Stigmatisierung
Als Stigmatisierung wird u. a. eine Zuschreibung negativer Eigenschaften bezeichnet, die bei den Betroffenen zu einer Diskriminierung führt. Als Gegenbegriff wird auch "Charisma" verwendet.
Das soziale Stigma als Brandmal kennzeichnet hier somit ein Auffälligkeitsmerkmal, das als Ausdruck der Abwertung Einzelner oder Gruppen Ursache und Folge sozialer Randständigkeit sein kann.
Somit sind meist Randgruppen betroffen, die gemeinsame Merkmale haben, durch die sie von anderen Gliedern der Gesellschaft unterschieden werden. Es resultiert ein Teufelskreis: Randgruppen werden stigmatisiert, Stigmatisierung führt zu Ausgrenzung und Randgruppenbildung.
Beispiele für soziale Stigmen sind körperliche oder geistige Behinderungen, psychische Störungen, aber auch Homosexualität oder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Nationalität oder Volksgruppe - wie dies oft für "Zigeuner" gilt.
Unter Stigmatisierung im christlichen Umfeld wird das Tragen der Wundmale Christi bezeichnet.
Literatur
Erving Goffman: Stigma. Über Techniken der Bewältigung beschädigter Identität. Frankfurt/M. 1967 [engl. Orig. 1963] Asmus Finzen: Psychose und Stigma : Stigmabewältigung – zum Umgang mit Vorurteilen und Schuldzuweisungen, Psychiatrie-Verlag, Bonn 2000