Schweizerisches Forschungsinstitut für Hochgebirgsklima und Medizin

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Physikalisch-Meteorologisches Observatorium Davos

Das Schweizerische Forschungsinstitut für Hochgebirgsklima und Medizin in Davos ist eine Stiftung mit zwei Forschungsabteilungen:

  • Physikalisch-Meteorologisches Observatorium Davos und Weltstrahlungszentrum (PMOD/WRC)
  • Schweizerisches Institut für Allergie- und Asthmaforschung (SIAF)

Geschichte

Es wurde am 26. März 1922 gegründet als Institut für Hochgebirgsphysiologie und Tuberkuloseforschung in Davos in der Villa Silvana (heute Promenade 111, Davos Platz). Erster Präsident war Dr. med. Florian Buol (1854-1924).

Für die Forschung auf dem Gebiet der Höhenphysiologie konnte der Berliner Professor Adolf Loewy gewonnen werden, der zuvor umfangreiche höhenphysiologische Untersuchungen in den Alpen und Simulationen im pneumatischen Kabinett des Jüdischen Krankenhauses in Berlin durchgeführt hatte. Einen Einfluss des Höhenklimas auf den Verlauf der Tuberkulose konnte er nicht nachweisen.

Der 1924 erschienene Roman Der Zauberberg von Thomas Mann führte zu einer Krise des Kurorts.

Als Loewy 1933 aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat war die finanzielle Lage der Stiftung unsicher.

PMOD

1904 kam Prof. Dr. Carl Dorno mit seiner tuberkulosekranken Tochter nach Davos. Er untersuchte die Ursache für die angepriesene Heilkraft des Höhenkurorts. 1907 eröffnete er mit eigenen Mitteln das Physikalisch Meteorologische Observatorium in der Villa Dora (heute Oberwiesstrasse 4). Davos war aufgrund seiner Arbeit damals der am besten untersuchte Klimakurort Europas. Um 1922 musste Dorno infolge der Inflation in Deutschland sein PMOD dem SFI angliedern. 1926, bei seinem Rücktritt, ging dann das Observatorium vollständig als Physikalisch-Meteorologisches Observatorium Davos (PMOD) in der Stiftung auf.

Danach leitete kurzzeitig der schwedischer Staatsmeteorologe Dr. F. Lindholm (Ferdinand L.?; * 19. Dezember 1883 in Pitea; † 20. November 1963 in Stockholm) das PMOD.

Von 1929 bis 1966 war Dr. phil. Walter Mörikofer aus Basel der Leiter. Auf seine Initiative wurde für die weltweit rund 600 Strahlungsmessstationen erstmals einheitlichen Messvorschriften erstellt und nach 1964 wurde Davos Eichzentrale für Strahlungsmessinstrumente.

Weltstrahlungszentrum

Im Vordergrund in der Mitte das Alte Schulhaus Davos Dorf, in welchem heute das WRC zuhause ist

Ausgehend von der Eichzentrale nahm am 1. Januar 1971 das Weltstrahlungszentrum (World Radiation Center, WRC) seinen Betrieb zunächst im Observatorium auf. Zum Leiter wurde Dr. Claus Fröhlich gewählt, der drei Jahre später die Gesamtleitung des PMOD/WRC übernahm. Im Jahr 1999 trat Prof. Werner Schmutz die Nachfolger von Dr. Claus Fröhlich an.