Quelltext der Seite Karl Krause (Mediziner, 1868)

[[Datei:Carl Krause (neurologist).jpg|hochkant|mini|Carl Krause]]

'''Karl Krause''' (* [[24. November]] [[1868]] in [[Kassel]]; † [[28. November]] [[1927]] in [[Frankfurt am Main]]) war ein deutscher Nervenarzt und Sanitätsoffizier.

== Leben ==
Krauses Eltern waren [[Gottfried Krause]] und seine Frau Anna geb. Bromm. [[Victor Krause]] ist ein jüngerer Bruder.<ref name="BBT" />

Karl Krause besuchte von Herbst 1877 bis Ostern 1886 das Kasseler  [[Friedrichsgymnasium (Kassel)|Friedrichsgymnasium]]. Das letzte halbe Jahr verbrachte er auf dem [[Wilhelmsgymnasium Kassel]]. Nach dem Abitur studierte er bis Ostern 1887 ein Semester [[Vorklinik]] an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg]]. Für zwei Jahre ging er an die [[Philipps-Universität Marburg]]. Am 28. Februar 1888 wurde er mit [[Paul Duden]] im [[Corps Teutonia zu Marburg]] [[Reception (Corps)|recipiert]].<ref name="KCL1930">Kösener Corpslisten 1930, 104/704; 34/77</ref><ref name="BBT">''689 Krause III, Karl'', Blaubuch des Corps Teutonia zu Marburg 1825 bis 2000, S. 162</ref> Nach dem [[Physikum]] im Herbst 1888 wechselte er nach Straßburg, wo er als [[Einjährig-Freiwilliger]] im [[4. Unter-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 143|4. Unter-Elsässischen Infanterie-Regiment Nr. 143]] diente. Zugleich war er im [[Corps Palatia-Guestphalia#Palatia Straßburg|Corps Palatia Straßburg]] aktiv (xxx,x).<ref name="KCL1930" /> Von Ostern 1890 bis Ostern 1892 studierte er an der [[Georg-August-Universität Göttingen]]. Er bestand am 16. Juni 1893 die ärztliche Prüfung und wurde im selben Jahr zum [[Dr. med.]] promoviert. Von Oktober 1893 bis Ostern 1894 diente er wiederum als [[Einjährig-Freiwilliger|einjährig-freiwilliger]] Arzt beim [[2. Kurhessisches Infanterie-Regiment Nr. 82|2. Kurhessischen Infanterie-Regiment Nr. 82]] in Göttingen.<ref name="zobodat">Bernhard Schaefer: ''Karl Krause †.'' In: ''Abhandlungen und Bericht des Vereins für Naturkunde Kassel.'' Band 57, Kassel 1929, S. 107–109 ({{ZOBODAT|pfad=biografien/Krause_Karl_Abh-Ber-Verein-Naturkunde-Kassel_57_0107-0109.pdf}}).</ref>

Für die Ausbildung in der [[Neurologie]] war er 1893–1897 an der [[Asklepios Fachklinikum Göttingen|Provinzial–Irrenanstalt in Göttingen]]. 1897–1900 war er Oberarzt an der Landesirrenanstalt Jena. Nach einer Übung beim 1. Kurhessischen Feldartillerie-Regiment Nr. 11 in Kassel im Juli 1895 zum [[Assistenzarzt]] d. R. und im Mai 1898 zum [[Oberarzt#Militär|Oberarzt]] d. R. befördert, entschloss er sich 1900 zum aktiven Dienst im [[Sanitätskorps (Deutsches Reich)|Sanitätskorps]]. Vom 18. August 1900 bis zum 3. Dezember 1901 beteiligte er sich im [[Boxeraufstand#Seymour-Expedition|Ostasiatischen Expeditionskorps]] (wahrscheinlich in seinem Straßburger Regiment) an der Niederschlagung des [[Boxeraufstand]]s. Nach Deutschland zurückgekehrt, wurde er 1902 zum Stabsarzt an der [[Pépinière|Kaiser-Wilhelms-Akademie]] befördert und bis 1904 an die Psychiatrische und Nervenklinik der [[Charité]] [[Kommandierung|kommandiert]]. Er hielt als [[Privatdozent]] über mehrere Jahre [[Vorlesung]]en und wurde 1917 von der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin]] zum Professor ernannt.<ref name="zobodat" />

Nach acht Jahren als Bataillonsarzt im Berliner [[Garde-Füsilier-Regiment]] wurde er am 12. Mai 1912 zum Oberstabsarzt befördert und als Regimentsarzt zum [[Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1]] versetzt. Als fachärztlicher Berater war er an der psychiatrischen Versorgung der [[Preußische Armee|Preußischen Armee]] maßgeblich beteiligt. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war er Chefarzt in verschiedenen Feld- und Garnisonlazaretten. Als Divisionsarzt der [[5. Ersatz-Division (Deutsches Kaiserreich)|5. Ersatz-Division]] wurde er im letzten Kriegsjahr Etappenarzt der [[Heeresgruppe Yıldırım]]. 1918/19 war er mit der Wahrnehmung der Geschäfte des obersten Sanitätsoffiziers der [[Deutsche Militärmissionen im Osmanischen Reich|Deutschen Militärmissionen im Osmanischen Reich]]. Von April bis September 1919 war er Leiter ihrer [[Demobilisierung]]sstelle.

Wieder in Deutschland, leitete er die Nervenambulanz am Reserve-Garnisonlazarett 1, dem nachmaligen [[Bundeswehrkrankenhaus Berlin]]. Am 24. Februar 1920 erhielt er seinen Abschied mit dem [[Charakter (Titel)|Charakter]] als Generaloberarzt.<ref group="A">Unklar ist, welchen Titel Krause (wohl 1920 in Kassel) erhielt: Geh. Obermedizinalrat (KCL 1930, KCL 1960 Palatia), Oberregierungsmedizinalrat (Zobodat, KCL 1930, KCL 1960 Teutonia), Obermedizinalrat (Blaubuch Teutonia).</ref> Er kehrte nach Kassel zurück und widmete sich dem [[Kriegsopferfürsorge]]. Er war gerichtlicher Sachverständiger und betrieb eine ausgedehnte [[Arztpraxis]]. Kassels Verein für Naturkunde wählte ihn zum Vorsitzenden.

Verheiratet war er seit dem 14. Dezember 1904 mit Margarete geb. Winsch aus Dresden. Der Ehe entstammen zwei Söhne.<ref name="BBT" /> Er starb vier Tage nach seinem 59. Geburtstag und wurde auf dem [[Hauptfriedhof (Frankfurt am Main)|Frankfurter Hauptfriedhof]] [[Kremierung|kremiert]].

== Siehe auch ==
* [[Armee-Oberkommando in Ostasien]]

== Anmerkungen ==
<references group="A" />

== Einzelnachweise ==
<references />

{{SORTIERUNG:Krause, Karl}}
[[Kategorie:Neurologe]]
[[Kategorie:Mediziner (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Mediziner (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Absolvent der Georg-August-Universität Göttingen]]
[[Kategorie:Person (Kassel)]]
[[Kategorie:Oberstabsarzt]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Charité)]]
[[Kategorie:Person im Boxeraufstand]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1868]]
[[Kategorie:Gestorben 1927]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Krause, Karl
|ALTERNATIVNAMEN=Krause, Carl
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Neurologe und Sanitätsoffizier 
|GEBURTSDATUM=24. November 1868
|GEBURTSORT=[[Kassel]]
|STERBEDATUM=28. November 1927
|STERBEORT=[[Frankfurt am Main]]
}}