Palais Schwarzenberg (Schwarzenbergplatz)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/19/Palais_Schwarzenberg.jpg/220px-Palais_Schwarzenberg.jpg)
Das Palais Schwarzenberg ist ein Palais im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße. Es zählt zu den bedeutendsten barocken Gartenpalais Wiens.
Geschichte
Das Palais wurde im Jahre 1697 vom Obersthofmarschall Heinrich Franz Graf von Mansfeld und Fürst von Fondi bei Johann Lukas von Hildebrandt als Palais Mansfeld-Fondi in Auftrag gegeben. Der Rohbau wurde 1704 vollendet.
Das Sommerpalais mit seinem prächtigen Garten befindet sich in direktem Anschluss an das Schloss Belvedere, welches ebenfalls von Johann Lukas von Hildebrandt für Prinz Eugen von Savoyen erbaut wurde. Noch während der Bauzeit des Palais Mansfeld-Fondi verstarb der Graf von Mansfeld. Das unfertige Anwesen wurde schließlich im Jahre 1716 von Adam Franz Karl Fürst von Schwarzenberg gekauft. Für die Fertigstellung beauftragte der Fürst die Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach und Joseph Emanuel Fischer von Erlach. Das Kuppelfresko wurde von Daniel Gran im Jahre 1726 geschaffen. Die endgültige Fertigstellung erfolgte im Jahre 1728.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Palais Schwarzenberg durch Bombenangriffe schwer beschädigt. Es wurde jedoch nach Kriegsende wieder vollständig aufgebaut.[1]
Heutige Nutzung
Bis Jänner 2006 wurde das Palais teilweise als 5-Sterne-Hotel und – mit einem Gastronomiegeschoß-Umbau 1984 durch den Architekten Hermann Czech – als Restaurant verwendet. Seit August 2006 können Teile des Anwesens einschließlich des Parks für Veranstaltungen genutzt werden. Das Palais beherbergt in einem Seitentrakt an der Prinz-Eugen-Straße die Schweizer Botschaft sowie die Schweizer Konsularabteilung. Das Palais befindet sich nach wie vor im Besitz der Familie Schwarzenberg, und zwar deren Familienstiftung.
2007 verpachtete die Schwarzenberg'sche Familienstiftung die Immobilie für 60 Jahre an eine Volksbanken-Tochter; das Nutzungsrecht lag bei Mohamed Bin Issa Al Jaber. Geplant war laut Betreiber der Umbau des Palais zu einem „6-Sterne-Deluxe-Hotel“. Die Eröffnung sollte 2011 erfolgen,[2] der Umbau fand jedoch nicht statt. Im Februar 2011 wurde bekannt, dass das Projekt zu scheitern drohe, wenn Al Jaber nicht bis Ende März 20 Millionen Euro dafür bereitstelle. Da die erwartete Zahlung ausblieb,[3] wurde mit 4. April 2011 der Vertrag mit Al Jabers Firmengruppe von der Volksbankengruppe gekündigt.[4] In der Folge wurde auch der Vertrag zwischen der Volksbanken-Gruppe und der Schwarzenberg'schen Familienstiftung beendet.
In Absprache mit der Schwarzenberg'schen Familienstiftung beteiligte sich ein Spielkasinounternehmen aus Baden im Aargau, Schweiz, im Sommer 2013 an der Ausschreibung für neue Kasinolizenzen in Wien: Das Grand Casino Wien im Palais soll zwei Kasinos und ein Restaurant umfassen.[5][6] Die Schwarzenberg'sche Familienstiftung kündigte an, den Park des Palais öffentlich zugänglich zu machen, wenn die Kasinolizenz hier zustandekomme. Am 27. Juni 2014 erhielt das Konsortium den Zuschlag für die Kasinolizenz.
Siehe auch
- Palais Schwarzenberg für weitere gleichnamige Bauten der Familie Schwarzenberg
Einzelnachweise
- ↑ Palais Schwarzenberg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl
- ↑ Scheich Al Jabers Wiener Palais-Projekt läuft anders als geplant. Wirtschaftsblatt vom 12. Februar 2009; und Palais Schwarzenberg: Luxushotel fix. Die Presse, 4. Juni 2009.
- ↑ http://www.oe24.at/reise/Hotel-Schwarzenberg-Zukunft-ungewiss/21739676
- ↑ HotelSchwarzenberg: Volksbanken kündigen Vertrag mit dem saudisch-österreichischen Geschäftsmann
- ↑ Palais Schwarzenberg soll Casino werden derstandard.at, 10. Juni 2013
- ↑ Grand Casino Wien im Palais Schwarzenberg zuletzt abgerufen am 22. Jänner 2014
Weblinks
- Sommerpalais Schwarzenberg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl
- Planet Vienna – Palais Schwarzenberg
- Karl Lind: Der fürstlich Schwarzenberg’sche Sommerpalast in Wien. In: Allgemeine Bauzeitung, Jahrgang 1882, XLVII. Jahrgang, S. 104 f. (Text). (online bei ANNO). .
- Der fürstlich Schwarzenberg’sche Sommerpalast in Wien. In: Allgemeine Bauzeitung, Jahrgang 1882, XLVII. Jahrgang, S. Tafel 74 ff. (Pläne). (online bei ANNO). .
- Matthias Cremer: Inside Palais Schwarzenberg. derStandard.at, 3. Dezember 2013, abgerufen am 3. Dezember 2013 (Innenansichten).
Koordinaten: 48° 11′ 49″ N, 16° 22′ 36″ O