Quelltext der Seite Kaiser Fahrzeugbau

{{Infobox Unternehmen
| Name             = Kaiser Fahrzeugbau
| Logo             =
| Unternehmensform =
| Gründungsdatum   = etwa 1931
| Auflösungsdatum  = etwa 1939
| Auflösungsgrund  =
| Sitz             = [[Warnemünde]], [[Oschersleben]], [[Lehnin]], [[Deutschland]]
| Leitung          = Theodor Kaiser
| Mitarbeiterzahl  =
| Umsatz           =
| Branche          = [[Automobilindustrie]]
| Homepage         =
}}
[[Datei:Kaiser Stromlinienautomobil.jpg|mini|Kaisers Stromlinienautomobil, letztes vorhandenes Exemplar im Mitteldeutschen Modellbahn- und Spielwarenmuseum in [[Quedlinburg]] (restauriert)]]
[[Datei:Kaiserauto 501 (1935) Classic-Gala 2022 1X7A0387.jpg|mini|Dasselbe Fahrzeug 2022 auf dem [[Concours d’Elegance]] in [[Schwetzingen]]]]
'''Kaiser Fahrzeugbau''' war ein [[Automobil]]hersteller in [[Sachsen-Anhalt]]. Das Unternehmen wurde von dem Flugzeugingenieur Theodor Kaiser gegründet und stellte in den 1930er Jahren in [[Oschersleben]] dreirädrige [[Personenkraftwagen]] her. Nachdem ab 1939 für die [[Rüstungsindustrie|Rüstung]] hatte produziert werden müssen, wurde der Fahrzeugbau aufgegeben.

== Geschichte ==
Theodor Kaiser (1906 bis 1950) baute seinen ersten [[Prototyp (Technik)|Prototyp]] in [[Warnemünde]] 1931 mit Tandemsitz und verschalten Rädern, zwei vorn und eins hinten. Das Fahrzeug hatte einen 200-cm³-Motor, ein Motorradgetriebe und Hinterradantrieb.

Der zweite Prototyp wurde 1932 bereits in Oschersleben gebaut, wo Kaiser als Untermieter Werksräume von C. Schmidt, Karosserie- und Fahrzeugbau, in der Moltkestr. 7–9 (heute Hermann-Krebs-Str.) bezog. Die Sitze dieses Typs waren nebeneinander angebracht und die Vorderräder mit [[Kotflügel|Motorradkotflügeln]] versehen.

Anschließend folgte ein geschlossener Tandemsitzer mit verschalten Rädern und Frontlampen in der Verschalung. 1934/35 fing die Serie mit beiden Sitzen nebeneinander an. Im Heck über dem Hinterrad wurden verschiedene [[Einzylindermotor]]en von [[Columbus-Motorenbau|Columbus]], [[DKW]], [[J.A.P.]] und [[NSU Motorenwerke|NSU]] eingebaut, bis Kaiser bei den DKW-Motoren blieb.

Die [[Karosserie]]n wurden selbst aus [[Holz]] und [[Kunstleder]]überzug gefertigt. Die Front glich einem kleinen [[Zeppelin]]. Wahlweise waren Motorradkotflügel mit freistehenden oder in der Verschalung integrierten Lampen lieferbar. Beide Varianten leuchteten die Kurven aus. 1936/37 kam der Typ G mit Blechkarosserie heraus, an dem nur die Front etwas abgeflacht war. Im bereinigten [[Schell-Plan]] kam die Firma Kaiser nicht vor. Theodor Kaiser sicherte seine Existenz notdürftig mit Autoreparaturen und baute in [[Lehnin]] sein letztes Automobil, diesmal vierrädrig und mit zwei [[Ford Eifel|Ford-Eifel]]-[[Vierzylindermotor]]en zum separaten Ab- und Zuschalten. 1939 wurden auf der Autobahn ca. 130&nbsp;km/h erreicht.

Eine andere Quelle nennt die folgenden Motoren: Einzylinder-[[Zweitaktmotor]] mit 198 cm³ [[Hubraum]] und 6,5 [[Pferdestärke|PS]] sowie mit 298 cm³ und 9 PS von DKW, [[Zweizylindermotor|Zweizylinder]]-Zweitaktmotor mit 598 cm³ und 20 PS von DKW, Einzylinder-[[Viertaktmotor]] mit 490 cm³ und 18 PS von JAP sowie verschiedene EInzylinder-Viertaktmotoren von NSU mit 198, 248, 348 und 498 cm³ Hubraum.<ref name="100 Jahre auf 3 Rädern" />

Die Fahrzeuge hatten 250 cm [[Radstand]], 160 cm [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] und wogen je nach Motor zwischen 265 und 285 kg.<ref name="100 Jahre auf 3 Rädern" />

Ein Dreirad aus dem Baujahr 1935 hat überdauert.

== Literatur ==
* Hanspeter Bröhl: ''SwissClassics 21–1 / 2009'', Seite 44–47, siehe digitalisierte Version im [http://www.zwischengas.com/de/archiv/swissclassics/2009.sc.nrList.xml Zeitschriften Archiv] von [[Zwischengas (Website)|Zwischengas]]
* [[Werner Oswald (Automobilhistoriker)|Werner Oswald]]: ''Deutsche Autos 1920–1945.'' 10. Auflage, Motorbuch Verlag Stuttgart (1996), ISBN 3-87943-519-7, Seite 447.

== Weblinks ==
{{Commonscat|Kaiser Fahrzeugbau vehicles|Kaiser Fahrzeugbau}}
* [http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1277474077872 Bericht über Kaiser auf mz-web.de] (aufgerufen am 11. Oktober 2011)

== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="100 Jahre auf 3 Rädern">[[Michael Wolff Metternich]]: ''100 Jahre auf 3 Rädern. Deutsche Dreispur-Fahrzeuge im Wandel der Zeiten.'' Neue Kunst Verlag, München, ISBN 3-929956-00-4, S. 194–196.</ref>
</references>
{{Navigationsleiste Deutsche Automobilmarken von 1919 bis 1945}}

[[Kategorie:Ehemaliger Pkw-Hersteller (Deutschland)]]
[[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Landkreis Börde)]]
[[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Landkreis Börde)]]
[[Kategorie:Unternehmen (Oschersleben (Bode))]]
[[Kategorie:Unternehmensgründung 1931]]
[[Kategorie:Aufgelöst im 20. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Geschichte (Oschersleben (Bode))]]