Privatklinik in Mariagrün

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Das im Jahre 1885 gegründete Sanatorium (Privatklinik in Mariagrün) am Grazer Rosenberg gelegen, als eine für die damalige Zeit vorbildliche Privatklinik, erlangte durch Richard von Krafft-Ebing große Bekanntheit weit über die damaligen Landesgrenzen hinaus. Für die Medizinhistorie nimmt dieses Sanatorium in der Biografie seines Gründers eine besondere Stellung ein.

Sanatorium Mariagrün 1921
Prospect des Sanatoriums Maria Grün, 1899
Das Gebäude 2011 als Haus des Kindes, Schönbrunngasse 30

Persönlichkeiten, vornehmlich der Aristokratie waren dort zur Behandlung, als Begleitperson von Patienten oder zu Besuch zugegen.

Wie einem „Prospect des Sanatoriums Maria Grün nächst Graz“ aus dem Jahre 1899 zu entnehmen ist, hat das Sanatorium die Bestimmung, „Nervenleidenden aus den höheren Classen der Gesellschaft all dasjenige zu bieten, was zu ihrer Pflege und Heilung nach dem gegenwärtigen Stande medicinischer Wissenschaft erforderlich ist. Bei unbedingtem Ausschlusse geistig Gestörter stellt sich das Sanatorium die Aufgabe, praktisch das zu verwirklichen, was der Begründer Hofrath Professor Freiherr v. Krafft-Ebing, in seinem Buche „Über gesunde und kranke Nerven“ (4.Auflage bei Laupp in Tübingen) als Erfordernisse für eine erfolgreiche Behandlung Nervenkranker bezeichnet hat. Speziell zur Aufnahme eignen sich die vielgestaltigen Krankheitszustände der Neurasthenie (Hypochondrie), Hysterie, nervöse Erschöpfungs- und Reizzustände nach acuten schweren Krankheiten, Wochenbetten u.s.w., sowie Affectionen der peripheren Nerven (Neuralgien, Spinalirritation u.s.w.). Auch werden Entziehungscuren bei Morphinismus, Cocainismus und anderen chronischen Intoxicationen durchgeführt.“

Nach dem Ableben von Richard Freiherrn von Krafft-Ebing († 1902) wurde das Sanatorium im Jahre 1903 baulich erweitert und blieb bis Ende der 1920er Jahre als Heil- und Kuranstalt bestehen. Als leitende Ärzte waren Hugo Gugl, Anton Stichl und Hermann Albrecht tätig.