Mir (Niger)

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Karte
Lage von Mir in Niger

Mir (auch: Mirh) ist ein Dorf in der Landgemeinde Foulatari in Niger.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf liegt rund 59 Kilometer nördlich des Hauptorts Foulatari der gleichnamigen Landgemeinde, die zum Departement Maïné-Soroa in der Region Diffa gehört.[1] Es herrscht das Klima der Sahara vor, mit einer durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge von unter 200 mm.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gegend von Mir soll im 15. Jahrhundert von der ethnischen Gruppe der Dietko besiedelt worden sein, die aus Bornu im Süden hierher kam. Ruinen von alten Befestigungsanlagen waren noch in den 1920er Jahren beim Dorf zu sehen.[3]

In Mir wurde Anfang des 20. Jahrhunderts ein kleines französisches Fort aus Lehm errichtet. Innerhalb der Mauern des Forts standen vereinzelt Lehmhütten. Der britische Reiseschriftsteller A. Henry Savage Landor machte hier bei seiner zwölfmonatigen Afrika-Durchquerung am 6. September 1906 Station.[4]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2012 hatte Mir 190 Einwohner, die in 27 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 65 in 11 Haushalten[5] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 175 in 30 Haushalten.[6]

Die Bevölkerungsdichte in diesem Gebiet ist gering und liegt bei unter 10 Einwohnern je Quadratkilometer.[2]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siedlung liegt in einem Gebiet der Naturweidewirtschaft, wobei vor allem die Rinder- und Schafzucht wirtschaftlich bedeutend sind und in das ackerbauliche Aktivitäten aus dem Süden vordringen.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 57, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. a b c Damien Hauswirth, Hassane Yayé, Abdoulaye Sambo Soumaila, Badamassi Djariri, Issaka Lona, Malam Boukar Abba: Appui à la formulation concertée de la SPN2A pour la République du Niger. Identification et évaluation des options d’agriculture intelligente face au climat prioritaires pour l’adaptation face aux changements climatiques au Niger. Volume 2 : Annexes. Ministère de l’Environnement, de la Salubrité Urbaine et du Développement Durable / Ministère de l’Agriculture et de l’Elevage /Conseil National de l’Environnement pour un Développement Durable / Haut-Commissariat à l’Initiative 3N / AFD / Facilité Adapt’Action / Baastel – BRL – ONFI, Niamey / Brüssel 2020, S. 7 und 19 (spn2a.org [PDF; abgerufen am 14. Januar 2023]).
  3. Maurice Abadié: La Colonie du Niger. Mit einem Vorwort von Maurice Delafosse. Société d’Editions Géographiques, Maritimes et Coloniales, Paris 1927, S. 35 und 141.
  4. A. Henry Savage Landor: Across Widest Africa. An Account of the Country and People of Eastern, Central and Western Africa As Seen During a Twelve Months' Journey From Djibuti To Cape Verde. Volume II. Hurst and Blackett, London 1907, S. 294 (archive.org [abgerufen am 13. März 2021]).
  5. Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  6. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 54 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).

Koordinaten: 14° 5′ N, 11° 58′ O