Caeliusstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Januar 2008 um 18:19 Uhr durch Xuthor (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Marcus Caelius war Centurio der legio XVIII Augusta. Er ist nur bekannt durch sein Kenotaph, das in der frühen Neuzeit im Castra Vetera (in der Nähe von Xanten) aufgefunden wurde und den Tod des Marcus Caelius in der Varusschlacht bezeichnete. Dieses Kenotaph bildet die bislang einzige archäologisch-epigraphische Quelle für das tatsächliche Stattfinden der sogenannten „Schlacht im Teutoburger Wald“.

Datei:Caelius01.jpg
Der Kenotaph des Marcus Caelius

Der so genannte Caeliusstein zeigt den Geehrten in seiner vollen Uniform und all seinen militärischen Auszeichnungen: ordensartige Phalerae auf dem Brustpanzer, Armreifen (armillae) und auf dem Kopf die Bürgerkrone (corona civica). In der Hand hält er den Stock als Zeichen für das Recht, seine Untergebenen züchtigen zu dürfen. Marcus Caelius wird auf seinem Denkmal von seinen beiden freigelassenen Sklaven flankiert, die vermutlich ebenfalls in der Schlacht zu Tode kamen.

Die Inschrift lautet:

M(arco) Caelio T(iti) f(ilio) Lem(onia tribu) Bon(onia)
[I] o(rdini) leg(ionis) XIIX ann(orum) LIII
[ce]cidit bello Variano ossa
[lib(ertorum) i]nferre licebit P(ublius) Caelius T(iti) f(ilius)
Lem(onia tribu) frater fecit

Übersetzung der lateinischen Inschrift:

Für Marcus Caelius, Sohn des Titus, aus der Tribus Lemonia, aus Bononia (Bologna), Centurio 1. Ordnung der 18. Legion, 53 Jahre alt. Er ist gefallen im Krieg des Varus. Die Gebeine der Freigelassenen dürfen hier bestattet werden. Publius Caelius, Sohn des Titus, aus der Tribus Lemonia, sein Bruder, hat (den Grabstein) gemacht.

Außerdem werden die Namen der beiden Freigelassenen, Marcus Caelius Privatus und Marcus Caelius Thiaminus, genannt.

Der Grabstein befindet sich heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn.

Literatur

  • Corpus Inscriptionum Latinarum (CIL 13, 08648, mit Abbildung)
  • Rainer Wiegels: Der Caelius-Grabstein als Zeugnis frühneuzeitlicher Antikebegeisterung. In: ders. (Hrsg.): Antike neu entdeckt: Antikerezeption im 18. Jahrhundert in Norddeutschland unter besonderer Berücksichtigung der Osnabrücker Region. Interdisziplinäres Colloquium an der Universität Osnabrück vom 16.-18. Februar 2000. Bibliopolis, Möhnesee 2002. S. 35-70. ISBN 3-933925-25-8

Weblinks