Stilus

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Mädchen mit Wachstafelbuch und Stilus, Pompeji
Fundort Thermengasse im römischen vicus Turicum (Zürich): Haarnadeln, Schreibgriffel und Spielsteine aus Bein.

Ein Stilus (lat.Griffel“) ist ein spitzer Stift aus hartem Material, welcher in der Antike als Schreibgerät gebräuchlich war. Sie bestanden aus Eisen, Bronze, Knochen oder Elfenbein, gelegentlich auch aus Silber. Benutzt wurden sie vor allem für das Schreiben auf Wachstafeln. Die Schrift wurde mit der Spitze des Stilus (gelegentlich: Stylus) in das Wachs gekratzt. Mit dem spatelförmig abgeflachten Ende des Stilus konnten Fehler durch Glätten des Wachses „radiert“ und überschrieben werden. Hierher rührt die Redewendung ‚den Griffel umdrehen’ (lat. stilum vertere) für „tilgen“. Stili sind aus zahlreichen bildlichen Darstellungen der Antike bekannt; auch originale Exemplare sind erhalten.

Siehe auch

Literatur

  • Otto Mazal: Griechisch-römische Antike. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 1999, ISBN 3-201-01716-7 (Geschichte der Buchkultur; Bd. 1)
  • Horst Blanck: Das Buch in der Antike. Beck, München 1992, ISBN 3-406-36686-4
  • I. Bilkei: Römische Schreibgeräte aus Pannonien. Alba Regia XVIII, 1980, S. 61-90.
  • V. Schaltenbrand-Obrecht: Wie wurden eiserne Stili in römischer Zeit hergestellt und verziert? In: R. Ebersbach u. A. Furger (Hrsg.), Mille Fiori. Festschrift Ludwig Berger. Forschungen in Augst 25, 1998, S. 201-205.