Theater Koblenz

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Theater von Koblenz

Das Theater der Stadt Koblenz ist ein Dreispartentheater in Koblenz mit eigenen Ensembles für Schauspiel, Musiktheater und Ballett. Seit 2002 ist das Koblenzer Stadttheater Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Das Theater

Das Stadttheater Koblenz ist der einzige erhaltene klassizistische Theaterbau am Mittelrhein und das früheste erhaltene Beispiel eines Rangtheaters in Deutschland (im Gegensatz zum früheren Logentheater). Das Äußere des Theaters ist durch eine klassizistische Fassade mit Pilastern geprägt. Der in Blau, Grau und Weiß gehaltene Zuschauerraum auf ringförmigem Grundriss ist auf die ehemals kurfürstliche Loge ausgerichtet und mit Illusionsmalerei verziert. Der Obelisk auf dem Deinhardplatz vor dem Theater erinnert an seinen Erbauer, den Kurfürsten Clemens Wenzeslaus von Sachsen. Das Theater hat heute 500 Sitzplätze und befindet sich unweit des Kurfürstlichen Schlosses.

Spielorte sind neben dem Stadttheater am Deinhardplatz die Probe-Bühne 2 und die Kammerspiele am Florinsmarkt, außerdem wirkte das Theater einige Jahre bei den Koblenzer Festungsspielen im Sommer mit.

Geschichte

Das Stadttheater wurde 1787 im Auftrag des Trierer Erzbischofs und Kurfürsten Clemens Wenzeslaus von Sachsen in siebenmonatiger Bauzeit durch den Architekten Peter Joseph Krahe in dem damals neuen Stadtteil Neustadt errichtet und am 23. November 1787 mit einer Aufführung von Mozarts Die Entführung aus dem Serail als kurfürstliches Komödien- und Ballhaus eingeweiht. Die lateinische Inschrift „Musis Moribus Et Publicae Laetitiae“ an der Fassade bedeutet auf Deutsch: „Den Musen,den guten Sitten und dem öffentlichen Vergnügen“

1867 ging das Gebäude auf Betreiben von Oberbürgermeister Karl Heinrich Lottner in das Eigentum der Stadt über, die es 1869 renovieren ließ, wobei das Innere im Stil des Historismus umgebaut wurde. Nach weiteren Umbauten 1937 und 1952, die das Aussehen des Gebäudes weiter modernisierten, wurde das Theater 1984 bis 1985 umfassend mit dem Ziel rekonstruiert, dem Originalzustand von 1787 möglichst nahezukommen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Stadttheater am 1. Juni 1946 wieder eröffnet, nachdem es im August 1944 geschlossen wurde und bei den Luftangriffen als eines der wenigen Gebäude der Innenstadt weitgehend unversehrt geblieben war. Am 22. November 1946 fand im Koblenzer Theater die konstituierende Sitzung der Beratenden Landesversammlung statt, welche über die Verfassung des neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz beriet.

Im Jahr 2000 stiftete das Theater gemeinsam mit dem Institut für Germanistik der Universität Koblenz und dem Freundeskreis der Universität den Koblenzer Literaturpreis.

Sonstiges

Das Theater der Stadt Koblenz hat 180 festangestellte Mitarbeiter aus 15 Nationen. Intendantin ist bis Ende der Spielzeit 2008/2009 Annegret Ritzel, ab September 2009 übernimmt Markus Dietze (vormals Theater der Altmark in Stendal) die Intendanz.

Durch eine notwendige Sanierung der Bühnenmaschinerie konnte die Saison 2008/2009 erst zwei Monate später als üblich eröffnet werden, was sich sowohl negativ auf die Besucherzahlen als auch das finanzielle Gebaren niederschlug: Derzeit ist der öffentliche Zuschuss pro verkaufter Karte der höchste der rheinland-pfälzischen Theater.

Literatur

  • Magnus Backes: Das Theater zu Koblenz. (= Rheinische Kunststätten; Heft 307). Neusser Druckerei und Verlag, Neuss 1986, ISBN 3-88094-542-X
Commons: Theater Koblenz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 21′ 29,4″ N, 7° 35′ 58″ O