Satz von Scherk (Zahlentheorie)

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Der Satz von Scherk ist ein Lehrsatz der elementaren Zahlentheorie, einem der Teilgebiete der Mathematik. Er geht auf den deutschen Mathematiker und Astronomen Heinrich Ferdinand Scherk zurück. Der Satz behandelt die Frage der Darstellbarkeit einer jeden Primzahl mittels Addition und Subtraktion der vorangehenden Primzahlen.

Formulierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Satz lautet wie folgt:[1][2]

Wird die Primzahlfolge mit bezeichnet, so gilt:
(I) Jede Primzahl, welche in der Primzahlfolge einen geradzahligen Index hat, lässt sich aus allen kleineren Primzahlen sowie der     durch bloße Addition und Subtraktion gewinnen, wobei jede kleinere Primzahl genau einmal berücksichtigt wird.
(II) Jede Primzahl, welche in der Primzahlfolge einen ungeradzahligen Index hat, lässt sich aus allen kleineren Primzahlen sowie der     durch bloße Addition und Subtraktion gewinnen, wobei jede kleinere Primzahl genau einmal berücksichtigt wird – mit Ausnahme der nächstkleineren Primzahl, welche genau zweimal berücksichtigt wird.
Im Einzelnen hat man:
(I) Für einen geraden Index der Gestalt         ist bei geeigneter Wahl von     stets
    .
(II) Für einen ungeraden Index der Gestalt         ist bei geeigneter Wahl von     stets
   .

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[3]

Historie des Satzes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Ferdinand Scherk führte seine Darstellungsformel im Rahmen einer heuristischen Betrachtung aus, gab jedoch dafür keinen mathematischen Beweis. Der erste Beweis des Satzes wurde dann erst etwa ein Jahrhundert später in 1928 von S. S. Pillai vorgelegt. Anfang der 1950er Jahre gaben Wacław Sierpiński und E. Teuffel unabhängig voneinander und mittels eines ähnlichen Beweisansatzes denjenigen Beweis, der dann über die Elementary Theory of Numbers von Sierpiński Eingang in die Fachliteratur gefunden hat. Wie beide Beweise zeigen, beruht der scherksche Satz wesentlich darauf, dass bei Verdopplung einer Primzahl die in der Primzahlfolge nächstgrößere Primzahl stets überschritten wird.

Verwandtes Resultat: Der Satz von Hans-Egon Richert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf den deutschen Mathematiker Hans-Egon Richert geht ein mit dem scherkschen Satz verwandter Satz zurück, der die Summendarstellung von natürlichen Zahlen mittels Primzahlen im Allgemeinen behandelt.

Der Satz von Richert lautet:[4][5]

Ab der natürlichen Zahl     lässt sich jede natürliche Zahl als Summe von ungleichen Primzahlen darstellen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. H. F. Scherk: Bemerkungen über die Bildung der Primzahlen aus einander. in: J. Reine Angew. Math, Bd. 10, S. 201 ff
  2. Wacław Sierpiński: Elementary Theory of Numbers., S. 148–151
  3. Dabei ist     der Grenzfall, der von obiger Formel streng genommen nicht mehr erfasst wird.
  4. Richert: Math. Z. Band 52, S. 342–343.
  5. Sierpiński, S. 151–153.