Südinsel-Riesengans
Südinsel-Riesengans | ||||||||||
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Südinsel-Riesengans (Cnemiornis calcitrans) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Cnemiornis calcitrans | ||||||||||
Owen, 1866 |
Die Südinsel-Riesengans (Cnemiornis calcitrans) ist ein ausgestorbener Wasservogel aus der Familie der Entenvögel. Sie war auf der neuseeländischen Südinsel endemisch. Zusammen mit der etwas leichteren Nordinsel-Riesengans (Cnemiornis gracilis) bildet sie die ausgestorbene Gattung der Neuseelandgänse (Cnemiornis).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einer Rückenhöhe von 65 Zentimetern, einer Länge von Kopf bis Schwanz von 85 Zentimetern und einem Gewicht von 18 Kilogramm war die Südinsel-Riesengans der größte bekannte neuseeländische Wasservogel. Sie war ein stämmiger Vogel mit einem kurzen und dicken Schnabel. Beine und Becken waren kräftig. Das Skelett weist sie als nahe Verwandte der australischen Hühnergans aus. Im Gegensatz zur Hühnergans, die sehr gut fliegen kann, war die Südinsel-Riesengans jedoch flugunfähig. Darauf deuten die reduzierten Flügel und der rückgebildete Brustkiel hin. Zwischen den Zehen waren Sporne, die die Südinsel-Riesengans vermutlich bei Kämpfen einsetzte. Nach Ansicht von Richard Owen, der die Art 1866 beschrieb, war „die Südinsel-Riesengans vermutlich in der Lage heftiger zuzutreten, als der Kiwi“.[1]
Lebensweise und Aussterben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie die meisten Gänse bildete die Südinsel-Riesengans vermutlich Scharen und ernährte sich von Gräsern. Die subfossilen Überreste von etwa 250 entdeckten Exemplaren deuten darauf hin, dass die Südinsel-Riesengans hauptsächlich in den östlichen, trockenen Regionen der Südinsel verbreitet war. Sie durchstreifte das offene Gelände und erlebte ihre Blütezeit im Pleistozän, als die Bildung von Gras- und Buschland durch das kältere Klima begünstigt wurde.
Die Südinsel-Riesengans starb vermutlich durch Überjagung aus und verschwand gegen 1400.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während die meisten Taxonomen die Südinsel-Riesengans als Schwestertaxon der Hühnergans betrachten, war der Paläontologe Bradley C. Livezey 1996 der Ansicht, dass die Gattung Cnemiornis aufgrund phylogenetischer Verwandtschaftsbeziehungen nicht zu den Gänsen gehört und schlug daher die eigenständige Familie Cnemiornithidae vor.[2] Anhand von DNA-Analysen des ersten vorliegenden kompletten Skeletts und auf der Basis weiterer kladistischer Untersuchungen wurde Livezeys Klassifizierung 1997 von Trevor H. Worthy revidiert.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- A. Tennyson und P. Martinson: Extinct birds of New Zealand. Te Papa Press, 2006, ISBN 0-909010-21-8.
- Trevor H. Worthy & Richard N. Holdaway: The Lost World of the Moa. Prehistoric Life of New Zealand. Indiana University Press, Bloomington 2002, ISBN 0-253-34034-9.
- Walter Rothschild (1907): Extinct Birds. S. 97.
- Trevor H. Worthy & Richard N. Holdaway: A reappraisal of the late Quaternary fossil vertebrates of Pyramid Valley Swamp, North Canterbury, New Zealand. In: New Zealand Journal of Zoology, 1997, Vol. 24: S. 69-121 0301-4223/2401-069.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Informationen über die Gattung Cnemiornis (englisch)
- Cnemiornis calcitrans von Paul Martinson. Illustration aus dem Buch Extinct Birds of New Zealand, by Alan Tennyson, Te Papa Press, Wellington, 2006
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Richard Owen: On Dinornis (Part X): containing a description of part of the skeleton of a flightless bird indicative of a new genus and species Cnemiornis calcitrans, Ow., with remarks on its affinities in the in the lamellirostral group. In: Transactions of the Zoological Society of London 5: S. 395–404. 1866
- ↑ Bradley C. Livezey (1996), A phylogenetic analysis of geese and swans (Anseriformes: Anserinae), including selected fossil species. Syst. Biol. 45: S. 415-450
- ↑ Trevor H. Worthy, Richard N. Holdaway, MD Sorenson & AC Cooper (1997), Description of the first complete skeleton of Cnemiornis calcitrans Owen, (Aves: Anatidae), and a reassessment of the relationships of Cnemiornis. J. Zool., Lond. 243: 695-723.