Jewish Labor Committee
Das Jewish Labor Committee (jiddisch: Jidišer Arbeter-Komitet bzw. Yidisher Arbeter Komitet; „Jüdisches Arbeiterkomitee“; Abk. JLC) ist eine von jiddischsprachigen eingewanderten Gewerkschaftsführern im Februar 1934 in den USA gegründete säkulare jüdische Organisation zur Förderung der gewerkschaftlichen Interessen in jüdischen Gemeinden und der jüdischen Interessen innerhalb der Gewerkschaften.[1]
Viele der Gründer waren Führer in anderen Arbeiterorganisationen wie dem Arbeter Ring[2] und dem Bund. Baruch Charney Vladeck[3] wurde zum ersten Präsidenten des JLC gewählt. Die Organisation mit Hauptsitz in New York hat lokale oder regionale Büros in Boston, New York, Philadelphia, Chicago und Los Angeles und verfügt über ehrenamtlich geführte Mitgliedsgruppen in verschiedenen anderen Gemeinden in den gesamten Vereinigten Staaten. Sie wurde 1934 als Reaktion auf den Aufstieg des Nationalsozialismus in Europa gegründet, um jüdische Gewerkschaftsinstitutionen in europäischen Ländern zu unterstützen,[4] die Anti-Hitler-Bewegung im Untergrund zu fördern, den Opfern des Nationalsozialismus zu helfen, mit der amerikanischen organisierten Arbeiterschaft im Kampf gegen antidemokratische Kräfte zusammenzuarbeiten und den Antisemitismus und andere Auswirkungen von Faschismus und Nationalsozialismus auf das amerikanische Leben zu bekämpfen.
The Voice of the Unconquered wurde von 1943 bis 1949 monatlich veröffentlicht.[5] Das JLC betrieb auch ein Forschungsinstitut, das Forshung-Instiut baym Yidishn Arbeyer-komitet (Research Institute of the Jewish Labor Committee), welches das Bulletin Faktn un Meynungen und 1946 An International Convention against Antisemitism (von Mark Vishniak[6]) herausgab. Auch Bücher wie Vos es Tut der Yidisher Arbeter-Komitet (1954) oder The Fate of Soviet Jewry: The Jews in the Soviet Union. Soviet-Yiddish Literature, 1918–1948 von Elias Schulman[7] (1958) erschienen beim Jewish Labor Committee.
Das JLC war von 1936 bis in die 1970er Jahre auch in Kanada aktiv.
Heute arbeitet die Organisation daran, die historisch starke Beziehung zwischen der jüdischen Gemeinschaft in den USA und der Gewerkschaftsbewegung aufrechtzuerhalten und zu stärken und das zu fördern, was sie als das von beiden Gruppen geteilte Konzept der sozialen Gerechtigkeit betrachten.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Catherine Collomp: Rescue, Relief, and Resistance: The Jewish Labor Committee's Anti-Nazi Operations, 1934–1945. Translated by Susan Emanuel. 2021, ISBN 9780814346198 (Review)
- Catherine Collomp: Résister au nazisme. Le Jewish Labor Committee New York, 1934–1945. CNRS EDITIONS, 2016
- Joseph Tenenbaum: Three Year Anti-Nazi Boycott. Jewish Labor Committee, 1936
- Thomas Mann: Statement für das »Jewish Labor Committee«. Frankfurt am Main: Fischer E-Books, 2011, 1. Auflage (Buchhandelslink)
- Othmar Krainz: Das Judentum entdeckt Amerika. Judaica, Band 7, Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur, 1992, ISBN 3927933252, Digitalisat (Nachdruck der 1938 im Deutschen Hort Verlag erschienenen Ausgabe) (Abschnitt: „Das Amerikanisch-Jüdische Arbeiter-Komitee (American Jewish Labor Committee)“, S. 123 ff.) – aus völkisch-nationalsozialistischer Perspektive
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jewish Labor Committee (Webpräsenz)
- “Relief is a political gesture:” The Jewish Labor Committee’s interventions in war-torn Poland, 1939-1945 (Catherine Collomp)
- The Jewish Labor Committee Story
Einzelnachweise und Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ vgl. die Homepage des Jewish Labor Committee (jewishlabor.org): “is the voice of the Jewish community in the labor movement and the voice of the labor movement in the Jewish community”.
- ↑ englisch The Workers Circle
- ↑ weißrussisch Барух Нахман Чарны
- ↑ vgl. auch DNB: „half ab 1940 europäischen sozialistischen Arbeiterführern bei der Auswanderung“.
- ↑ Buchhandelslink (Dan Wyman Books, LLC, Brooklyn, USA) – abgerufen am 26. Januar 2023
- ↑ russisch Вишняк, Марк Вениаминович
- ↑ vgl. yivoarchives.org: Elias Schulman