„Monopol“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Monopol in seiner wirtschaftlichen Bedeutung. Zu anderen Bedeutungen siehe [[Monopol (Begriffsklärung)]].}}

Ein '''Monopol''' ([[Altgriechische Sprache|altgriechisch]] von {{polytonisch|μόνος}} (''{{lang|grc-Latn|monos}}'') = „allein“ und {{polytonisch|πωλεῖν}} (''{{lang|grc-Latn|pōlein}}'') = „verkaufen“) nennt man eine [[Markt (Wirtschaftswissenschaft)|Marktsituation]] (Marktform), in der für ein [[ökonomisches Gut]] nur ''ein'' Anbieter vorhanden ist.<ref>Diese Definition wird auf [[Aristoteles]], ''Politik'', I, 11 zurückgeführt; [[Joseph A. Schumpeter]], (Elizabeth B. Schumpeter, Hg.): ''Geschichte der ökonomischen Analyse''. Erster Teilband. Vandenhoeck Ruprecht Göttingen 1965. S. 101</ref>

Umgangssprachlich wird auch, entgegen der etymologischen Bedeutung (pōlein = „verkaufen“) eine Marktsituation, in der nur ein Nachfrager auftritt, als Monopol bezeichnet.<ref>Glossar desa Bundesfinanzministeriums, Eintrag [http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_39836/DE/BMF__Startseite/Service/Glossar/M/004__Monopol.html „Monopol“].</ref> Sprachlich korrekt ist für diese Situation die Bezeichnung [[Monopson]].

== Abgrenzung von strukturverwandten Marktsituationen ==
Bei einem Monopol steht auf mindestens einer Seite eines [[Markt (Wirtschaftswissenschaft)|Markt]]es nur ein Marktteilnehmer (Monopolist). Meist steht er mehreren Marktteilnehmern gegenüber. Ist der Monopolist ein Anbieter, besteht ein ''Angebotsmonopol''; ist er ein Nachfrager, besteht ein [[Monopson|Nachfragemonopol]]. Bei einem [[Bilaterales Monopol|bilateralen Monopol]] stehen sich ein Anbieter und ein Nachfrager gegenüber. Bei wenigen Marktteilnehmern besteht ein [[Oligopol]]. Treten zwei Marktteilnehmer auf, handelt es sich um ein [[Duopol]].

Umgangssprachlich wird der Begriff Monopol häufig auch für eine Marktsituation mit [[vollständige Konkurrenz|unvollständiger Konkurrenz]] angewandt, bei der es auf einer Marktseite zwar mehrere Marktteilnehmer gibt, davon aber einer aufgrund von deutlichen Wettbewerbsvorteilen eine so marktbeherrschende Stellung einnimmt, dass er in der Preisbildung weitgehend unabhängig vom Wettbewerb ist (Quasi-Monopol).

Eine Sonderform des Monopols ist das [[Staatsmonopol]]; hier tritt der Staat als alleiniger Anbieter eines Gutes auf.

Das Gegenstück zum Monopol ist das [[Polypol]].

== Arten von Monopolen nach ihrer Begründung ==
=== Natürliche Monopole ===
{{Hauptartikel|Natürliches Monopol}}

==== Reine natürliche Monopole ====
Das Monopol existiert ohne marktregulierenden Einfluss, z. B. weil ein Anbieter alleine Zugriff auf bestimmte Rohstoffe hat oder alleinig über bedeutende Technologien verfügt (z.&nbsp;B. durch Marktvorsprung). Häufig ergibt sich das natürliche Monopol auch aus natürlichen [[Markteintrittsbarriere]]n, insbesondere wenn eine aufwändige flächendeckende [[Infrastruktur]] erforderlich ist, wie bei Eisenbahnnetzen oder der Versorgung mit Strom, Wasser oder Gas. Ein natürliches Monopol im engeren Sinn ist eine Marktform, in der ein Unternehmen mit sinkenden [[Durchschnittskosten]] bei steigender Produktionsmenge die Nachfrage befriedigen kann; in diesem Fall produziert ein einzelnes Unternehmen dauerhaft kostengünstiger und kann Konkurrenten vom Markt verdrängen.<ref name="samuelson_nordhaus_2007">Samuelson, Nordhaus "Volkswirtschaftslehre", 3. Auflage 2007</ref>

==== Quasi-Monopol ====
Wenn es auf einem Markt zwar mehr als einen Anbieter gibt, von denen einer aber aufgrund eines sehr starken natürlichen Wettbewerbsvorteils eine marktbeherrschende Stellung hat, spricht man von einem Quasi-Monopol. Es handelt sich um kein echtes Monopol, kommt diesem in seinen Auswirkungen aber nahe.

Quasi-Monopole sind besonders häufig in der [[Informationstechnologie]] zu finden: Die Gestaltung von [[Software]] und [[Daten]] richtet sich häufig nach bestimmten [[Quasi-Standard]]s, an denen nur ein Anbieter die Rechte hat bzw. bei denen es für Wettbewerber zu aufwändig wäre, kompatible Produkte zu einem wettbewerbsfähigen Preis zu entwickeln (Letzteres insbesondere, da die kostengünstige digitale Reproduktion es dem Marktführer leicht macht, einen Wettbewerber preislich zu unterbieten und ihm so den Markteintritt zu erschweren). Wer nach einem solchen Quasi-Standard arbeitende Software oder Daten nutzen oder mit anderen austauschen will, ist auf die Produkte dieses Anbieters angewiesen. Das bekannteste Beispiel ist [[Microsoft]], das mit [[Microsoft Windows]] ein Quasi-Monopol für PC-[[Betriebssystem]]e und mit [[Microsoft Office]] ein Quasi-Monopol für [[Office-Suite]]n innehat. Quasi-Monopole im Bereich der Informationstechnologie können unter Umständen durch die konsequente Nutzung [[offener Standard]]s verhindert werden.

Ein weiteres Beispiel für ein Quasi-Monopol war [[Lego]] auf dem Markt für Steckbausteine aus Plastik.

=== Künstliche Monopole ===

====Allgemeines====
Ein [[künstliches Monopol]] liegt vor, wenn ein großes Unternehmen sich eine Monopolstellung verschafft, obwohl die Struktur des entsprechenden Marktes kein natürliches Monopol hervorbringen würde. Ein ähnlicher Effekt lässt sich beobachten, wenn mehrere große Unternehmen durch Absprachen wie ein Unternehmen handeln; dann spricht man von einem [[Wirtschaftskartell|Kartell]] und einem vertraglichen oder Kollektivmonopol.<ref>[[David D. Friedman]]: ''The Machinery of Freedom.'' S. 21. [http://daviddfriedman.com/The_Machinery_of_Freedom_.pdf (online)]</ref>

====Rechtliches Monopol====
Als [[rechtliches Monopol]] bezeichnet man ein Monopol, das aufgrund einer gesetzlichen Bestimmung existiert. Diese Form findet man heutzutage beim [[Staat]] (z.&nbsp;B. Außenhandelsmonopol in Artikel 14h der [[Sowjetische Verfassung von 1936|Sowjetischen Verfassung von 1936]]) und bei (auch ehemaligen) [[Staatsbetrieb]]en (z.&nbsp;B. [[Briefmonopol]]); die wenigen Ausnahmen wie das [[Zündwarenmonopol]], [[Bundesmonopolverwaltung für Branntwein|Branntweinmonopol]] oder das [[Salzregal]] sind in modernen Wirtschaftsordnungen weitgehend abgeschafft. In der Vergangenheit herrschte in der [[Feuerversicherung]] ein Monopol durch die [[Versicherungspflicht]] bei den regionalen öffentlich-rechtlichen Versicherern. Auch Monopole aufgrund von Patenten werden zu dieser Kategorie gezählt.<ref name="samuelson_nordhaus_2007"/> <br />

== Wirkungen von Monopolen ==
=== Marktpreis und -menge ===
Die klassische Monopoltheorie nimmt an, ein Monopol führe zu Wohlfahrtsverlusten. Da der Monopolist bei seiner [[Preis (Wirtschaft)|Preisgestaltung]] nicht auf [[Wettbewerb (Wirtschaft)|Wettbewerber]] Rücksicht nehmen müsse, berücksichtige er nur, dass höhere Preise zu einem Rückgang der Nachfrage am Markt führen. Daher werde er einen Preis wählen, der ihm einen maximalen Gewinn verschaffe. Diese monopolistische Preisgestaltung stelle ein [[Marktversagen]] dar.

Die Marktsituation wurde erstmals 1838 von [[Augustin Cournot]] genauer untersucht und führte zur Definition des [[Cournotscher Punkt|cournotschen Punktes]]. Bei Konkurrenz ergibt sich ein näher an den Produktionskosten orientierter niedrigerer Angebotspreis und dadurch meist eine höhere umgesetzte Menge am Markt.

Häufig greift der Staat in die Preisgestaltung von Monopolisten ein ([[Marktregulierung]]).
In einem ''vollkommenen'' Monopol kann der Monopolist aufgrund seiner [[Marktmacht]] den Preis und damit die umgesetzte Menge anhand der [[Preis-Absatz-Funktion]] (''PAF'') frei im [[Cournotscher Punkt|Cournotschen Punkt]] wählen, um seinen Gewinn zu maximieren.

=== Wohlfahrtstheoretische Bewertung ===
[[Ökonomische Wohlfahrt|Wohlfahrtstheoretisch]] wird ein Monopol allgemein als schädlich erachtet, weil es wohlfahrtsmindernde Wirkungen haben kann. Ein Monopol führt häufig zu einem schlechteren Leistungsangebot am Markt. Ursache hierfür sind der fehlende [[Konkurrenzdruck]] für den Monopolisten und das [[Gewinnmaximierung]]sziel seiner Eigentümer. Der Anbieter ist wenig innovationsfreudig (dynamische Ineffizienz) und bietet seine Leistungen zu einem höheren Preis an als bei einem Polypol. Dadurch sinkt zusätzlich die am Markt umgesetzte Menge an Leistungen.

[[Datei:GG im Monopol.png|thumb|miniatur|Zusatzlasten eines Monopols gegenüber einem Polypol]]
Auch aus einer Betrachtung von [[Konsumentenrente|Konsumenten-]] und [[Produzentenrente]] ergibt sich, dass ein Monopol wohlfahrtstheoretisch suboptimal ist. Während das Gleichgewicht im [[Polypol]] bei <math>p_{\mathrm{Pol}}</math>/<math>X_{\mathrm{Pol}}</math> liegt, muss im Monopolfall ein höherer Preis (<math>p_{\mathrm{Mon}}</math>) bezahlt werden, was zu einer geringeren Konsummenge (<math>X_{\mathrm{Mon}}</math>) führt. Die Konsumentenrente (''KR'') geht aufgrund der Preissteigerung und des Mengenrückgangs deutlich zurück. Auf die Produzentenrente wirken zwei entgegengesetzte Effekte: Einerseits geht sie zurück, da der Monopolist im Vergleich zu den Polypolisten nur eine kleinere Menge absetzen kann. Andererseits profitiert er von der Möglichkeit, Monopolpreise erheben zu können. Insgesamt ist jedoch ein [[Nettowohlfahrtsverlust]] zu erkennen (gekennzeichnet durch die rote Fläche ''ZL''). Optimal hingegen wäre es, wenn der Preis den Grenzkosten entsprechen würde.

Eine im Sinne der [[Pareto-Optimierung]] effiziente Situation ergibt sich lediglich bei der so genannten ''[[Preisdifferenzierung|perfekten Preisdiskriminierung]]''. Der Monopolist ist dann in der Lage, die [[Reservationspreis]]e der einzelnen Konsumenten zu erkennen und auch zu verlangen. In diesem Fall beansprucht er die gesamte [[Konsumentenrente]] für sich selbst. Wohlfahrtstheoretisch wird daher kein Verlust eintreten und Effizienz erreicht.

== Stabilität von Monopolen ==
=== Angreifbarkeit von Monopolen ===
Je nach den Rahmenbedingungen, die sein Monopol begründen, kann ein Monopolist bei seinen Entscheidungen in Bezug auf die Preissetzung oder sein Leistungsangebot (Menge, Qualität), bestimmten [[Restriktion]]en unterworfen sein. Dadurch sinkt seine [[Monopolrente]].

Ein [[bestreitbarer Markt]] kann einen Monopolisten disziplinieren. Liegt der Angebotspreis über den [[Markteintrittskosten]], besteht die Gefahr, dass Angebotskonkurrenten in den Markt eintreten. Liegt der Angebotspreis über den Preisen für [[Substitutionsgut|Substitutionsgüter]] können Nachfrager auf vergleichbare Produkte umsteigen.<ref>Ein Beispiel dafür sind [[Feuerzeug]]e als Ersatz für [[Streichholz|Streichhölzer]] zu Zeiten des [[Zündwarenmonopol]]s.</ref> Der [[Angebotspreis]] sinkt dann im Extremfall bis zur [[Preisuntergrenze]], die wie beim [[Oligopol]] oder beim [[Polypol]] entweder durch die [[Durchschnittskosten]] oder die [[Grenzkosten]] bestimmt wird.

Ein jederzeit angreifbares Monopol bezeichnet man als [[morphologisches Monopol]]. Es wird häufig zumindest für kurze Zeit für wünschenswert gehalten, um für [[Technischer Fortschritt|technischen Fortschritt]] zu sorgen.

[[Walter Eucken]] weist dieses Argument jedoch zurück, da jedes Monopol grundsätzlich der [[Wirtschaftspolitik|wirtschaftspolitischen]] Zielsetzung eines optimalen [[Ressourcenallokation|Allokation]]<nowiki></nowiki>sgleichgewichts widerspreche.<ref>"Ökonomisch aber kommt es darauf an, die Knappheit aller Güter in richtiger Proportion zu überwinden. Durch ihre Monopolstellung gelingt es zwar der Firma, sich mehr Kapital zuzuleiten und diese Mehrinvestition rentabel zu machen. Ohne Monopol hätte sie weniger investiert, der Maschinenpark würde weniger rasch erneuert, aber andere Produktionszweige verfügten über mehr Produktionsmittel und die - letzthin entscheidende - Konsumgutversorgung wäre im ganzen besser. Die Bewunderung des technischen Apparats von Monopolisten ist also ökonomisch ohne Sinn. (...) Weil der Aufbau des Produktionsapparats im Monopolfall der zuverlässigen Lenkung entbehrt, brauchen auch die Kosten, mit denen der Monopolist in laufender Produktion rechnet, die Knappheit der Produktionsmittel nicht richtig zum Ausdruck bringen." (Walter Eucken: ''Grundsätze der Wirtschaftspolitik'', Tübingen 6. Aufl. 1990, S. 39)</ref>

=== Monopolsicherung ===
Viele Produkte sind durch andere ersetzbar (das heißt sie können [[Substitutionsgut|substituiert]] werden). Dabei muss unter Umständen auf einzelne Eigenschaften verzichtet werden. Dies spielt oft jedoch eine untergeordnete Rolle, wenn dadurch ein günstigerer Preis erzielt wird und eine größere Auswahl an Anbietern zur Verfügung steht. Dies begrenzt die praktische Wirkung von Angebotsmonopolen.

Um diese Situation zumindest abzumildern, gibt es verschiedene Strategien:

* Der Monopolist kann sein Produkt [[Diversifikation (Wirtschaft)#Produktdiversifikation|diversifizieren]]. Das Produkt wird mit Eigenschaften versehen, die anderen, ähnlichen Produkten fehlen (Exklusivität). Oder aus einem Produkt werden mehrere mit unterschiedlichen Eigenschaften gemacht (Produktpalette). Das Risiko liegt vor allem in der Frage, ob die neue Eigenschaft überhaupt das ist, was die Kunden interessiert.
* Der Monopolist kann versuchen seinem Produkt ein „[[Image]]“ zu geben. Das Produkt soll so über sein Ansehen im Bewusstsein des Käufers verankert werden, sodass es für diesen unersetzlich wird. Das ist jedoch schwierig. Zum einen erfordert es oft aufwendige Werbekampagnen, zum anderen wird ein positives Image (z. B. Jugendlichkeit) oft nach einiger Zeit von Konkurrenten kopiert.
* Potentielle Konkurrenten werden aus dem Markt gedrängt oder aufgekauft. Das funktioniert jedoch nicht immer. Zum einen erfordert dies entsprechende wirtschaftliche Macht. Ein kleines Unternehmen hätte z. B. gegen einen Weltkonzern nur schlechte Karten, selbst wenn es noch so [[Innovation|innovativ]] wäre. Der Zusammenschluss kann zudem an staatlichen Bestimmungen ([[Kartellrecht]]) scheitern.
* Gesetzliche Bestimmungen können ebenfalls dazu beitragen, lästige Konkurrenz vom Leib zu halten. So kann der Monopolist versuchen, Einfluss auf die staatliche Gesetzgebung zu nehmen, um sich ein bestimmtes Monopol zu sichern. Oft folgen solche Monopole staatlichen Eigeninteressen (sichere Einnahmequelle). Privatunternehmen bedienen sich dazu der [[Lobbyismus|Lobbyarbeit]], aber auch kriminelle Methoden, wie [[Korruption]], Erpressung u. Ä., können zum Einsatz kommen. Die Übergänge zwischen staatlichem Eigeninteresse, legaler Lobbyarbeit und kriminellen Methoden können fließend sein. Umgekehrt sind jedoch in den letzten Jahrzehnten in großem Stil staatliche Unternehmen privatisiert worden (Post, Bahn usw.). Hier musste Lobbyarbeit betrieben werden, um das bestehende Monopol möglichst lange aufrecht zu erhalten.

Da eine Monopolstellung höchstmöglichen Gewinn verspricht, wird ein Monopolist darauf abzielen, den Markt auch weiterhin vor möglichen Konkurrenten abzuschirmen. Um dies zu erreichen, wird immer wieder auch zu unlauteren oder marktverzerrenden Mitteln gegriffen. Beispiel einer solchen Praxis ist das [[Dumping]]: Produkte werden eine gewisse Zeit lang zu nicht kostendeckenden Preisen angeboten, bis der Konkurrent aus dem Markt verdrängt wurde, um anschließend die Preise wieder zu erhöhen. Diese Situation kann auch durch ein Kartell entstehen, oder durch ein [[Oligopol]]. Auch hier gibt es zum Teil gesetzliche Einschränkungen (siehe Verbot des Verkaufs auf Verlust in Frankreich).

Falls Monopole nicht aus natürlichen Gründen aufgebrochen werden, greift gelegentlich der [[Staat]] aus wettbewerbsrechtlichen Gründen ein. Meistens liegt in diesen Fällen ein Verstoß gegen die jeweilige nationale Gesetzgebung vor (in Deutschland sind dies das [[Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb]] und das [[Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen]]).

Beispielsweise wurde das Unternehmen [[Microsoft]], ein Quasi-Monopolist, wegen Missbrauchs seiner [[Marktmacht]] verurteilt.

Häufig reicht aber bereits die [[Bestreitbarkeit]] des Monopols aus: Hierzu muss glaubwürdig angedroht werden, dass die Monopolstellung verloren gehen kann, wenn bestimmte Vorgaben nicht eingehalten werden. Die Glaubwürdigkeit steigt insbesondere, wenn die [[Marktaustrittskosten]] gering sind.

==Beispiele für Monopole==
Beispiele für Monopole sind bzw. waren:
* das [[Postmonopol]] (das Monopol der [[Deutsche Post AG|Deutschen Post AG]] wurde zum 1.&nbsp;Januar 2008 abgeschafft, das Monopol der [[Österreichische Post|Österreichischen Post AG]] wurde zum 1.&nbsp;Januar 2011 abgeschafft);
* die [[Deutsche Telekom]], nach wie vor marktbeherrschende Stellung, vor allem in den Ortsnetzen und im Analogbereich abseits der [[Verdichtungsgebiet|Ballungsräume]]; es handelt sich hierbei allerdings nicht um ein Monopol im eigentlichen Sinne, da die Telekom zwar größter, aber nicht mehr einziger Anbieter im Telekommunikationsmarkt ist; teilweise wird in den Medien auch bereits von einem Ex-Monopolisten gesprochen;
* das staatliche [[Lotteriemonopol]];
* das Schienennetz der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]];
* das [[Branntweinmonopol]];
* das [[Zündwarenmonopol]] (wurde 1983 abgeschafft);
* das [[Kehrmonopol]] (gesetzliche Sonderrechte von Schornsteinfegern);
* das [[Glücksspielmonopol]] (staatliche Verfügungsgewalt über öffentlich zugängliche Spiele um Vermögenswerte), dessen konkrete Ausgestaltung in Deutschland vom [[Europäischer Gerichtshof|Europäischen Gerichtshof]] im September 2010 jedoch als rechtswidrig beurteilt und somit aufgehoben wurde.<ref>[http://www.stern.de/panorama/eu-richter-kippen-gluecksspielmonopol-deutschlands-zocker-koennen-sich-freuen-1601511.html Stern: EU-Richter kippen Glücksspielmonopol], 8. September 2010</ref>

== Siehe auch ==
* [[Herfindahl-Index]]
* [[Verkettete Monopole]]

== Weblinks ==
{{Wiktionary}}

== Anmerkungen und Einzelnachweise ==
<references/>

[[Kategorie:Mikroökonomie]]
[[Kategorie:Wettbewerbstheorie]]

{{Link FA|ca}}
{{Link FA|es}}

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Version vom 27. September 2011, 15:25 Uhr