in Neustadtl am Klinger. In: Hugo Gold (Hrsg.): Die Juden und Judengemeinde Bohmens in Vergangenheit und Gegenwart. Jüdischer Buch- und Kunst Verlag, Brünn/ Prag 1934, S. 460.
  11. ↑ zanikleobce.cz
  12. ↑ holocaust.cz (Memento des Originals vom 12. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.holocaust.cz
  13. ↑ zanikleobce.cz
  14. ↑ zanikleobce.cz
  15. ↑ holocaust.cz (Memento des Originals vom 12. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.holocaust.cz
  16. ↑ zanikleobce.cz
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