„Prozesspolitik“ – Versionsunterschied

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Prozesspolitik
'''Prozesspolitik''' ist eine Form der [[Wirtschaftspolitik]], bei welcher der [[Staat]] die [[Wirtschaftsprozess]]e direkt beeinflusst, um den Wirtschaftsablauf zu stabilisieren, oder das gesamtwirtschaftliche Wachstum zu fördern.<ref>Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, [http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/2789/prozesspolitik-v5.html Stichwort: Prozesspolitik]</ref>


- auch Ablaufpolitik genannt
Nach den Zielrichtungen wird unterschieden:
# [[Konjunkturpolitik]]: Ziel ist die Vermindung von Konjunkturausschlägen. Die Konjunkturpolitik kann wiederum in nachfrage- und angebotsorientierte Politik unterschieden werden.<ref>Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, [http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/2789/prozesspolitik-v5.html Stichwort: Prozesspolitik]</ref>
# Wachstumspolitik: setzt an den Grundlagen des Wachstums an (z.B. der Investitionstätigkeit, dem Humankapital oder den Umweltressourcen). Sie ist im Gegensatz zur Konjunkturpolitik eher langfristig ausgerichtet.<ref>Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, [http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/2789/prozesspolitik-v5.html Stichwort: Prozesspolitik]</ref>
# [[Strukturpolitik]]: Die Reaktion auf regionale Ungleichgewichte und Krisen einzelner Branchen oder Sektoren der Wirtschaft.<ref>Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, [http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/2789/prozesspolitik-v5.html Stichwort: Prozesspolitik]</ref>
# [[Umverteilung|Verteilungspolitik]]: zur Korrektur der Einkommens- und Vermögensverhältnisse
# [[Magisches Viereck]]: Stabilisierungspolitik (→ [[Stabilitäts- und Wachstumsgesetz]])


- hat einen regulierenden Charakter gegenüber der Wirtschaftsordnung
Die wichtigsten Formen der Prozesspolitik sind die [[Finanzpolitik]], die [[Fiskalpolitik]], die [[Geldpolitik]], die [[Preispolitik]] und die [[Einkommenspolitik]].


- reagiert auf kurz- und mittelfristige Bewegungen in der Wirtschaft
== Abgrenzung ==
Wirtschaftspolitische Maßnahmen, die darauf gerichtet sind, die Rahmenbedingungen zu gestalten, innerhalb derer die Wirtschaftsprozesse stattfinden (→ [[Wirtschaftsordnung]]), werden der [[Ordnungspolitik]] zugeordnet.


- Prozesspolitische Instrumente werden nach den Vorgaben der Wirtschaftsordnung und ihrer Ziele eingesetzt
== Weblinks ==


* [http://www.uni-siegen.de/~merk/downloads/prozesspolitik_strukturpolitik.pdf Die Begriffe Prozesspolitik Strukturpolitik und Ordnungspolitik] von Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Siegen (PDF-Dokument)
* [http://www.kas.de/proj/home/pub/37/1/year-2004/dokument_id-5265/index.html Wirtschaftspolitik als Ordnungspolitik] Aufsatz von der Konrad Adenauer Stiftung


== Einzelnachweise==
<references/>


[[Kategorie:Politische Strategie]]
[[Kategorie:Wirtschaftspolitik]]


1. Januar 1999: - 3. Stufe der europäischen Währungs- und Wirtschaftsordnung ist in Kraft getreten
[[fr:Politique de processus]]

[[zh:进程政策]]
- 11 europäische Mitgliedsstaaten erhalten Euro als Buchgeldwährung

- da diese Staaten die nötigen Kriterien für die Bargeldeinführung erfüllten, und somit berechtigten

- Europäisches System der Zentralbanken (ESZB) wacht über die Stabilität des Euros



Aufgaben des ESZB:

• In Umlauf bringen der Banknoten
• Abwicklung des Zahlungsverkehrs
• Bankbeaufsichtigung
• Refinanzierung der Banken mit Zentralbankgeld
• Offizielle Reserven der Mitgliedsstaaten verwalten
• Intervention am Devisenmarkt


















Geldpolitik

- alle Maßnahmen mit denen eine Zentralbank versucht die ihr gestellten Aufgaben zu erfüllen.

- die Europäische Zentralbank z.B. ist dazu verpflichtet den Geldumlauf bzw. die Geldmenge und die Versorgung der Wirtschaft zu Regeln und eine Inflation zu verhindern
- dazu muss die Versorgung durch Geld knapp gehalten werden, allerdings darf nicht zu wenig Geld vorhanden sein, sodass die Produktion und Beschäftigungen nicht leiden

- wichtige Ansatzpunkte sind die Zinsen für die Währungsbehörde




Geldpolitische Instrumente der Europäischen Zentralbank (EZB):

• Hauptrefinanzierungsgeschäfte
- EZB kauft von Kreditinstituten festverzinsliche Wertpapiere (z.B. Bundesschatzbriefe), vereinbart gleichzeitig festen Termin für Rückkauf

- EZB nimmt Wertpapiere in Pension, dadurch haben die Kreditinstitute zwischen Ver- und Rückkauf das Zentralbankgeld für ihre Aktivgeschäfte zur Verfügung

- für dieses Hauptrefinanzierungsgeschäfte berechnet die EZB den Kreditinstituten einen Zins (Hauptrefinanzierungssatz)
• Mindestreservepflicht für Banken
- Instrument war lange umstritten (besonders bei Deutschen Bundesbanken)
- Banken sind verpflichtet 1,5% bis 2% ihrer Verbindlichkeiten (Sichteinlagen, Termineinlagen, Spareinlagen) bei der Zentralbank als Guthaben zu halten
- Dafür erhalten sie von der EZB Zinsen, dies dient dazu die Nachfrage an Zentralbanken zu erhöhen

• Fazilität
- wird unterschieden in Spitzenrefinanzierungsfazilität und Einlagefazilität
- Spitzenrefinanzierungsfazilität:
- Stellt obere Kreditlinie dar
- Kreditinstitute müssen Wertpapiere die besondere Anforderungen haben bei der EZB zu hohem Zins verpfänden und so Zentralbankgeld erhalten
- Einlagefazilität:
- Bildet untere Kreditlinie
- Banken können überschüssige Geldmittel bei der EZB in einem Konto einlegen, dafür erhalten sie von selbigen einen geringen Zins
Konjunkturpolitik

- Konjunktur bedeutet die wechselseitige Abhängigkeit von Faktoren und Ereignissen
- solche Schwankungen entstehen bei der Wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes
- Wird durch Staatshaushalt, der Außenwirtschaftsbilanz, dem Investitions- und Verbraucherverhalten sowie der Weltwirtschaftsplage hauptsächlich beeinflusst
- Wissenschaftler haben bestätigt, dass alle modernen Volkswirtschaften über typische, häufig wiederkehrende Verlaufsschwankungen besitzen (Konjunkturphasen)


Die vier Phasen der Konjunkturpolitik:

• 1. Aufschwung
- erst langsame, dann schnellere Zunahme der Produktion, der Verkäufe und der Gewinne
- Arbeitslosigkeit sinkt
- Unternehmen sind bereit weitere Investitionen zu tätigen

• 2. Hochkonjunktur

- Lasten die Kapazitäten der Unternehmer komplett aus
- Engpässe in der Produktion, Investition, Finanzierung und gute Arbeitskräfte
- steigende Löhne und Preissteigerung

• 3. Abschwung

- Wirtschaftliche Aktivitäten gehen langsam, danach beschleunigt zurück
- gestiegene Preise senken Nachfrage
- Gewinne der Unternehmen sinken

• 4. Konjunkturtief

- verstärkte Prozesse des Abschwungs
- viele Unternehmenszusammenbrüche
- einige Unternehmen lasten Produktionsanlagen weit unter dem möglichen aus
- folgen sind Entlassungen und Arbeitslosigkeit



== Weblinks ==

* [http://www.uni-siegen.de/~merk/downloads/prozesspolitik_strukturpolitik.pdf Die Begriffe Prozesspolitik Strukturpolitik und Ordnungspolitik] von Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Siegen (PDF-Dokument)
* [http://www.kas.de/proj/home/pub/37/1/year-2004/dokument_id-5265/index.html Wirtschaftspolitik als Ordnungspolitik] Aufsatz von der Konrad Adenauer Stiftu

Version vom 11. Januar 2012, 19:12 Uhr

Prozesspolitik

- auch Ablaufpolitik genannt

- hat einen regulierenden Charakter gegenüber der Wirtschaftsordnung

- reagiert auf kurz- und mittelfristige Bewegungen in der Wirtschaft

- Prozesspolitische Instrumente werden nach den Vorgaben der Wirtschaftsordnung und ihrer Ziele eingesetzt



1. Januar 1999: - 3. Stufe der europäischen Währungs- und Wirtschaftsordnung ist in Kraft getreten

- 11 europäische Mitgliedsstaaten erhalten Euro als Buchgeldwährung

- da diese Staaten die nötigen Kriterien für die Bargeldeinführung erfüllten, und somit berechtigten

- Europäisches System der Zentralbanken (ESZB) wacht über die Stabilität des Euros


Aufgaben des ESZB:

• In Umlauf bringen der Banknoten • Abwicklung des Zahlungsverkehrs • Bankbeaufsichtigung • Refinanzierung der Banken mit Zentralbankgeld • Offizielle Reserven der Mitgliedsstaaten verwalten • Intervention am Devisenmarkt










Geldpolitik

- alle Maßnahmen mit denen eine Zentralbank versucht die ihr gestellten Aufgaben zu erfüllen.

- die Europäische Zentralbank z.B. ist dazu verpflichtet den Geldumlauf bzw. die Geldmenge und die Versorgung der Wirtschaft zu Regeln und eine Inflation zu verhindern

- dazu muss die Versorgung durch Geld knapp gehalten werden, allerdings darf nicht zu wenig Geld vorhanden sein, sodass die Produktion und Beschäftigungen nicht leiden

- wichtige Ansatzpunkte sind die Zinsen für die Währungsbehörde



Geldpolitische Instrumente der Europäischen Zentralbank (EZB):

• Hauptrefinanzierungsgeschäfte

- EZB kauft von Kreditinstituten festverzinsliche Wertpapiere (z.B. Bundesschatzbriefe), vereinbart gleichzeitig festen Termin für Rückkauf

- EZB nimmt Wertpapiere in Pension, dadurch haben die Kreditinstitute zwischen Ver- und Rückkauf das Zentralbankgeld für ihre Aktivgeschäfte zur Verfügung

- für dieses Hauptrefinanzierungsgeschäfte berechnet die EZB den Kreditinstituten einen Zins (Hauptrefinanzierungssatz)

• Mindestreservepflicht für Banken

- Instrument war lange umstritten (besonders bei Deutschen Bundesbanken) - Banken sind verpflichtet 1,5% bis 2% ihrer Verbindlichkeiten (Sichteinlagen, Termineinlagen, Spareinlagen) bei der Zentralbank als Guthaben zu halten - Dafür erhalten sie von der EZB Zinsen, dies dient dazu die Nachfrage an Zentralbanken zu erhöhen

• Fazilität

- wird unterschieden in Spitzenrefinanzierungsfazilität und Einlagefazilität - Spitzenrefinanzierungsfazilität: - Stellt obere Kreditlinie dar - Kreditinstitute müssen Wertpapiere die besondere Anforderungen haben bei der EZB zu hohem Zins verpfänden und so Zentralbankgeld erhalten - Einlagefazilität: - Bildet untere Kreditlinie - Banken können überschüssige Geldmittel bei der EZB in einem Konto einlegen, dafür erhalten sie von selbigen einen geringen Zins Konjunkturpolitik

- Konjunktur bedeutet die wechselseitige Abhängigkeit von Faktoren und Ereignissen - solche Schwankungen entstehen bei der Wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes - Wird durch Staatshaushalt, der Außenwirtschaftsbilanz, dem Investitions- und Verbraucherverhalten sowie der Weltwirtschaftsplage hauptsächlich beeinflusst - Wissenschaftler haben bestätigt, dass alle modernen Volkswirtschaften über typische, häufig wiederkehrende Verlaufsschwankungen besitzen (Konjunkturphasen)


Die vier Phasen der Konjunkturpolitik:

• 1. Aufschwung - erst langsame, dann schnellere Zunahme der Produktion, der Verkäufe und der Gewinne - Arbeitslosigkeit sinkt - Unternehmen sind bereit weitere Investitionen zu tätigen

• 2. Hochkonjunktur

- Lasten die Kapazitäten der Unternehmer komplett aus - Engpässe in der Produktion, Investition, Finanzierung und gute Arbeitskräfte - steigende Löhne und Preissteigerung

• 3. Abschwung

- Wirtschaftliche Aktivitäten gehen langsam, danach beschleunigt zurück - gestiegene Preise senken Nachfrage - Gewinne der Unternehmen sinken

• 4. Konjunkturtief

- verstärkte Prozesse des Abschwungs - viele Unternehmenszusammenbrüche - einige Unternehmen lasten Produktionsanlagen weit unter dem möglichen aus - folgen sind Entlassungen und Arbeitslosigkeit


Weblinks