Stocznia Gdynia B521

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Stocznia Gdynia B521 p1
Schiffsdaten
Schiffsart Massengutschiff
Bauwerft Stocznia im. Komuny Paryskiej, Gdynia
Bauzeitraum 1970 bis 1976
Gebaute Einheiten 14
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 218,50 m (Lüa)
Breite 32,20 m
Seitenhöhe 12,40 m
Tiefgang (max.) 12,50 m
Vermessung 32.800 BRT
24.000 NRT
Maschinenanlage
Maschine 1 × Sulzer 9RD76 Zweitakt-Dieselmotor
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 55.000 tdw
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd u.A.

Der Massengutschiffstyp B521 (andere Schreibung auch B-521) der Werft Stocznia Gdynia wurde während der 1970er Jahre in Serie gebaut.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die B521-Baureihe wurde Ende der 1960er Jahre entworfen und die ersten Einheiten ab 1970 zunächst an die polnische Reederei Polska Żegluga Morska abgeliefert. Später wurden die Einheiten auch für verschiedene westeuropäische Reedereien beispielsweise in Norwegen, Schweden und den Niederlanden gebaut. Die Ahrenkiel-Gruppe aus Hamburg erhielt zum Ende der Serie ebenfalls zwei Einheiten, einen Massengutfrachter und einen kombinierten Erz- und Autotransporter. Der Massengutfrachter wurde aufgrund der engen Verbindung des Düsseldorfer Rechtsanwalts Herbert Boldt (1909–2008) zur Reederei Ahrenkiel auf den Namen von Boldts Corps Masovia getauft.[1]

Technische Einzelheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der B521-Basisentwurf war als Massengutschiffe mit achtern angeordneten Aufbauten ausgelegt. Sie hatten zehn Laderäume, die jeweils durch eine eigene Luke bedient wurden. Die Schiffe des Typs verfügten über eine Tragfähigkeit von rund 55.000 Tonnen und bei maximaler Abladung auf 12,50 m. Die Einheiten waren auf den Transport verschiedener Massengüter, wie zum Beispiel Getreide, Kohle und Mineralien ausgelegt. Die Tankdecke der Laderäume war darüber hinaus für den Erztransport verstärkt ausgeführt. In den Jahren der Produktion wurde der Typ weiterentwickelt und in Details modernisiert. Für die die schwedischen Wallenius Lines und eine weitere Reederei wurden sogar drei der Schiffe vor Baubeginn von der Bauwerft umkonstruiert und als kombinierte Erz- und Autotransporter (3500 PKW + 45.000 Tonnen Erz) abgeliefert. Die beiden Wallenius-Schiffe wurden später nochmals zu reinen Autotransportern umgebaut und eines dieser Schiffe wurde verhältnismäßig früh verschrottet. Das verbliebene Wallenius-Schiff und das andere Auto-Erz-Kombischiff wurden nach dem späteren Verkauf wiederum zu herkömmlichen Massengutschiffen zurückgerüstet.

Der Antrieb der Schiffe besteht aus einem Zweitakt-Dieselmotor. Der Motor ermöglicht eine Geschwindigkeit von etwa 15 Knoten. Es stehen mehrere Hilfsdiesel und ein Notdiesel-Generator zur Verfügung.

Die Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schiffe des Typs B521
Bauname Baunummer IMO-Nummer Auftraggeber Ablieferung Umbenennungen und Verbleib
Manifest Lipcowy B521/1 7015652 Polska Żegluga Morska 1970 1983 Lena, 1986 Kotronas, 1987 Despina, ab Sommer 1992 in China verschrottet.
Politechnika Szczecińska B521/II/2 7127182 Polska Żegluga Morska 1972 1980 Global E Sun, ab August 1992 in Shanghai verschrottet.
Hampton Bridge B521/II/3 7223106 Hugby Corporation 1972 1974 Pearl Sea, 1976 Viking, 1981 Mare Nordico, 1987 Charikleia, 1992 Peng Hai, im Register gelöscht.
Londrina B521/III/5 7303566 Olsen & Ugelstad, Oslo 10. März 1973 in Fahrt als General Guisan, 1987 Parthenon, 1988 Transocean, ab 24. Juli 1997 verschrottet.
Jotunfjell B521/III/7 7303554 Olsen & Ugelstad, Oslo 1973 1977 Industry Trader, 1979 Serrai, 1983 C. Nurfan, 1996 Monica Marissa, im Register gelöscht.
Aida B521/D1/1 7315430 Rederi Soya
Wallenius, Stockholm
30. November 1973 1980 bei Ishikawajima Harima in Kanawaga zum reinen Autotransporter (PCTC) umgebaut, ab 3. Dezember 1987 in Kaoshiung verschrottet.
Anastassia B521/IV/4 7325796 Panamax Shipping Company, Panama 1974 1979 Seabulk, Molista, 1993 Heavy Metal, 1998 in Alang verschrottet.
Politechnika Gliwicka B521/IV/6 7362536 Polska Żegluga Morska 1974 in Fahrt als Politechnika Śląska, 1980 Baltic Sea, 1994 Xing Chang, im Register gelöscht.
Otello B521/D1/2 7362548 Rederi Soya
Wallenius, Stockholm
18. Dezember 1974 im Juli 1980 bei Ishikawajima Harima in Kanawaga zum reinen Autotransporter (PCTC) umgebaut, 1988 zum reinen Massengutschiff Claridge umgebaut, 1990 Bos Baltic, 1991 Varenna, 1993 Vernal Spirit, 1997 Magnus Spirit, am 20. Februar 1999 zum Abbruch in Alang eingetroffen.
Gunnar Carlsson B521/VI/12 7384479 Rederi Transatlantic, Göteborg 31. Oktober 1975 1979 Engiadina, 1979 Konitsa, 1983 South Pacific, 1986 Maria D'Amato, 1990 Star of Maria, 1997 Daria, 1998 Matina V, 1999 Tina V., ab 8. April 2000 in Alang verschrottet.
Masovia B521/VII/1 7384455 Amelia Shipping Corporation, Monrovia
Ahrenkiel, Hamburg
5. August 1975 1985 Hira IV, 1988 Cengiz-K, 2000 in China verschrottet.
Amstelmeer B521/IV/8 7405546 Holland Bulk Transport 1975 1986 Silver Hill, 1992 Bulk Rhine, 1995 Aggeliki P, im Register gelöscht.
Amstelmolen B521/IV/9 7504988 Holland Bulk Transport 1975 1986 Golden Hill, 1992 Bulk Maas, 1995 Golden Yang, 1999 in Xinhui verschrottet.
Juthlandia B521/D1/3 7384467 Amelia Shipping Corporation, Monrovia
Ahrenkiel, Hamburg
1976 1982 Belgrano, 1984 Seaboni, 1987 zum reinen Massengutschiff umgebaut, ab 5. Januar 2003 verschrottet.
Daten: Equasis[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. MS Masovia (VfcG)
  2. Equasis-Startseite (englisch)