Quelltext der Seite Spirit 201C

{{Infobox Formel-1-Rennwagen
| Bild =Spirit 201C Honda Collection Hall.jpg
| Bildunterschrift = Spirit 201C Honda
| Konstrukteur = {{GBR|Spirit Racing|Spirit}}
| Designer = [[Gordon Coppuck]]
| Vorgaenger =
| Nachfolger = [[Spirit 101B]]
| Chassis = Monocoque
| Motor = [[Honda F1|Honda 163E]]
| Federung Vorne = Doppelquerlenker
| Federung Hinten = Doppelquerlenker
| Länge =
| Breite =
| Höhe =
| Radstand = 2654&nbsp;mm
| Gewicht = 580&nbsp;kg
| Reifen = [[Goodyear Tire & Rubber Company|Goodyear]]
| Benzin = [[Royal Dutch Shell|Shell]]
| Fahrer = {{SWE|Ziel=Stefan Johansson}}
| debut_rennen = GBR
| debut_jahr = 1983
| letzter_start = EUR
| letztes_jahr = 1983
| starts = 7
| siege =
| poles =
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| punkte =
| podien =
| fuehrungs_runden =
| fuehrungs_km =
| stand = Saisonende 1983
}}

Der '''Spirit 201C''' war ein Rennwagen des britischen Motorsportteams [[Spirit Racing]], der [[Formel-1-Weltmeisterschaft 1983|1983]] an der [[Formel-1-Weltmeisterschaft]] teilnahm. Mit diesem Fahrzeug kehrte [[Honda F1|Honda]] nach fünfzehnjähriger Pause als Motorenhersteller in die Formel 1 zurück. 

== Hintergrund ==
Spirit Racing wurde 1981 von John Wickham, dem bisherigen Manager des [[Formel 2|Formel-2]]-Werksteams von [[March Engineering]], und dem früheren [[McLaren Racing|McLaren]]-Konstrukteur Gordon Coppuck gegründet. Das Team, das ab [[Formel-2-Europameisterschaft 1982|1982]] zunächst in der [[Formel-2-Europameisterschaft]] antrat, hatte von Beginn an enge Beziehungen zu Honda. Spirit nutzte die gleichen Werksanlagen im britischen [[Slough]], in denen Honda zuvor sein eigenes Werksteam für die Motorradweltmeisterschaft untergebracht hatte. Zudem belieferte Honda das Spirits Formel-2-Team bereits vom ersten Jahr an mit den begehrten Sechszylindermotoren, mit denen [[Geoff Lees]] im [[Formel-2-Europameisterschaft 1981|Vorjahr]] überlegen Formel-2-Meister geworden war. Ab 1982 nutzte Honda die Spirit-Autos als Versuchsträger für eigene Turbomotoren, mit denen das Unternehmen in der kommenden Saison in der Formel 1 antreten wollte. In der Motorsportliteratur wird daher vermutet, dass Honda die Gründung des Spirit-Teams finanziell und organisatorisch in der Absicht unterstützte, diesen Rennstall für die Vorbereitung des eigenen Formel-1-Einstiegs zu nutzen.<ref Name="Bamsey 110">Ian Bamsey: ''The 1000 bhp Grand Prix Cars'', 1988 (G.T. Foulis & Co. Ltd), ISBN 978-0854296170, S. 110.</ref>

Spirit trat 1983 mit dem Honda-Motor in der Formel 1 an. Das Debüt fand beim [[Race of Champions 1983 (Formel 1)|Race of Champions 1983]] in [[Brands Hatch]] statt, dem bislang letzten [[Formel-1-Rennen ohne Weltmeisterschaftsstatus]]. Spirit fuhr hier mit dem Modell [[Spirit 201/4]], einem modifizierten Formel-2-Chassis. Zu seinem ersten Weltmeisterschaftslauf meldete Spirit dann den nochmal weiterentwickelten 201C. Beobachter hatten im Laufe der Saison den Eindruck, als handele es sich bei Spirits und Hondas Engagement in diesem Jahr um einen bloßen Testbetrieb. Im Sommer 1983 schloss Honda einen langfristigen Vertrag mit dem Spitzenteam [[Williams F1]]. Spirits Hoffnung, parallel dazu als Juniorteam weiter Honda-Motoren einsetzen zu können, erfüllten sich nicht, da [[Frank Williams]] auf einer exklusiven Belieferung bestand. Spirit verlor daraufhin für 1984 den Honda-Motor, wurde aber im Folgejahr noch finanziell von Honda unterstützt. Das Team war noch bis ins Frühjahr 1985 hinein mit Motoren von [[Hart Racing Engines|Hart]] in der Formel 1 engagiert. Spirit galt zu dieser Zeit als das kleinste und finanzschwächste Team der Formel 1.<ref> Adriano Cimarosti: Das ''Jahrhundert des Rennsports'', Motorbuch Verlag Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9, S. 340.</ref>

== Konstruktion ==
[[File:Spirit 201C rear-right Honda Collection Hall.jpg|miniatur|Honda-Turbomotor im Heck des Spirit 201C]]
Der Spirit 201C basierte auf dem Modell [[Spirit 201|201]], das Gordon Coppuck 1982 für die Teilnahme an der Formel-2-Europameisterschaft konstruiert hatte. Das Chassis, die Aufhängung und die Karosserie des Vorderwagens entsprachen dem 201 von 1982, allerdings war der 201C deutlich leichter als das Basismodell und ebenfalls leichter als der nur einmal eingesetzte 201/4. Das Leergewicht wurde mit 580&nbsp;kg angegeben; damit war der 201C noch immer der schwerste Wagen des Starterfeldes.<ref Name="Cimarosti 336">Adriano Cimarosti: Das ''Jahrhundert des Rennsports'', Motorbuch Verlag Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9, S. 336.</ref> Auffällig war ein großer, dreiteiliger Heckflügel, der in der ersten Version auf den Seitenkästen vor den Hinterrädern befestigt war.<ref Name="Hodges D">David Hodges: ''Rennwagen von A–Z nach 1945'', Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7, S. 235.</ref>

Der 201C verwendete einen Honda-Sechszylindermotor vom Typ RA163-E. Die Konstruktion beruhte auf dem Formel-2-Motor RA263 von 1980. Der Motor war mit zwei Turboladern von [[Kühnle, Kopp & Kausch|KKK]] ausgestattet und hatte eine von Honda entwickelte [[Saugrohreinspritzung]]. Die Leistung wurde werksseitig mit „mehr als 600&nbsp;PS“ angegeben.<ref Name="Bamsey 110"/> Das Fünfganggetriebe wurde von [[Hewland]] bezogen.<ref Name="Cimarosti 336"/>

== Renneinsätze ==
Der Spirit 201C debütierte im Juli 1983 anlässlich des [[Großer Preis von Großbritannien 1983|Großen Preises von Großbritannien]]. Das Team erschien nur mit einem Fahrzeug, das für [[Stefan Johansson]] gemeldet wurde. Im Zeittraining qualifizierte sich Johansson für den 14. Startplatz. Er war langsamer gewesen als [[Keke Rosberg]] im [[Williams FW08C]], der noch einen Saugmotor von [[Cosworth]] verwendete, aber schneller als alle anderen Saugmotorautos und auch schneller als [[Nigel Mansell]], der einen [[Team Lotus|Lotus]] mit Turbomotor von [[Renault F1|Renault]] fuhr. Im Rennen fiel Johansson nach einem Defekt der [[Benzinpumpe]] in der 15. Runde aus. Auch beim folgenden Rennen auf dem [[Hockenheimring]], bei dem Johansson als 13. und vorletzter Turbo-Pilot startete, führte ein Motordefekt zum vorzeitigen Ausfall. Den ersten Zieleinlauf verzeichnete Spirit-Honda beim dritten Rennen des Teams auf dem [[Österreichring]], das Johansson mit fünf Runden Rückstand als Vorletzter auf Platz 12 beendete. In [[Großer Preis der Niederlande 1983|den Niederlanden]] lief Johansson als Siebter durchs Ziel. Beim [[Großer Preis von Italien 1983|Großen Preis von Italien]] fiel Johansson erneut nach einem Motordefekt vorzeitig aus, während er den [[Großer Preis von Europa 1983|Großen Preis von Europa]] mit zwei Runden Rückstand auf Platz 14 beendete. Das war das letzte Rennen für Spirit-Honda. 

Am Saisonfinale in [[Großer Preis von Südafrika 1983|Südafrika]] nahm das Team nicht mehr teil. Dort erschien der Honda-Motor erstmals in einem Chassis des Williams-Teams. Keke Rosberg kam im neuen [[Williams FW09]] als Fünfter ins Ziel und fuhr damit für Honda die ersten Weltmeisterschaftspunkte nach dem Comeback ein.

== Ergebnisse ==
{| class="wikitable" style="text-align:center" width="100%"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Fahrer !! Nr. !! 1 !! 2 !! 3 !! 4 !! 5 !! 6 !! 7 !! 8 !! 9 !! 10 !! 11 !! 12 !! 13 !! 14 !! 15 !! 16 !! 17 !! 18 !! 19 !! 20 !! 21 !! 22 !! 23 !! 24 !! Punkte !! Rang
|-
| '''[[Formel-1-Weltmeisterschaft 1983]]'''
|
{{Formel-1-Weltmeisterschaft 1983}}
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| rowspan="3" | '''0'''
| rowspan="3" | '''—'''
|-
| align="left" | {{SWE|Stefan Johansson|S. Johansson}}
| 40
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| style="background:#EFCFFF;" | <small>DNF</small>
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| style="background:#CFCFFF;" | 12
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| style="background:#CFCFFF;" | 14
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|}
{{Legende Rennergebnisse}}

== Literatur ==
* Ian Bamsey: ''The 1000 bhp Grand Prix Cars'', 1988 (G.T. Foulis & Co. Ltd), ISBN 978-0854296170 (englisch)
* Adriano Cimarosti: Das ''Jahrhundert des Rennsports'', Motorbuch Verlag Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9
* David Hodges: ''A–Z of Grand Prix Cars 1906–2001'', 2001 (Crowood Press), ISBN 1-86126-339-2 (englisch)
* David Hodges: ''Rennwagen von A–Z nach 1945'', Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7
* Pierre Ménard: ''La Grande Encyclopédie de la Formule 1'', 2. Auflage, St. Sulpice, 2000, ISBN 2-940125-45-7 (französisch)
* Doug Nye: ''Das große Buch der Formel-1-Rennwagen. Die Dreiliterformel ab 1966''. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Köln 1986, ISBN 3-481-29851-X.

== Weblinks ==
{{Commonscat|Spirit 201C in the Honda Collection Hall|Spirit 201C}}

== Einzelnachweise ==
<references/>

[[Kategorie:Rennwagen der Formel-1-Weltmeisterschaft  1983]]
[[Kategorie:Historischer Rennwagen]]
[[Kategorie:Honda-Automobil]]
[[Kategorie:Spirit Racing]]

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