Quelltext der Seite Karl Kaulbach

'''Karl (Carl) Kaulbach''' (* [[5. März]] [[1808]] in [[Arolsen]], [[Waldeck|Fürstentum Waldeck]];<ref>Abweichend werden als Geburtsdatum der [[5. März]] [[1811]] und als Geburtsort [[Iserlohn]] angegeben. – Vgl. Elke Riemer: ''Das Kaulbach-Museum zu Arolsen.'' Katalog, Kaulbach-Museum, Arolsen 1978, S. 4</ref> † [[3. März]] [[1884]] in [[Würzburg]], [[Königreich Bayern]]) war ein deutscher [[Bildhauer]], [[Malerei|Maler]] und [[Kunstpädagoge|Zeichenlehrer]]. Er war der Bruder des bekannten Münchner Historienmalers und Akademiedirektors [[Wilhelm von Kaulbach]].

== Leben ==
Karl Kaulbach war eines von vier Kindern des Philipp Karl Friedrich Kaulbach (1775–1846) und dessen Frau Therese, geb. Engelbracht. Der Vater war als Goldschmied und [[Stempelschneider]] ausgebildet worden und hatte sich den Kupferstich sowie die Ölmalerei beigebracht. Er wechselte häufig den Wohnsitz und fühlte sich zeitlebens als verkannter Künstler. 1816 hatte es die Familie nach [[Mülheim an der Ruhr]] verschlagen, wo Philipp Karl Friedrich zunächst eine Anstellung als Graveur in der [[Textilfabrik J. Caspar Troost|Textilfabrik]] von [[Johann Caspar Troost]] fand. Nach seiner Entlassung schlug er sich mit künstlerischen Gelegenheitsarbeiten und privatem Zeichenunterricht durch, was jedoch nicht sehr ertragreich war, so dass Karl Kaulbachs Kindheit von Armut geprägt war.

Zusammen mit seinem Bruder [[Wilhelm von Kaulbach|Wilhelm]], der später ein gefeierter Maler wurde, besuchte er nach ersten künstlerischen Unterweisungen durch den Vater ab 1822<ref>Marcell Perse,  Gabriele Lieselotte Ewenz: ''Johann Wilhelm Schirmer. Vom Rheinland in die Welt.'' Michael Imhof Verlag, Petersberg 2010, ISBN 978-3-86568-544-5, Band 2, S. 205</ref> unter [[Peter von Cornelius|Peter Cornelius]] die [[Kunstakademie Düsseldorf]] und studierte Malerei. Als sein Bruder 1826 wegen einer Handgreiflichkeit gegen den Maler [[Jakob Lehnen]] die Düsseldorfer Akademie verlassen musste,<ref>[[Bettina Baumgärtel]]: ''Chronik der Düsseldorfer Malerschule 1815–2011''. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): ''Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918''. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 355</ref><ref>Beatrix Müller, Marianne Tilch (Hrsg.): ''Düsseldorf. Texte und Bilder aus vier Jahrhunderten.'' J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1991, ISBN 3-476-00784-7, S. 152</ref> ging er mit ihm nach [[München]]. Dort fand er eine Anstellung im Bildhaueratelier von [[Ludwig Schwanthaler]]. Als Urheber von „schönen Reliefs mit zarten Gestalten“ fiel er bald dem Kunsthistoriker [[Georg Kaspar Nagler]] auf.<ref>[[Georg Kaspar Nagler]]: ''Neues allgemeines Künstler-Lexicon.'' Band VI,  München 1838</ref> Nach einer Zeichnung seines Bruders schuf er ein „Heideröslein“. Seinem Bruder half er auch als [[Illustrator]] bei dessen [[Cotta’sche Verlagsbuchhandlung|Cotta’schen]] Goetheausgabe. So fertigte er die Motive „Die Aufgeregten“, „Pater Brey“ und „Der Bürgergeneral“.

Später ließ sich Karl Kaulbach in Würzburg nieder. Dort wurde er 1844 Lehrer an der [[Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt#Geschichte|Schule des polytechnischen Zentralvereins]] und an der Kreisgewerbeschule. Er unterrichtete Freihandzeichnen und Bossieren.<ref>''Jahres-Bericht des polytechnischen Vereines zu Würzburg.'' Würzburg 1844, S. 3 f. ([https://www.google.de/books/edition/Jahres_Bericht_des_Polytechnischen_Verei/PUlFAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Carl+Kaulbach+W%C3%BCrzburg&pg=PA4&printsec=frontcover ''Google Books''])</ref><ref>''Jahres-Bericht der Königl. Kreis-Landwirthschafts- und Gewerb-Schule nebst Vorschule zu Würzburg für das Jahr 1854/55.'' Würzburg 1855, S. 5, 10, 22, 24, 27 ([https://www.google.de/books/edition/Jahresbericht_%C3%BCber_die_K%C3%B6nigliche_Krei/PGZFAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Carl+Kaulbach+W%C3%BCrzburg&pg=RA1-PA24&printsec=frontcover ''Google Books''])</ref> 1858 heiratete er in der Kirche von [[Kloster Himmelspforten]] die Kaufmannswitwe Katharina Berling.<ref>''Würzburger Abendblatt'', Ausgabe Nr. 201 vom 24. August 1858 ([https://www.google.de/books/edition/W%C3%BCrzburger_Abendblatt/35xMAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Carl+Kaulbach+W%C3%BCrzburg&pg=RA15-PP4&printsec=frontcover ''Google Books''])</ref> 1876 trat er in den Ruhestand.<ref>''Schweinfurter Tagblatt'', Ausgabe Nr. 174 vom 24. Juli 1876, S. 1185 ([https://www.google.de/books/edition/Schweinfurter_Tagblatt/e0auQZB-J1sC?hl=de&gbpv=1&dq=Carl+Kaulbach+W%C3%BCrzburg&pg=PA1187&printsec=frontcover ''Google Books''])</ref>

In der Würzburger Zeit schuf er Bildnisbüsten, etwa des Reichsgrafen [[Franz Erwein von Schönborn-Wiesentheid]] sowie der Bischöfe [[Julius Echter von Mespelbrunn]] und [[Georg Anton von Stahl]]. Kaulbach malte auch in Öl. Zugeschrieben wird ihm ferner die Urheberschaft des Romans ''Uriel der Teufel'', der 1851 im Verlag Rieger in [[Stuttgart]] erschien.<ref>[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/XOGG4KN5SBVPCUFEZQW4MIGZK7DQTVXX ''Uriel der Teufel''], Datenblatt im Portal ''[[Deutsche Digitale Bibliothek|deutsche-digitale-bibliothek]].de''</ref>

== Literatur ==
* {{ThiemeBecker|Band=20|Seite=22|Lemma=Kaulbach, Karl}}

== Weblinks ==
* [https://www.deutsche-biographie.de/sfz40213.html ''Kaulbach, Karl''], Personendatenblatt im Portal ''[[Deutsche Biographie|deutsche-biographie]].de''

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Normdaten|TYP=p|GND=116077441|LCCN=|VIAF=64748646}}

{{SORTIERUNG:Kaulbach, Karl}}
[[Kategorie:Bildhauer (München)]]
[[Kategorie:Bildhauer (Würzburg)]]
[[Kategorie:Maler (München)]]
[[Kategorie:Maler (Würzburg)]]
[[Kategorie:Maler (Düsseldorfer Malerschule)]]
[[Kategorie:Mitglied der Familie Kaulbach]]
[[Kategorie:Berufsschullehrer]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1808]]
[[Kategorie:Gestorben 1884]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Kaulbach, Karl
|ALTERNATIVNAMEN=Kaulbach, Carl
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Bildhauer und Maler
|GEBURTSDATUM=5. März 1808
|GEBURTSORT=[[Arolsen]], [[Waldeck|Fürstentum Waldeck]]
|STERBEDATUM=3. März 1884
|STERBEORT=[[Würzburg]], [[Königreich Bayern]]
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