Diskussion:Kulturpessimismus
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Ein guter wikipedia-Artikel! Kulturpessimismus gibt es nicht nur bei den Rechten, sondern auch bei den Linken, wie dieser Abschnitt feststellt:
"Als kritische Fremdbezeichnung werden manchmal auch bestimmte Veröffentlichungen von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, den Hauptvertretern der Frankfurter Schule, als „Kulturpessimismus“ eingeordnet, so etwa von Peter Möller.[16] Adorno beschrieb die Kulturindustrie, die das Bewusstsein der Menschen so „verdinglicht“ habe, dass diese durch die Abspeisung mit sinnentleerten Produkten zur Affirmation des Bestehenden verführt würden. Die Menschen seien im "Verblendungszusammenhang" gefangen."
Diese Kritik an der korrumpierenden Konsumgesellschaft ist uralt, es gab sie schon bei den Römern. So klagt Tacitus in seiner Schrift "Agricola", wie die Römer unterworfenen Völkern durch Konsum ihren kriegerischen Geist austrieben, sie sozusagen kleinkriegten und zu angepassten Untertanen umformten. Es geht um die von Agricola und anderen Römern unterworfenen Britannier (11,4 und 21):
"Doch zeigen die Britannier mehr Wildheit, weil ja noch keine lange Friedenszeit sie verweichlicht hat; denn auch die Gallier haben sich einst im Kriege hervorgetan, wie wir vernommen haben; später drang mit der Muße Erschlaffung ein, und sie verloren mit der Tapferkeit auch die Freiheit. Dies eben widerfuhr auch den schon früher Besiegten unter den Britanniern; die übrigen sind noch, was die Gallier gewesen. ... Der folgende Winter wurde auf sehr zuträgliche Maßnahmen verwandt. Damit sich nämlich die zerstreut lebenden und rohen und deshalb zum Kriege neigenden Menschen durch Wohlleben an Ruhe und Muße gewöhnten, drängte er sie persönlich und half ihnen von Staats wegen, Tempel, Märkte und Häuser zu errichten, lobte dabei die Bereitwilligen und schalt die Trägen: So wirkte Ehrsucht und Wettstreit statt Zwang. Fürstensöhne ließ er sogar schon in den edleren Wissenschaften erziehen und gab dem Talent der Britannier vor dem Eifer der Gallier den Vorzug, so dass sie, die noch eben die römische Sprache abgelehnt hatten, nach der Kunst der Rede verlangten. Von jetzt an kam auch unsere Tracht in Ansehen, und häufig trug man die Toga. Allmählich verfiel man auch auf die Reize der Laster: auf Säulenhallen und Bäder und üppige Gelage. Und dergleichen galt den Unerfahrenen für feine Bildung, während es doch ein Stück Knechtschaft war." (Übersetzung: R. Feger - zweisprachige Reclam-Ausgabe)
Kulturpessimismus und Dekadenz-Vorwurf kommen nicht nur von rechts, sondern auch von links. So forderten die 68er in Flugblättern auf, Kaufhäuser, diese Tempel der dekadenten kapitalistischen Konsumgesellschaft, in Brand zu stecken, was in Frankfurt die späteren Gründer der RAF in die Tat umsetzten. Linksradikale reden zwar in der Regel nicht von "Dekadenz", weil es ein Begriff der Reaktionäre ist, sondern von "korrumpieren", aber gemeint ist dasselbe. Tacitus gehört zu ihren Vorläufern. - Gert Hans Wengel, 24.10.08
Mit dem Schlagwort (und der Anklage angeblich "Kulturpessimist" zu sein) versucht das jeweils dominierend Establishment regelmäßig Kritiker abzuwerten und einer sachlichen Debatte auszuweichen. Wer das Ego und die Macht hat den Mainstream zu beherrschen und zu steuern, der möchte sich nicht rechtfertigen, sondern stattdessen lieber diejenigen, die ihn hinterfragen, ausgrenzen und isolieren und abwerten.--87.155.39.23 01:03, 27. Apr. 2016 (CEST)
philolex als Quelle
[Quelltext bearbeiten]"Als kritische Fremdbezeichnung werden manchmal auch bestimmte Veröffentlichungen von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, den Hauptvertretern der Frankfurter Schule, als „Kulturpessimismus“ eingeordnet, so etwa von Peter Möller.[17]"
Sorry, aber philolex ist weder eine seriöse Quelle, noch erfüllt die Person Peter Möller die Kriterien, um als Meinung in einer Enzyklopädie zitiert zu werden. Ich wäre daher für die Löschung des oben stehenden Satzes.-- (nicht signierter Beitrag von Strumpfsinn (Diskussion | Beiträge) 20:06, 13. Sep. 2013 (CEST))
Habe den betreffenden Abschnitt soeben entfernt, da hier nicht die Richtlinien für WP:Belege erfüllt wurden. Grüße --Strumpfsinn (13:56, 20. Sep. 2013 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
Fremdsprachige Zitate
[Quelltext bearbeiten]Ich bitte um Löschung fremdsprachiger Zitate oder deren Übersetzung ins Deutsche oder Lateinische, hier das von Griffin. Gruß Calibolg 2.240.89.254 (18:16, 3. Okt. 2016 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
Löschung des Abschnitts und des Zitats von Wirtschaftssenator Michael Müller
[Quelltext bearbeiten]Es ist generell in Frage zu stellen ob Herr Müller's Aussage neutral ist und ob er im Rahmen einer Enzyklopädie allgemein als qualifizierte Quelle gelten kann. Da seine Stellung eng mit den Interessen der Wirtschaft verbunden ist, besteht der Verdacht dass er eine Position bezieht, die im Sinne der Wirtschaft ist und nicht das Ergebnis einer wissenschaftlichen oder philosophischen Betrachtung.
Viele Sätze, die Vorurteile unterstreichen
[Quelltext bearbeiten]In der Einleitung
"Die Erscheinung ist seit der Antike bekannt" Whoahh!? Ist Kulturpessimismus ein Ding? Oder gar ein lebend Wesen, das die Menschen seit der Antike bekriecht?
Zu Anaximedes:
"Diese Theorie wurde später von Autoren interpretiert und kommentiert, die nach dem Stand der Forschung als Wegbereiter des Nationalsozialismus (Nietzsche)[5] und Vertreter des Faschismus (Heidegger)[6] zu interpretieren sind."
Dafür kann er doch nichts! Er wäre auch mit den Interpretationen nicht einverstanden!
Auch sonst wird vorrangig auf das Faschistoide hin argumentiert, wobei die Kritiken weitestgehend von Kulturoptimisten übernommen wurden.
Die gesamte Darstellung ist daher sehr vorurteilhaft, zu den Kritiken auch keinen Wahrheitsgehalt klärend und somit das Wort Kulturpessimismus eben als das etablierend, was es ist: Ein Vorurteil!
Bliebe noch das verschwurbelte Zitat von Sloterdijk, den zu zitieren schon unwürdig ist. Sein Begriff von Kultur und Massen ist neuzeitlich und somit Top-Down, also fahrlässig. Von einem "Inbegriff" kann also nicht die Rede sein. Der Begriff "Masse" ist in seiner abgrenzenden Bedeutung rein neuzeitlich und erst von Kulturverliebten oder Kulturverdrossenen aufgebracht worden. Früher war die "Menge" (eher als Masse) oder das Volk der einem eigene Kulturraum. Als Abgrenzer wurden eher Worte wie Anstand, Würde oder Sittsamkeit gegenüber Gemeinheit und Liderlichkeit gebraucht.
Zu anderen Vermerken hätte ich gerne kritisiert, aber deren Aussagen beziehen sich auf Gehalte, die nicht mit aufgeführt wurden, wie die historische Linie des Kulturpessimismus ohne Vergleich des sporadischen Aufkommens (eine Linie wird kaum bewiesen worden sein) mit genau den Ereignissen der jeweiligen Zeiten. Auch die Frage, ob der Kulturoptimismus nicht //in einer Linie// (oder Tour) stets dieselben Probleme erzeugt, so dass die Antwort des Kulturpessimismus auch nur selbig ausfallen kann, ist so nicht beantwortbar.