„Hemianopsie“ – Versionsunterschied
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Ursache ist eine [[Läsion]] im Verlauf der [[Sehbahn]]. Die Art der Hemianopsie erlaubt einen Rückschluss auf den Ort der Störung. Liegt diese kurz vor dem [[Chiasma opticum]], kann der Gesichtsfeldausfall einseitig auftreten<ref> |
Ursache ist eine [[Läsion]] im Verlauf der [[Sehbahn]]. Die Art der Hemianopsie erlaubt einen Rückschluss auf den Ort der Störung. Liegt diese kurz vor dem [[Chiasma opticum]], kann der Gesichtsfeldausfall einseitig auftreten<ref>Dieter Schmidt: ''Hemianopsie, monokulare temporale.'' In: Dieter Schmidt: ''Tipps und Tricks für den Augenarzt. Problemlösungen von A – Z.'' Springer Medizin, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-48717-3, S. 192–193, {{doi|10.1007/978-3-540-48718-0_77}}.</ref><ref>Hans-Henning von Albert: ''Vom neurologischen Symptom zur Diagnose. Differentialdiagnostische Leitprogramme.'' 5. Auflage. Springer, Berlin u. a. 2002, ISBN 3-540-41811-3, S. 114.</ref>, ansonsten beidseits. Ihre Benennung erfolgt nach der Richtung des Gesichtsfeldverlustes. Ein temporaler (seitlicher) Gesichtsfelddefekt beispielsweise bedeutet also den Ausfall der nasalen (zur Nase gewandten) [[Retina]]hälften des Auges, weil die Lokalisation nasaler Netzhautareale nach temporal erfolgt und umgekehrt. Etwa 10 % der Hemianopsien betreffen lediglich obere oder untere ''Quadranten'' des [[Gesichtsfeld]]es. Zudem können Hemianopsien mit einer zentralen, macularen Aussparung einhergehen. Ihr Nachweis ist wegen der meist geringen Größe (etwa 1°) zwar schwierig, ihre Bedeutung für die Identifikation occipitaler Ursachen jedoch erheblich.<ref>[[Theodor Axenfeld]] (Begründer), Hans Pau (Hrsg.): ''Lehrbuch und Atlas der Augenheilkunde.'' Unter Mitarbeit von [[Rudolf Sachsenweger]] u. a. 12., völlig neu bearbeitete Auflage. Gustav Fischer, Stuttgart u. a. 1980, ISBN 3-437-00255-4, S. 418.</ref> |
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Von der Hemianopsie abzugrenzen ist der [[Visueller Neglect|visuelle Neglect]], bei der eine Störung der Aufmerksamkeitszuwendung zu einer Seite vorliegt. Betroffene Patienten erleiden diese Form des [[Neglect]]s in der Regel aufgrund einer Schädigung des Gehirns der Gegenseite. Die Sehbahn muss von der Läsion nicht direkt betroffen sein. |
Von der Hemianopsie abzugrenzen ist der [[Visueller Neglect|visuelle Neglect]], bei der eine Störung der Aufmerksamkeitszuwendung zu einer Seite vorliegt. Betroffene Patienten erleiden diese Form des [[Neglect]]s in der Regel aufgrund einer Schädigung des Gehirns der Gegenseite. Die Sehbahn muss von der Läsion nicht direkt betroffen sein. |
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== Siehe auch == |
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*[[Perimetrie]] |
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== Einzelnachweise == |
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Version vom 11. Juni 2013, 20:10 Uhr
Klassifikation nach ICD-10 | |
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H53.4 | Gesichtsfelddefekte -heteronyme Hemianopsie -homonyme Hemianopsie |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Als Hemianopsie oder Hemianopie (von griech. hemi „halb“, a „nicht“ und ops „sehen“ – Synonym: Halbseitenblindheit) wird ein, häufig durch die senkrechte Mittellinie begrenzter, halbseitiger Gesichtsfeldausfall genannt, der meist beidseitig, selten jedoch auch nur einseitig auftritt.
Man unterscheidet bei beidseitigen Ausfällen
- homonyme Hemianopsie (rechts oder links): Auf beiden Augen ist die gleiche Seite von dem Ausfall betroffen (Patienten erkennen beispielsweise nur den linken oder rechten Bereich eines Bildausschnitts)
- heteronyme (binasale oder bitemporale) Hemianopsie: Auf beiden Augen ist jeweils die Gegenseite von dem Ausfall betroffen (Patienten leiden beispielsweise an einem „Scheuklappenblick“)
Ursache ist eine Läsion im Verlauf der Sehbahn. Die Art der Hemianopsie erlaubt einen Rückschluss auf den Ort der Störung. Liegt diese kurz vor dem Chiasma opticum, kann der Gesichtsfeldausfall einseitig auftreten[1][2], ansonsten beidseits. Ihre Benennung erfolgt nach der Richtung des Gesichtsfeldverlustes. Ein temporaler (seitlicher) Gesichtsfelddefekt beispielsweise bedeutet also den Ausfall der nasalen (zur Nase gewandten) Retinahälften des Auges, weil die Lokalisation nasaler Netzhautareale nach temporal erfolgt und umgekehrt. Etwa 10 % der Hemianopsien betreffen lediglich obere oder untere Quadranten des Gesichtsfeldes. Zudem können Hemianopsien mit einer zentralen, macularen Aussparung einhergehen. Ihr Nachweis ist wegen der meist geringen Größe (etwa 1°) zwar schwierig, ihre Bedeutung für die Identifikation occipitaler Ursachen jedoch erheblich.[3]
Von der Hemianopsie abzugrenzen ist der visuelle Neglect, bei der eine Störung der Aufmerksamkeitszuwendung zu einer Seite vorliegt. Betroffene Patienten erleiden diese Form des Neglects in der Regel aufgrund einer Schädigung des Gehirns der Gegenseite. Die Sehbahn muss von der Läsion nicht direkt betroffen sein.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Dieter Schmidt: Hemianopsie, monokulare temporale. In: Dieter Schmidt: Tipps und Tricks für den Augenarzt. Problemlösungen von A – Z. Springer Medizin, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-48717-3, S. 192–193, doi:10.1007/978-3-540-48718-0_77.
- ↑ Hans-Henning von Albert: Vom neurologischen Symptom zur Diagnose. Differentialdiagnostische Leitprogramme. 5. Auflage. Springer, Berlin u. a. 2002, ISBN 3-540-41811-3, S. 114.
- ↑ Theodor Axenfeld (Begründer), Hans Pau (Hrsg.): Lehrbuch und Atlas der Augenheilkunde. Unter Mitarbeit von Rudolf Sachsenweger u. a. 12., völlig neu bearbeitete Auflage. Gustav Fischer, Stuttgart u. a. 1980, ISBN 3-437-00255-4, S. 418.