Perito-Moreno-Gletscher
Der Perito-Moreno-Gletscher (spanisch Glaciar Perito Moreno) befindet sich im Südwesten Argentiniens auf nur 1500 m über NN und ist ein Ausläufer des patagonischen Campo de Hielo Sur. Benannt wurde er nach Perito Moreno, einem Erforscher Patagoniens. Die nächste grössere Ortschaft ist das rund 80 km entfernte El Calafate, ein idealer Ausgangspunkt für Touren durch den Nationalpark und zum Gletscher.
Beim Gletscher handelt es sich um die Hauptsehenswürdigkeit des Nationalparkes "Los Glaciares" und ganz Argentiniens. Eine Besonderheit des Perito Moreno ist, dass er einer der wenigen bekannten Gletscher außerhalb der Antarktis und Grönlands ist, der kontinuierlich wächst. Der Grund dafür sind die starken Niederschläge, welche die Wolken vom Pazifik über die Anden bringen.
Pro Tag schiebt sich die 60 km lange Eismasse ungefähr einen Meter vorwärts, was sich akustisch durch ständiges Knacken und Krachen im Eis bemerkbar macht. Regelmäßig brechen auch große Stücke der 60 Meter hohen (über und unter Wasser) und 5 km breiten Eisfront ab, was meterhohe Flutwellen im See auslösen kann.
Durch das ständige Vorrücken blockiert er alle vier bis zehn Jahre einen Nebenarm des Lago Argentino, den Brazo Rico. Dadurch wächst der Wasserspiegel in dem von Flüssen gespeisten südlichen Teil dieses Arms rapide an, was schließlich nach kurzer Zeit zum Zusammenbruch des gesamten vorderen Teils des Gletschers führt. Dieses kaum vorhersehbare Spektakel ist eines der größten und berühmtesten Naturschauspiele der Welt. Es ruft jedesmal viele Touristen und Dokumentarfilmer zum Gletscher. Die letzten „Vorstellungen“ des Gletschers waren 1988, im März 2004 und im März 2006.
Der Gletscher hieß früher "Bismarck-Gletscher". Im Jahr 1899 hat sein Entdecker, der deutsche Geologe Rudolph Hauthal ihn so benannt. Er wurde erst später nach Perito Moreno, als Würdigung seiner Verdienste als Entdecker und Anthropologe, benannt.
