Johann Georg Rachalß

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johann (Hans) Georg Rachalß (* 30. November 1630 in Lauter/Sa.; † 12. Dezember 1671 in Aue) war kursächsischer Förster in Lauter und zuletzt in Aue im Amt Schwarzenberg im Erzgebirge.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater war der Oberförster zu Lauter und spätere Pirschmeister zu Dresden Christoph Rachalß und seine Mutter Regina geborene Hartenberg. Sein Vater hatte 1632 den Aufstand in Lauter gegen den kaiserlichen General Heinrich Holck und den Bau einer Schanze am Lumpicht oder Lumbach organisiert.

Nach dem Schulbesuch und dem frühen Tod seines Vaters gab seine Mutter dem 1646 erfolgten Begehren des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen nach, Johann Georg als Jägerjungen am sächsischen Hof in Dresden aufwachsen zu lassen. 1650 erfolgte seine offizielle Anstellung als so genannter Besuch-Knecht in Zabeltitz. Nach dem Tod seines Schwagers Baltzer Kühner übernahm er 1655 dessen Oberförsterstelle in Lauter. Zuvor hatte er am 22. September 1651 auf dem Hammerwerk Breitenbach Magdalena, die Tochter des Hammermeisters zu Wittigsthal und Breitenbach, Caspar Wittich, geheiratet, der gleichzeitig sein Stiefvater war. Aus dieser Ehe gingen 6 Söhne und 7 Töchter hervor.

Aufgrund seiner engen familiären Beziehungen zu den Hammerwerken Wittigsthal und Breitenbach war er eng mit der 1654 erfolgten Gründung der Exulantenstadt Johanngeorgenstadt verbunden, deren Entstehung und Aufblühen er förderte.

Durch günstige Anlage seines Vermögens im Bergbau war Rachalß zu Wohlstand gelangt, der es ihn ermöglichte, den Kirchen zu Lauter und Aue mehrfach Gutes zu tun. So spendete er der Kirche zu Lauter ein Tuch mit dem dazugehörigen Ornat um den Altar sowie ein mit silbernen Spitzen umsäumtes Altartuch.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Möhrig berichtet im Band III seiner Reihe Miriquidis Raunen, Scheßlitz 1993, S. 254 über seinen Vater:

Der kurfürstlich-sächsische Oberförster war eine bekannte Persönlichkeit nicht nur in Lauter, sondern im ganzen Erzgebirge. Er verwaltete das Forstamt Lauter, das wegen seiner Tüchtigkeit vom Kurfürsten gern zur Jagd aufgesucht wurde. Rachhals war sehr wohlhabend. Er besaß eine Schenke in Aue an der ‚Bergfreiheit‘. Als er dafür von den Bergleuten einen Bierkeller in den Berg hauen ließ, stießen diese auf Zinnerz. Der vorgetriebene Stollen heißt heute noch der ‚Jägerstollen‘. An seiner Stelle steht das Haus der heutigen ‚Traditionsstätte Erzbergbau‘. Zum Kirchenbau 1628 stiftete Rachels eine Glocke, die seinen Namenszug trägt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lebensdaten (Memento vom 18. März 2017 im Internet Archive)