Diskussion:Bildungsroman
ist wohl mitnichten eine 'typisch deutsche' Form, oder? defoe, fielding und dickens haben sich auch verdient gemacht. unsicher, --Janneman 23:02, 8. Apr 2004 (CEST)
Ich kriegs jetzt leider nicht mehr genau zusammen. Ich glaube, im Bildungsroman ist die Wirklichkeit objektiv gegeben und der Held muss lernen, sich dieser Wirklichkeit anzupassen. Das Ziel der Bildung ist, dass der Held sich allsseits gebildet und glücklich verheiratet in einem bürgerlichen Beruf niederläßt. Das wird entweder erreicht oder auch nicht (Grüner Heinrich.) Der einzige nicht-Deutsche Roman, den ich kenne und wo das gilt ist Charles Dickens David Copperfield. Shug 10:01, 29. Mai 2004 (CEST)
Ergänzung: Was du meinst, sind Entwicklungsromane (und Fiedings Tom Jones ist eher ein Schelmenroman). Shug 11:15, 29. Mai 2004 (CEST)
Negative Bedeutung
[Quelltext bearbeiten]Angeleht an die ironische Form wie bei "Bildungsbürgertum", sollte man diesen neativen Zusammenhang mit in den Text einbringen. Zummal Bildung druch das Medium Roman intellektuell abenteuerlich und schlicht druch und druch unwissenschaftlich ist - und somit nichts mit Bildung im eigentlichen Sinne zu tun hat. Ein Verweiß zu "Infotaiment" wäre hier sogar angebracht. (nicht signierter Beitrag von 94.218.69.145 (Diskussion) 13:41, 20. Dez. 2013 (CET))
Entwicklungsroman vs Bildungsroman
[Quelltext bearbeiten]Ist es sinnvoll diese leidige alte Diskussion der Literaturwissenschaft fortzusetzen? Den Erziehungsroman (Rousseau z.B.) würde ich deutlich absetzen, aber was bringt die Unterscheidung Bildungs- und Entwicklungsroman an Erkenntnisgewinn. Muss man nicht bei jedem einzelnen Autor untersuchen, auf welchen Bildungsbegriff er referiert und inwieweit er auf Goethe schielt? Wie könnte man die beiden Artikel sinnvoll verknüpfen? Wie bringt man sonst einen "Agathon", "Der kurze Brief zum langen Abschied" von Handke oder selbst den "Zauberberg" unter. Und auch den Schelmenroman sehe ich nicht als Widerspruch zum Bildungsroman, der "Felix Krull" bezieht sich ja deutlich auf die Tradition der Gattung.
- Es geht doch nicht darum, ob es einen "Widerspruch" zwischen dem Entwicklungsroman oder gar dem Schelmenroman und dem Bildungsroman
gibt, sondern darum, ob bestimmte Differenzierungen sinnvoll oder gar unbedingt notwendig sind. Auf irgendeiner Abstraktionsebene hängt natürlich alles mit allem zusammen und kann in einen Topf geworfen werden. So sind alle genannten Spielarten z. B. Romane, und man kann mit guten Gründen argumentieren, daß ein Bildungsroman ein Entwicklungsroman ist, aber eben nicht umgekehrt. "Bildungsroman" bezeichnet eine spezifische, der deutschen Nationalliteratur angehörige Ausprägung des Entwicklungsromans, und es hat durchaus seinen Sinn, ihn mit dem im 18. Jh. entwickelten deutschen Bildungsbegriff in Zusammenhang zu bringen. Der Schelmenroman oder auch Picaro-Roman stammt wiederum aus einer ganz anderen, vor allem wohl spanischen Tradition. Bildungsroman und Schelmenroman gleichzusetzen ist ziemlich fehlgeleitet, und der "Felix Krull" ist ja auch gar kein Bildungsroman, sondern vielmehr die Parodie eines Bildungsromans, in der Tat im Gewand des Pikaresken, also des Schelmenromans. - Selbst eine Gleichsetzung des Schelmenromans mit dem Entwicklungsroman kann nicht hingehen, es ist sogar eher falsch, den Schelmenroman überhaupt als eine Untergattung des Entwicklungsromans zu betrachten. Denn beim Schelmenroman fehlt gerade das Moment der Entwicklung des Protagonisten oder ist nur schwach ausgeprägt.-- 141.91.129.5 13:53, 13. Feb. 2012 (CET)
Der erste deutsche Bildungsroman
[Quelltext bearbeiten]Ich weiß zwar nicht, welches der erste große deutsche Bildungsroman war, aber es gab auf jeden Fall schon welche vor Goethes "Wilhelm Meisters Lehrjahre" von 1796. Der älteste welcher mir bekannt ist, ist die Geschichte des Agathon. Wieland veröffentlichte diese bereits in der Zeit von 1766-67, also fast 30 Jahre vorher fertigstellte.
Werden nicht "Parzival" von Wolfram von Eschenbach und "Der Abentheurliche Simplicissimus" von Teutsch Grimmelshausen auch als Bildungsromane angesehen? Beide erschienen nämlich früher (13. und 17. Jhdt.) als "Geschichte des Agathon" von Christoph Martin Wieland.
Öffnung der Bildungsromanproblematik
[Quelltext bearbeiten]In den Literaturwissenschaften wurde vor allem in den letzten 20 Jahren das Genre Bildungsroman geöffnet zugunsten anderer Zielsetzungen und Schwerpunkte in den und Perspektiven auf die betreffenden Romane, vor allem seit die drei klassischen Wegbereiter Agathon, Anton Reiser und Wilhelm Meister durch die englische Literaturwissenschaft in den 80er-Jahren mittels psychoanalytischer Verfahren interpretiert wurde. Die Bildungsromanproblematik schielt ausschliesslich auf den erfolgreichen oder erfolglosen Ausgang der Romane und drängt somit eine bestimmte Lesart auf.
Der deutsche Bildungsroman, wenn man eine solches Genre denn aufstellen möchte, zeichnet sich gegenüber seinen ausländischen Vertretern (Tom Jones u. a.) durch den Legitimationszwang aus, unter dem sich die deutschen Romanautoren zumindest zur Entstehungszeit des modernen deutsche Romans (in Abgrenzung vom galanten Roman) noch befanden; eine spezifisch deutsche Poetik entstand erst zu dieser Zeit 1774 mit Blanckenburgs Versuch über den deutschen Roman, die Gattung wurde bis kurz zuvor nicht einmal zur Poesie gezählt, und ihre Autoren zerbrachen sich demnach gehörig den Kopf über Sinn und Gestalt dieses neuen Genres. Dieser Legitimationszwang ist in den neuen deutschen Romanen zumindest bis kurz vor 1900 inhaltlich und formell formend. Erst Thomas Mann verwendet die Gattung Roman mit dem heute üblichen Selbstbewußtsein.
Üblicherweise fässt man heute alle Romane der Art "Held (oder Antiheld) versucht, sich mit der Realität zu arrangieren" als Entwicklungsromane zusammen, denn der Begriff "Entwicklung" gibt im Gegensatz zu "Bildung" kaum Lesarten vor (außer einen persönlichen Prozess, egal ob positiver oder negativer Art). Ich würde das zumindest im Artikel Bildungsroman erwähnen; wenn nicht in der Zusammenfassung, so doch in einem gesonderten Abschnitt. Lounge7 03:23, 11. Sep 2006 (CEST)
Ankündigung: Umformulierung der Definition
[Quelltext bearbeiten]Ich habe vor, den ersten Teil des Artikel (Merkmale, etc.) ein wenig umzuformulieren, um die Lesbarkeit zu erhöhen. --SZoellner 15:13, 4. Dez. 2006 (CET)
Harry Potter?
[Quelltext bearbeiten]"Auch der gesamte Harry Potter-Zyklus (1997-2007) kann als Bildungsroman verstanden werden." Ist das von dem Verfasser ernst gemeint?
"Jeder echte Bildungsroman bezieht sich auf diesen namensgebenden Begriff [gemeint ist Bildung im Sinne "individuelle Entwicklung des Einzelnen zu einem höheren, positiven Ziel."]" weiter oben im artikel
Bei Harry Potter geht es nicht um Bildung.
- Genau aus dem Grund habe ich es jetzt gelöscht. Die Grundmerkmale sind einfach nicht gegeben.
- Wenn der Verfasser das ernsthaft Bildung nennt: ist der wohl nicht von dieser Welt (eher phantasiert in seiner imaginären Welt im Kopp) oder leidet an hoher/schwerste Intelligenzminderung. --Avoided 17:06, 10. Okt. 2008 (CEST)
- Hach, wat isset ned arrogant. NYTimes Telepolis Das heißt jetzt weder, dass HP ein Bildungsroman ist, noch will ich argumentieren, dass er keiner ist. Aber nur weil man selbst einen Mainstream-gleich-Schund-Reflex hat, sollte man nicht so leichtfertig anderen gegenüber abwertend oder gar beleidigend auftreten oder das eigene Bauchgefühl mit einem Argument verwechseln. --Mudd1 (Diskussion) 17:41, 28. Mai 2013 (CEST)
- Wenn der Verfasser das ernsthaft Bildung nennt: ist der wohl nicht von dieser Welt (eher phantasiert in seiner imaginären Welt im Kopp) oder leidet an hoher/schwerste Intelligenzminderung. --Avoided 17:06, 10. Okt. 2008 (CEST)
Verwendung von "Bildungsroman" in anderen Sprachen
[Quelltext bearbeiten]Die Aussage im ersten Abschnitt, der Begriff werde auch in anderen Sprachen, vor allem dem Englischen, verwendet, kann m. E. kaum aufrechterhalten werden, es sei denn, man will damit etwas ganz Banales sagen - dann wiederum wäre sie eher überflüssig. Denn: in der Tat wird im akademischen Sprachgebrauch "Bildungsroman" z. B. in England und Amerika verwendet, aber eben in der Regel in Bezug auf den deutschen Bildungsroman und, je nachdem, auf Romane anderer Nationalliteraturen, wenn sie denn dem Muster des Bildungsromans entsprechen, womöglich als Rezeptionsprodukte des deutschen Bildungsromans darstellbar sind. Das findet vor allem bei Autoren statt, die auch "Bildung" als Fremdwort verwenden und dafür nicht "education" einsetzen; sonst wird man im Englischen eher "novel of education" finden. Es ist ähnlich wie beim "Lied": obwohl bedeutungsgleich, begegnet man im Englischen gehobenen Sprachgebrauch in Bezug auf das deutsche Kunstlied im allgemeinen dem Fremdwort "Lied" statt "song", und es kann wohl auch vorkommen, daß englische Kompositionen, die sich eindeutig an Schubert, Schumann, Brahms, Wolf usw. orientieren, "Lied" genannt werden - um eben diesem Abhängigkeitsverhältnis Rechnung zu tragen. Dennoch hielte ich es für nicht angezeigt, unter dem Lemma "Lied" zu schreiben, daß der Begriff auch in anderen Kultursprachen geläufig sei. Genausowenig wäre es in der englischsprachigen Wikipedia sinnvoll, unter "short story" zu vermerken, daß der Begriff auch im Deutschen geläufig sei. Auch dies würde einen falschen Eindruck erwecken: In Bildungskreisen spricht man zwar in Bezug auf anglo-amerikanische short stories eben von "short stories", entsprechende deutsche Texte jedoch bezeichnet man mit der Lehnübersetzung "Kurzgeschichte". Zutreffender wäre schon, unter "Musical" auf die Internationalisierung dieses Begriffes hinzuweisen, denn in der Tat hat sich diese amerikanische Spielart der Operette ja so international durchgesetzt und wird auch in den jeweiligen Umgangssprachen so bezeichnet, daß ein entsprechender Hinweis berechtigt ist und sinnvoll sein mag. -- 141.91.129.5 14:20, 13. Feb. 2012 (CET)
- Der einfache Klick auf die englische Version dieses Artikels stützt deine Thesen nicht gerade. --Mudd1 (Diskussion) 17:23, 28. Mai 2013 (CEST)
Deutschlastiger gehts kaum noch....
[Quelltext bearbeiten]als ob der Bildungsroman in Deutschland erfunden worden wäre. Ein Blick auf den englischen Artikel zeigt gut, was gemeint ist. Weder ist es eine deutsche Erfindung, wenn auch der Begriff im Englischen deutsch geblieben ist, noch ist die Gattung eine Deutsche. --Hubertl (Diskussion) 20:58, 5. Dez. 2019 (CET)