„Ceresiosaurus“ – Versionsunterschied

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== Systematik ==
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Die Gattung ''Ceresiosaurus'' wird in die Gruppe der [[Nothosaurier]] eingeordnet. Die Gattung selbst ist umstritten, da es mit ''[[Lariosaurus]]'' (benannt nach ''Lario'', dem [[Comer See]]) und ''[[Silvestrosaurus]]'' zwei sehr ähnliche Gattungen gibt.
Die Gattung ''Ceresiosaurus'' wird in die Gruppe der [[Nothosaurier]] eingeordnet. Die Gattung selbst ist umstritten, da es mit ''[[Lariosaurus]]'' (benannt nach ''Lario'', dem [[Comer See]]) und ''[[Silvestrosaurus]]'' zwei sehr ähnliche Gattungen gibt.
Der Bau der Gliedmaßen von ''Ceresiosaurus'' unterscheidet sich jedoch stark von den anderen Gattungen was eine eigenständige Gattung rechtfertige.<ref>[http://www.ngzh.ch/Neuj1944.html Neujahrsblatt der NGZ Nr. 146 auf das Jahr 1944, Die Reptilien vom Monte San Giorgio von Bernhard Peyer]</ref><ref>[http://www.paleodatabase.org/cgi-bin/bridge.pl?a=basicTaxonInfo&taxon_no=36429 The Paleobiology Database: Ceresiosaurus]</ref>
Der Bau der Gliedmaßen von ''Ceresiosaurus'' unterscheidet sich jedoch stark von den anderen Gattungen was eine eigenständige Gattung rechtfertige.<ref>[[Bernhard Peyer]]: ''Die Reptilien vom Monte San Giorgio. 1924–1944'' (= ''Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich.'' Jg. 88, Beiheft Nr. 4, {{ISSN|0042-5672}} = ''Neujahrsblatt.'' Stück 146). Gebr. Fretz, Zürich 1944, [https://web.archive.org/web/20070616101455/http://www.ngzh.ch/Neuj1944.html online].</ref><ref>[http://www.paleodatabase.org/cgi-bin/bridge.pl?a=basicTaxonInfo&taxon_no=36429 The Paleobiology Database: Ceresiosaurus]</ref>[[Olivier Rieppel]] schlug vor, dass ''Ceresiosaurus'' ein Synonym für ''Lariosaurus'' sei.<ref>[[Olivier Rieppel]]: ''The status of the sauropterygian reptile genera Ceresiosaurus, Lariosaurus, and Silvestrosaurus from the Middle Triassic of Europe'' (= ''Fieldiana. Geology.'' NS, Nr. 38, 1998, {{ISSN|0096-2651}}). Field Museum of Natural History, Chicago IL 1998, [http://www.biodiversitylibrary.org/item/21488 Digitalisat].</ref>

[[Olivier Rieppel]] schlug vor, dass ''Ceresiosaurus'' ein Synonym für ''Lariosaurus'' sei.<ref>Olivier Rieppel, ''The status of the sauropterygian reptile genera Ceresiosaurus, Lariosaurus, and Silvestrosaurus from the Middle Triassic of Europe'', "Fieldiana. Geology", ns, n.38, 1998, pp.1-46 [http://www.biodiversitylibrary.org/item/21488]</ref>


[[Datei:Ceresiosaurus calcagnii 1.JPG|miniatur|''C. calcagnii''-Fossil im [[Paläontologisches Museum Zürich|Paläontologischen Museum Zürich]]]]
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Ihr Körperbau war gut an das maritime Leben angepasst. Die Gliedmaßen sind zu Flossen geformt und weisen keine äußerlich sichtbaren Zehen mehr auf. Der Schädel ist der kürzeste aller Nothosaurier. Diese Eigenschaften sind bereits sehr ähnlich zu denen der später auftretenden [[Plesiosaurier]].
Ihr Körperbau war gut an das maritime Leben angepasst. Die Gliedmaßen sind zu Flossen geformt und weisen keine äußerlich sichtbaren Zehen mehr auf. Der Schädel ist der kürzeste aller Nothosaurier. Diese Eigenschaften sind bereits sehr ähnlich zu denen der später auftretenden [[Plesiosaurier]].


''C. calcagnii'' ist die ältere Art und besitzt massivere Wirbelkörper. Die jüngere Art ''C. lanzi'' war durch ein leichter gebautes Skelett ohne verdickten Rippen und einem kürzeren Schwanz besser an offeneres Wasser angepasst. Sie konnte tiefer tauchen und schneller schwimmen und dadurch andere Lebensräume erschließen.<ref>[http://www.springerlink.com/content/k78627100v15k703/ Jasmina Hugi, The long bone histology of Ceresiosaurus in comparison to other eosauropterygians from the Middle Triassic of Monte San Giorgio, 2011]</ref>
''C. calcagnii'' ist die ältere Art und besitzt massivere Wirbelkörper. Die jüngere Art ''C. lanzi'' war durch ein leichter gebautes Skelett ohne verdickten Rippen und einem kürzeren Schwanz besser an offeneres Wasser angepasst. Sie konnte tiefer tauchen und schneller schwimmen und dadurch andere Lebensräume erschließen.<ref>Jasmina Hugi: ''The long bone histology of Ceresiosaurus (Sauropterygia, Reptilia) in comparison to other eosauropterygians from the Middle Triassic of Monte San Giorgio (Switzerland/Italy).'' In: ''Swiss Journal of Palaeontology.'' Bd. 130, Nr. 2, 2011, {{ISSN|1664-2376}}, S. 297–306, {{doi|10.1007/s13358-011-0023-6}}.</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Bernhard Peyer: ''Die Triasfauna der Tessiner Kalkalpen. IV. Ceresiosaurus calcagnii nov. gen. nov. spec.'' In: ''Abhandlungen der Schweizerischen Palaeontologischen Gesellschaft'' 51, 1931. S. 1–68.
* [[Bernhard Peyer]]: ''Die Triasfauna der Tessiner Kalkalpen.'' Band 4: ''Ceresiosaurus calcagnii nov. gen. nov. spec.'' (= ''Abhandlungen der Schweizerischen Palaeontologischen Gesellschaft.'' Bd. 51, Nr. 6, {{ZDB|210042-3}}). Birkhäuser, Basel 1931.
* Karin Hänni: ''Die Gattung Ceresiosaurus: Ceresiosaurus calcagnii Peyer und Ceresiosaurus lanzi n.sp.,'' vdf Hochschulverlag AG, 2004. [http://books.google.com.pe/books?id=tpZBFh1AekYC Google-Books]
* Karin Hänni: ''Die Gattung Ceresiosaurus. Ceresiosaurus calcagnii Peyer und Ceresiosaurus lanzi n.sp. (Lariosauridae, Sauropterygia).'' vdf Hochschul-Verlag an der ETH, Zürich 2004, ISBN 3-7281-2947-X (Zugleich: Zürich, Universität, Dissertation, 2002: ''Ceresiosaurus calcagnii Peyer und Ceresiosaurus lanzi n.sp. (Lariosauridae, Sauropterygia) aus der mittleren Trias (Ladin) des Monte San Giorgio (Kt. Tessin, Schweiz).''), [http://books.google.com.pe/books?id=tpZBFh1AekYC Google-Books].


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 24. Oktober 2014, 17:28 Uhr

Ceresiosaurus

Ceresiosaurus, Lebendrekonstruktion

Zeitliches Auftreten
Mittel- bis Obertrias (Anisium bis Karnium)
Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! bis Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Reptilien (Reptilia)
Diapsida
Sauropterygia
Nothosaurier (Nothosauria)
Nothosauridae
Ceresiosaurus
Wissenschaftlicher Name
Ceresiosaurus
Peyer, 1931
Arten
  • C. calcagnii Peyer, 1931
  • C. lanzi Hänni, 2004

Ceresiosaurus ist eine fossile Gattung wasserbewohnender Reptilien aus der mittleren und oberen Trias.

Fundgeschichte

Das erste Ceresiosaurus-Fossil wurde 1931 am Monte San Giorgio im Süden der Schweiz entdeckt und durch den Schweizer Paläontologen Bernhard Peyer beschrieben. Bis zum Jahre 2004 wurden in diesem Gebiet acht weitere Exemplare gefunden. Es sind zwei Arten bekannt, Ceresiosaurus calcagnii und Ceresiosaurus lanzi. Der Name Ceresiosaurus bezieht sich auf den Ceresio, die italienische Bezeichnung des Luganersees, welcher sich am Fuße des Monte San Giorgios befindet.

Systematik

Die Gattung Ceresiosaurus wird in die Gruppe der Nothosaurier eingeordnet. Die Gattung selbst ist umstritten, da es mit Lariosaurus (benannt nach Lario, dem Comer See) und Silvestrosaurus zwei sehr ähnliche Gattungen gibt. Der Bau der Gliedmaßen von Ceresiosaurus unterscheidet sich jedoch stark von den anderen Gattungen was eine eigenständige Gattung rechtfertige.[1][2]Olivier Rieppel schlug vor, dass Ceresiosaurus ein Synonym für Lariosaurus sei.[3]

C. calcagnii-Fossil im Paläontologischen Museum Zürich

Merkmale & Lebensweise

Die Vertreter von Ceresiosaurus lebten im mittleren Trias in Lagunen der Tethys in subtropischem Klima. Mit einer Länge von 2 bis 3 Metern waren sie eines der größten Wirbeltiere in diesem Ökosystem.

Ihr Körperbau war gut an das maritime Leben angepasst. Die Gliedmaßen sind zu Flossen geformt und weisen keine äußerlich sichtbaren Zehen mehr auf. Der Schädel ist der kürzeste aller Nothosaurier. Diese Eigenschaften sind bereits sehr ähnlich zu denen der später auftretenden Plesiosaurier.

C. calcagnii ist die ältere Art und besitzt massivere Wirbelkörper. Die jüngere Art C. lanzi war durch ein leichter gebautes Skelett ohne verdickten Rippen und einem kürzeren Schwanz besser an offeneres Wasser angepasst. Sie konnte tiefer tauchen und schneller schwimmen und dadurch andere Lebensräume erschließen.[4]

Literatur

  • Bernhard Peyer: Die Triasfauna der Tessiner Kalkalpen. Band 4: Ceresiosaurus calcagnii nov. gen. nov. spec. (= Abhandlungen der Schweizerischen Palaeontologischen Gesellschaft. Bd. 51, Nr. 6, ZDB-ID 210042-3). Birkhäuser, Basel 1931.
  • Karin Hänni: Die Gattung Ceresiosaurus. Ceresiosaurus calcagnii Peyer und Ceresiosaurus lanzi n.sp. (Lariosauridae, Sauropterygia). vdf Hochschul-Verlag an der ETH, Zürich 2004, ISBN 3-7281-2947-X (Zugleich: Zürich, Universität, Dissertation, 2002: Ceresiosaurus calcagnii Peyer und Ceresiosaurus lanzi n.sp. (Lariosauridae, Sauropterygia) aus der mittleren Trias (Ladin) des Monte San Giorgio (Kt. Tessin, Schweiz).), Google-Books.
Commons: Ceresiosaurus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bernhard Peyer: Die Reptilien vom Monte San Giorgio. 1924–1944 (= Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Jg. 88, Beiheft Nr. 4, ISSN 0042-5672 = Neujahrsblatt. Stück 146). Gebr. Fretz, Zürich 1944, online.
  2. The Paleobiology Database: Ceresiosaurus
  3. Olivier Rieppel: The status of the sauropterygian reptile genera Ceresiosaurus, Lariosaurus, and Silvestrosaurus from the Middle Triassic of Europe (= Fieldiana. Geology. NS, Nr. 38, 1998, ISSN 0096-2651). Field Museum of Natural History, Chicago IL 1998, Digitalisat.
  4. Jasmina Hugi: The long bone histology of Ceresiosaurus (Sauropterygia, Reptilia) in comparison to other eosauropterygians from the Middle Triassic of Monte San Giorgio (Switzerland/Italy). In: Swiss Journal of Palaeontology. Bd. 130, Nr. 2, 2011, ISSN 1664-2376, S. 297–306, doi:10.1007/s13358-011-0023-6.