Schloss Ebenfurth

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Schloss Ebenfurth

Schloss Ebenfurth ist ein in der niederösterreichischen Stadtgemeinde Ebenfurth nahe Wiener Neustadt gelegenes ehemaliges Wasserschloss.

Der große, annähernd quadratische, im Kern mittelalterliche, aber stark barock überformte Bau hatte zunächst Festungscharakter. Der ungarische König Matthias Corvinus soll von hier aus die Belagerung Wiener Neustadts geplant haben. Nach der Wiedereroberung durch habsburgische Truppen und dem Tod des letzten Vertreters der Besitzerfamilie, der Pottendorfer, fiel die Herrschaft Ebenfurth dem Landesherren anheim. In der Folge wurde Schloss Ebenfurth mehrfach verpfändet, aber auch als Festung gegen Türkeneinfälle ausgebaut. Der osmanische Vorstoß 1529, der auch zur Belagerung von Wien führte, hinterließ an der Burg beträchtliche Schäden. Der kaiserlicher Baumeister der NÖ-Lande Hans Saphoy ist beim Schloss Ebenfurth ab 1571 dokumentiert.

Nach dem Abzug des osmanischen Heeres wurde der Bau großzügig in barocker Form ausgebaut. Erhalten sind bis heute Fresken von Franz Anton Maulbertsch. Als langjährige Besitzer traten von 1747 bis weit ins 20. Jahrhundert Vertreter der Adelsfamilie Suttner auf. Carl Suttner verkaufte aber 1973 das seit der russischen Besatzungsperiode bereits ziemlich ramponierte und durch Vandalenakte devastierte Schloss (ohne den umliegenden Schlosspark) an eine Arztfamilie. Diese sah sich mit dem Besitz des mächtigen, für private Wohnzwecke eigentlich ungeeigneten Gebäudes überfordert. Das schwer gefährdete Schloss schien vor einem Schicksal vollständigen Verfalls ähnlich jenem von Schloss Pottendorf zu stehen. Seit 2000 bemüht sich eine neue Besitzerin intensiv um die Erhaltung des Schlosses.

Literatur

  • Werner Kitlitschka: Die Fresken Franz Anton Maulbertschs im Schloß Ebenfurth, N(ieder)Ö(sterreich). In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 25, 1971, ISSN 0029-9626, S. 42-51.
  • Anton Philapitsch u. a. (Hrsg.): Ebenfurth 1945. Rückschau bis 1918 - Neubeginn bis 1952. Zahlen - Fakten 1945-2005. Historisches Archiv der Stadt 2006, Ebenfurth 2006, ISBN 3-902282-10-X.

Koordinaten: 47° 52′ 33″ N, 16° 22′ 2″ O