San Pedro de Atacama

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San Pedro de Atacama ist eine Stadt in der chilenischen Atacama-Wüste und gehört zur Región de Antofagasta.

Geographie

San Pedro de Atacama ist eine Oase in der Atacama-Wüste auf 2.430 m ü. NN. und hat nur rund 2.500 Einwohner. Sie liegt am nördlichen Rand des Salar de Atacama, einer großen Salzablagerung in der Atacama-Wüste. Heute ist der Ort ein beliebtes Ziel für Wüsten-Touristen aus aller Welt. Das Wasser für diesen grünen Fleck in der Wüste liefert der Rio San Pedro, der, aus den Anden kommend, kurz hinter dem Ort im Salar de Atacama versickert.

Sehenswürdigkeiten in und um San Pedro de Atacama

Kirche von San Pedro de Atacama
  • Das archäologische Museum, das vom belgischen Padre R. P. Gustavo Le Paige gegründet wurde. Das Museum zeigt zahlreiche Funde aus der Atacama-Wüste, unter anderem mumifizierte Inka-Leichen, Keramiken, Textilien und Schmuck sind zu sehen.
  • Die Kirche von San Pedro de Atacama. Sie ist eine der ältesten in Chile und ihr Dach ist mit Kaktusstämmen gebaut.
  • Der Salar de Atacama, in dem man auch Flamingos beobachten kann.
  • Die Geysire von El Tatio. Sie liegen 2000 m höher als San Pedro de Atacama auf einer Hochebene in den Anden. Sie sind die höchstgelegenen Geysire der Welt.
Blick über das Valle de la Luna auf die Anden
Salzformationen im Valle de la Luna
  • Das trockene Mondtal Valle de la Luna. Es kann auf den Weg nach Calama als Umweg eingeplant werden und bietet besonders während des Sonnenuntergangs ein interessantes Schauspiel.
  • Die Quellen von Puritama (Termas de Puritama). 30°C heißes Wasser entspringt in einem Tal, in dem einige Badebecken nutzbar sind.
  • Das Pukará-Fort (Pukará de Quitor). Von den Atacameños wurde es gebaut, um sich gegen die anderen südamerikanischen Völker zu schützen.
  • Das Tal des Todes (Valle de la Muerte)
  • Die Lagunen Miscanti und Miñique in den Hochebenen der Anden. Sie liegen auf über 4.000 m über dem Meeresspiegel in außergewöhnlicher Landschaft.
  • Die Ruinen von Tulor, ein ehemaliges Dorf der Atacameños.

Verkehranbindung

Die Verkehrsanbindung San Pedros ist ausgesprochen günstig. Tagsüber fährt ungefähr einmal stündlich ein Bus nach Calama, einem attraktionslosen, staubigen Städtchen, das aber immerhin den nächst gelegenen Flughafen besitzt. Die 92 km lange Strasse nach Calama ist asphaltiert, so dass San Pedro auch bequem mit dem Auto erreichbar ist. Die umliegenden indigenen Dörfer sind aber nur mit einem Geländewagen erreichbar.

  • In San Pedro de Atacama hält ein Bus, der über die Anden nach Argentinien fährt.

Geschichte

Man schätzt, dass in der Region "Puna" im Norden von Chile bereits vor ca. 11.000 Jahren die ersten Siedlungen entstanden sind. Die Atacameños (die Ureinwohner der Atacama-Wüste) waren die Gründer der sogenannte "San Pedro-Kultur" und ließen sich in den Oasen der Atacama-Wüste nieder.

Sie waren die ersten Landwirte und damit auch die erste sesshafte Gruppe des Landes. Da die landwirtschaftlich bearbeitbare Zone sehr klein war, konstruierten sie Terrassen, die sie künstlich bewässerten und mit Lama-Dung düngten. Es wurde verschiedene Maissorten, Reis, Bohnen, Feigen, Baumwolle, Kürbisse und Kartoffeln angebaut.

Lamas und Alpakas wurden zur Fleischherstellung und Nutzung der Felle aufgezogen. Auch wurden sie als Transportmittel genutzt, um mit den Städten an der Küste Handel zu treiben.

Die handwerklich und künstlerische Entwicklung der "Atacameños" zeigt sich in der Herstellung von Tonwaren, Gewebe, Flechtwerk und Holzschnitzereien. Außerdem beherrschten sie früh die Metallurgie und die Herstellung von Kupfer und Bronze.

Die Atacameños glaubten an ein Leben nach dem Tod und deshalb wurden die Toten mit Kleidung und Nahrung für ihren Weg in das nächste Leben begraben. Sie verehrten verschiedene Naturkräfte, nutzen aber keine Tempel oder Gebetsräume.

Mitte des 16. Jahrhunderts kamen die Spanier im Gefolge der Expeditionen von Diego de Almagro und Pedro de Valdivia in das Dorf, um sich dort mit Vorräten zu versorgen.

Zeitweilig gehörte San Pedro de Atacama zu Bolivien.

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