Wasserturm Mönchsberg

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Wasserturm neben dem Museum der Moderne

Der Wasserturm auf dem Mönchsberg wurde 1891–1892 von dem Architekt Karl Demel im Auftrag des Bankiers Leitner, der das Schloss Mönchstein erworben hatte, erbaut.

Der Bankier Karl Leitner hatte einen elektrischen Aufzug und die „Restauration elektrischer Aufzug“ auf dem Mönchsberg gebaut. Daneben ließ er in Manier einer Ritterburg einen Wasserturm errichten. Dieser sollte die Häuser, die er längs der östlichen Mönchsbergkante errichten wollte, mit Wasser versorgen. Eine tatsächlich gebaute Wasserleitung vom Gaisberg sollte den entsprechenden Wasserdruck garantieren. Noch heute beherbergt der Turm einen kleinen Wasserbehälter. Zudem sollte er als Aussichtsturm für die Benutzer des Mönchsbergaufzuges als besondere Attraktion dienen. Leitner ließ zwar noch eine Straße über die Müllner Schanze hinauf auf den Mönchsberg errichten, das geplante Villenviertel kam aber nicht zur Ausführung. Die am Turm zur Zierde angebrachten Wappen wurden im Kunsthandel erworben.

In der Zeit des Café Winkler auf dem Mönchsberg diente der Wasserturm als Personalgebäude. Heute ist er in das Konzept des Museums der Moderne auf dem Mönchsberg einbezogen. Zu diesem Zweck hat die Stadt Salzburg 2007 den etwas baufälligen Turm dem Land überlassen. Geplant sind Räume für die Kunstvermittlung an Kinder und Jugendliche. An seiner Außenseite sind starke Scheinwerfer angebracht, mit denen die Festung Hohensalzburg bestrahlt werden kann.

Neben dem Turm befindet sich ein unscheinbarer Bau, das Senderhaus der Radio-Verkehrs-AG (RAVAG) für den ersten Radiobetrieb in Salzburg aus dem Jahre 1930. Von diesem Sender aus wurde der Chor der Trappfamilie zum ersten Mal aufgenommen und gesendet. Zudem wurde von hier am 4. Mai 1945 die Rundfunkrede des Salzburger Kampfkommandanten Oberst Hans Lepperdinger ausgestrahlt, der darin Salzburg den Amerikanern zur freiwilligen Übergabe angeboten hat und damit die Stadt vor der Zerstörung gerettet hat.

Nachweise

  • Christian F. Uhlir (Hrsg.): Salzburger Stadtberge. Mönchsberg – Kapuzinerberg – Festungsberg – Nonnberg – Rainberg. 2011, Salzburg: edition Winterwork, ISBN 978-3-86468-033-5.
  • Hedwig Weiss: Der Speisesaal im Schloß Mönchstein. Salzburg Archiv Band 20. Schriftenreihe des Vereins Freunde der Salzburger Geschichte, Salzburg, 1995, S. 269–302.


Koordinaten: 47° 48′ 4,1″ N, 13° 2′ 17,4″ O