Quelltext der Seite MGM-29 Sergeant

{{Infobox Angetriebene Lenkwaffe
| Name              = MGM-29 Sergeant
| Bild              = Sergeant missile.jpg
| Typ               = Ballistische [[Kurzstreckenrakete]]
| Hersteller        = [[Jet Propulsion Laboratory]]
| Entwicklung       = 1953
| Indienststellung  = 1962
| Stückpreis        =
| Länge             = 10,52 m
| Durchmesser       = 780 mm
| Gefechtsgewicht   = 4570 kg
| Spannweite        = 1550 mm
| Antrieb           = Feststoff-Raketentriebwerk
| Erste Stufe       =
| Zweite Stufe      =
| Dritte Stufe      =
| Geschwindigkeit   =
| Reichweite        = 140 km
| Zielortung        = [[Tr%C3%A4gheitsnavigationssystem|Trägheitsnavigationssystem]]
| Gefechtskopf      = Nuklear 200 [[TNT-%C3%84quivalent|kT]] oder 500-kg-Splittergefechtskopf oder 330 M139-[[Sarin]]-Bomblets
| Zünder            = Aufschlagzünder
| Waffenplattformen =
}}

Die '''MGM-29 Sergeant''' war eine [[Ballistische Rakete|ballistische]] [[Raketenwaffe|militärische]] [[Kurzstreckenrakete]] der Zeit des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] aus [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] Produktion. Auch die [[Raketenartilleriebataillon|Korpsartillerie]] der [[Heer (Bundeswehr)|Bundeswehr]] war mit ihr ausgerüstet. Die Rakete hatte einen Startschub von 200&nbsp;[[Newton (Einheit)|kN]] (20.400&nbsp;kg), eine Startmasse von 4.570&nbsp;kg, einen Durchmesser von 0,78&nbsp;m, eine Länge von 10,52&nbsp;m und eine Flossenspannweite von 1,50&nbsp;m. Der mit einem [[Atomsprengkopf]] bestückbare Flugkörper wurde mit [[Feststoffraketentriebwerk|Feststofftreibstoff]] angetrieben und hatte eine Reichweite von bis zu 140&nbsp;km.

Außer Dienst gestellte Sergeant-Raketen wurden auch in Kombination mit zusätzlichen Oberstufen als zivile und militärische [[Höhenforschungsrakete]]n eingesetzt. Der Raketenmotor der Sergeant wurde zum zivilen [[Castor (Raketenmotor)|Castor]]-Raketenmotor weiterentwickelt, der für eine Reihe von [[Raumfahrt]]projekten verwendet wurde.

== Stationierung der Sergeant-Rakete in der Bundesrepublik Deutschland ==
[[Datei:MGM-29 Sergeant 05.jpg|mini|links|Sergeant-Rakete mit Werfergestell auf Sattelauflieger]]

In der Bundesrepublik Deutschland waren vier [[Raketenartilleriebataillon]]e (RakArtBtl) der [[Bundeswehr]] zwischen 1965 und 1977 mit Sergeant-Kurzstreckenraketen ausgerüstet. Diese Bataillone, die in das [[NATO]]-Konzept der „[[Nukleare Teilhabe|nuklearen Teilhabe]]“ direkt eingebunden waren, verteilten sich zwischen Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg folgendermaßen:
* [[Raketenartilleriebataillon 150]] in der [[Schill-Kaserne (Wesel)|Schill-Kaserne]], [[Wesel]], [[Nordrhein-Westfalen]]
* [[Raketenartilleriebataillon 250]] in der [[Eberhard-Finckh-Kaserne]], [[Engstingen]], [[Baden-Württemberg]]
* [[Raketenartilleriebataillon 350]] in der [[Westerwald-Kaserne]], [[Montabaur]], [[Rheinland-Pfalz]]
* [[Raketenartilleriebataillon 650]] in der [[Briesen-Kaserne]], [[Flensburg]], [[Schleswig-Holstein]].

Die Verfügungsgewalt über die in speziell befestigten sogenannten [[Sondermunitionslager]]n (''Special Ammunition Sites'') deponierten [[Kernwaffe|Nuklearsprengköpfe]] lag innerhalb der NATO bei den [[Vereinigte Staaten|USA]] und wurde bei den einzelnen Einheiten durch ein ''US Army Field Artillery Detachment'' wahrgenommen.

Im Jahr 1976 wurden an allen vier Standorten die Sergeant-Systeme durch ebenfalls atomar bestückbare [[MGM-52 Lance|Lance-Kurzstreckenraketen]] abgelöst.

== Weblinks ==
{{Commons|MGM-29 Sergeant}}
* [https://www.atomwaffena-z.info/glossar/s/s-texte/artikel/84a3a6a43d/sergeant-rakete.html Artikel zur Sergeant-Rakete auf www.atomwaffena-z.info]
* {{Astronautix|sergeant|Sergeant}}

{{Navigationsleiste US-Raketen und Lenkwaffen}}

{{SORTIERUNG:MGM029 Sergeant}}
[[Kategorie:Kurzstreckenrakete]]
[[Kategorie:Boden-Boden-Rakete]]
[[Kategorie:Atomrakete]]
[[Kategorie:Artillerierakete]]
[[Kategorie:Artillerie der Bundeswehr]]
[[Kategorie:Militärische Ausrüstung (Vereinigte Staaten)]]