Württemberg (Schiff, 1917)

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Württemberg p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Großlinienschiff
Klasse Bayern-Klasse
Bauwerft AG Vulcan, Hamburg
Baunummer 19
Baukosten ca. 49.000.000 Mark
Stapellauf 20. Juni 1917
Verbleib 1921 in Hamburg abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 180,0 m (Lüa)
179,4 m (KWL)
Breite 30,0 m
Tiefgang (max.) 9,39 m
Verdrängung Konstruktion: 28.530 t
maximal: 32.200 t
 
Besatzung 1.171 Mann
Maschinenanlage
Maschine 12 × Marinekessel
3 × AEG-Vulcan-Turbine
Maschinen­leistung 48.000 PS (35.304 kW)
Höchst­geschwindigkeit 22,0 kn (41 km/h)
Propeller 3 × dreiflügelig ⌀ 3,87 m
Bewaffnung
Panzerung
  • Gürtel: 30–350 mm
  • Deck: 90–120 mm
  • Türme: 100–350 mm
  • Barbetten: 40–350 mm
  • Kasematten: 170 mm
  • vorderer Kommandostand: 50–400 mm
  • achterer Kommandostand: 50–170 mm
  • Zitadelle: 250 mm
  • Torpedoschott: 50 mm
  • Querschotte: 170–200 mm

Die Württemberg war das vierte Schiff der Bayern-Klasse und gleichzeitig das letzte für die Kaiserliche Marine gebaute Großlinienschiff. Wie auch ihr Schwesterschiff Sachsen wurde die Württemberg jedoch nicht fertiggestellt.

Die Hamburger Werft der AG Vulcan erhielt am 12. August 1914, wenige Tage nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, den Auftrag zum Bau des vierten Schiffs der neuen Großlinienschiffsklasse. Als Kostenrahmen waren rund 49 Mio. Mark veranschlagt. Der Kiel für das unter dem Haushaltsnamen „Ersatz Kaiser Wilhelm II.“ geführte Schiff wurde am 4. Januar 1915 gestreckt. Durch den kriegsbedingten Mangel an Werftarbeitern sowie die hohe Auslastung der Werft ging der Bau nur langsam voran. Erst am 20. Juni 1917 konnte der Stapellauf erfolgen, wobei die sonst übliche Feierlichkeit entfiel. Der Neubau wurde auf den Namen des Königreichs Württemberg getauft. Da das alte Panzerschiff Württemberg zu diesem Zeitpunkt noch als Torpedoschulschiff im Einsatz war, entstand der ungewöhnliche Umstand, dass die Kaiserliche Marine über zwei große Schiffe desselben Namens verfügte.

Auch der weitere Ausbau der Württemberg ging nur schleppend voran. Das Schiff konnte bis zum Ende des Krieges nicht mehr in Dienst gestellt werden. Der Bau wurde schließlich rund zwölf Monate vor der Fertigstellung eingestellt.

Württemberg und „Ersatz Freya“, Hamburg 1920

Die Bestimmungen des Versailler Vertrag erlaubten dem Deutschen Reich lediglich den Bau von Schiffen mit einer Konstruktionsverdrängung von 10.000 tn.l. Diese Grenze überschritt die Württemberg bei weitem, weshalb eine Fertigstellung ausgeschlossen war. Das unfertige Schiff wurde daher am 3. November 1919 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, verkauft und 1921 in Hamburg abgewrackt.

  • Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905–1970. J. F. Lehmanns Verlag, München 1970, ISBN 3-88199-474-2, S. 300 ff.
  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 1: Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote. Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8, S. 52 ff.
  • Hans H. Hildebrand, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien – ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 8: Schiffsbiographien von Undine bis Zieten. Mundus Verlag, Ratingen, S. 120.