Lanzelet

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Ulrich von Zatzighoven und die ersten Verse des »Lanzelet« im Codex Palatinus Germanicus 371 aus dem Jahr 1420.

Der Lanzelet ist ein um 1200 entstandener mittelhochdeutscher Artusroman Ulrichs von Zatzikhoven. Der Roman umfasst 9444 Verse und erzählt die Geschichte des Ritters Lanzelet und seiner aventiuren. Sprachlich entstammt der Roman dem hochalemannischen Sprachraum.

Inhalt

Der Text beginnt mit einem Prolog. König Pant, Lanzelets Vater ist Herr über Genewis. In seinem Land herrscht er als Tyrann. Er findet seinen Tod bei einem Aufstand seiner Untertanen, was Lanzelets Mutter zwingt mit ihrem Sohn zu fliehen. Lanzelet wird von einer Wasserfee auf eine nur von Frauen bewohnte Insel entführt, wo er erzogen wird. In ihm wächst der Wunsch die Welt kennenzulernen, woraufhin er sich rüstet und aufbricht. Es folgt die tumben Tors Begegnung mit dem Zwerg. Burgherr Johfrit de Liez ist es schließlich, der den jungen Lanzelet in den Ritterkünsten unterweist.

Lanzelet trifft auf die Ritter Kuraus und Orphilet, mit denen er gemeinsam zur Burg des gestrengen Galagandreiz zieht. Es kommt zur Liebesnacht zwischen Lanzelet und dessen Tochter; anschließend zum Kampf zwischen Lanzelet und Galagandreiz, in dessen Galagandreiz den Tod findet. Lanzelet heiratet die Tochter des Galagandreiz und wird damit zum Landesherrn.

Lanzelet allerdings bricht heimlich zu neuen Taten auf. Er wird gefangen genommen und im Kerker des Burgherrn Linier von Limors inhaftiert. In einer Kampfprobe besiegt Lanzelet einen Riesen, Löwen und Linier selbst, worauf er Ade, die Nichte des Liniers heiratet und wiederum Landesherr wird. Er bricht erneut zu neuen Taten auf, wobei es zum Kampf mit Walwein, einem Artusritter kommt. Lanzelet siegt beim Turnier in Djofle, lehnt aber eine Einladung von König Artus an dessen Hof ab. Er reitet nach Burg Schatel-le-mort, wo er den Zauber des Mabuz, den Sohn der Wasserfee trifft. Auf dessen Geheiß tötet er Iweret, den erklärten Feind der Wasserfee. Lanzelet heiratet dessen Tochter Iblis.

Eine Botin der Wasserfee erscheint und überbringt Lanzelet die Kunde seiner Herkunft und seines Namens. Lanzelet sucht den Hof seines Onkels Artus auf. Es kommt zum Kampf mit dem König Valerin, der mit dessen Unterwerfungsgelöbnis endet. Ein Fest wird am Artushof gefeiert. Lanzelet gerät in die Hand der Königin von Pluris. Von der Wasserfee erhält er einen Zaubermantel und wird durch die Ritter Walwein, Karjet, Erec und Tristant aus der Hand der Königin von Pluris befreit.

Die Frau von König Artus, Ginover wird von König Valerin entführt und auf die uneinnehmbare Burg Verworrener Tann gebracht. Der Zauberer Malduc bietet seine Dienste an. Er knüpft daran allerdings die Bedingung, dass Erec und Walwein an ihn ausgeliefert werden. Valerins Burg wird erobert, er wird getötet und Ginover wird befreit. Erec und Walwein sind im Kerker auf Malducs Burg und sind dort mit dem Tode bedroht. Lanzelet befreit sie dort mit Hilfe seiner hundert Ritter. Malduc findet den Tod. Ein Freudenfest am Hofe Königs Artus folgt. Auftritt der in einen Drachen verzauberten Dame Elidia, die durch einen Kuss Lanzelets befreit wird. Lanzelet kehrt auf den Thron von Genewis zurück und sieht dort seine Mutter wieder.

Lanzelet kehrt an den Artushof zurück und übernimmt die Herrschaft im Land seiner Frau Iblis. Es gibt Krönungsfeierlichkeiten in Dodone, wo Lanzelet als umsichtiger König herrscht. Nach einem langen, glücklichen Leben endet die Geschichte von Lanzelet und Iblis. Der Text endet mit dem Epilog.