Josephsglocke (Kölner Dom)

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Josephsglocke – Glocke 6
Josephsglocke

Die Josephsglocke ist die Glocke 6 des Kölner Domgeläuts. Sie wurde 1998 von Hans August Mark und Cornelia Mark-Maas in Brockscheid (Eifel) gegossen und ist im Glockenstuhl des Südturmes aufgehängt.

Geschichte und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorgängerglocke war 1990 von der gleichen Gießerei form- und tongleich gegossen worden. Im Jahre 1998 erlitt sie einen Sprung und wurde originalgetreu nachgegossen. Die Gründe für den Guss dieser Glocke waren zweierlei. Zum einen sollte die Ursulaglocke entlastet werden, da sie sehr hohe Verschleißspuren aufwies. Zum anderen sollte der obere Tonbereich des Hauptgeläutes, der bis dahin nur aus dem Durdreiklang c1–e1–g1 bestand, ausgefüllt werden. Die Josephsglocke wurde demnach im Schlagton d1 disponiert, um die dadurch entstehenden musikalischen Geläutekombinationen (Motive) auf das Kirchenjahr verteilen zu können.

Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musikalisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Tonangaben in 16teln. V = Vertreter. Die Glocke wurde nachträglich klangkorrigiert (ausgeschliffen).

Nominal
(Schlagton)
Unterton Prim-V Terz Quint Abklingdauer
(Unterton)
Abkling-
verlauf
d1 +2 cis0 +5 cis1 −2 f1 −2 a1 −3 143 Sekunden schwebend

Technisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gewicht unterer
Durchmesser
Schlagringstärke Rippenkonstruktion Aufhängung
2110 kg 1468 mm 115 mm schwer Holzjoch

Inschrift[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kapitalbuchstaben in der Inschrift ergeben zusammengerechnet das Gussjahr der Glocke.

[Oberes Schriftband:]

mIssVS est angeLVs gabrIeL a Deo cIvItatem nazareth ad VirgInem desponsatam Viro CVI nomen erat Ioseph de domo daVId et nomen VigInIs MarIa et IngressVs angeLVs ad eam dIXIt aVe gratIa pLena domInVs teCVm

Zu Ehren des heiligen Joseph und zur Erinnerung an Joseph Kardinal Frings und Joseph Kardinal Höffner gestiftet von der Bürgergesellschaft Köln von 1863 und gegossen von Hans August und Cornelia Charlotte Mark in Brockscheid.

Gegossen am 18.8.1990 – Zersprungen 1995 – Neugegossen am 15.8.1998

Übersetzung: Der Engel Gabriel wurde von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, voll der Gnade. Der Herr ist mit dir.

Läuteordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Josephsglocke läutet an (festlosen) Werktagen, außer donnerstags, nach 19:30 Uhr im Anschluss an die 3×3 Schläge der Dreikönigenglocke zum Engel des Herrn. An bestimmten Festtagen, die auf einen Werktag fallen sowie zu den Sonntagsmessen in den Buß- und Hochfestzeiten läutet die Josephsglocke in Kombination mit anderen Glocken des Hauptgeläuts.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jakob Schaeben: Die Domglocken und ihr Läutewerk. In: Kölner Domblatt. Bd. 6/7, 1952, ISSN 0450-6413, S. 96–101.
  • Martin Seidler: Die Kölner Domglocken. = The Bells of the Cologne Cathedral. 2. Auflage. Verlag Kölner Dom, Köln 2000, ISBN 3-922442-40-4 (Dokumentations-CD mit ausführlichem Beiheft).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Josephsglocke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien