„Hirsuties papillaris penis“ – Versionsunterschied

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'''Hirsuties papillaris penis''', exakter '''Hirsuties papillaris coronae glandis''' (von lat. ''hirsutus'' rau, ''papilla'' „Warze“, ''Corona glandis'' „Eichelkrone“) sind eine Reihe weißlicher, hautfarbener oder rötlicher warzenartiger Bildungen, die am [[Glans penis|Eichelrand]] bis hin zum [[Penisvorhaut|Vorhaut]]bändchen des [[Penis des Menschen]] vorkommen. Auf deutsch werden sie gelegentlich auch als „Hornzipfel“ oder „Hornzipfelchen“ bezeichnet. Weitere [[Synonymie|Synonyme]] sind ''Papillae coronae glandis'', ''Papillomata coronae glandis'' oder ''Penispapillome''. Es handelt sich dabei nicht, wie vielfach geglaubt wird, um [[Warze]]n, eine [[Fehlbildung]], eine [[sexuell übertragbare Erkrankung]], ein Symptom einer anderen Krankheit oder einen Zustand, der durch mangelnde [[Hygiene]] bedingt wäre, sondern vielmehr um einen harmlosen [[Atavismus]] ohne Krankheitswert. Sie sind daher auch nicht ansteckend.<ref>{{Literatur | Autor=Peter Altmeyer u. a. | Titel=Dermatologische Differenzialdiagnose: Der Weg zur klinischen Diagnose | Auflage= | Verlag=Springer Science & Business Media | Ort=Berlin | Jahr=2011 | Seiten= 594 | ISBN=978-3-540-39001-5 }}</ref>
'''Hirsuties papillaris penis''', exakter '''Hirsuties papillaris coronae glandis''' (von lat. ''hirsutus'' rau, ''papilla'' „Warze“, ''Corona glandis'' „Eichelkrone“) sind eine Reihe weißlicher, hautfarbener oder rötlicher warzenartiger Bildungen, die am [[Glans penis|Eichelrand]] bis hin zum [[Penisvorhaut|Vorhaut]]bändchen des [[Penis des Menschen]] vorkommen. Auf deutsch werden sie gelegentlich auch als „Hornzipfel“ oder „Hornzipfelchen“ bezeichnet. Weitere [[Synonymie|Synonyme]] sind ''Papillae coronae glandis'', ''Papillomata coronae glandis'' oder ''Penispapillome''. Es handelt sich dabei nicht, wie vielfach geglaubt wird, um [[Warze]]n, eine [[Fehlbildung]], eine [[sexuell übertragbare Erkrankung]], ein Symptom einer anderen Krankheit oder einen Zustand, der durch mangelnde [[Hygiene]] bedingt wäre, sondern vielmehr um einen harmlosen [[Atavismus]] ohne Krankheitswert. Sie sind daher auch nicht ansteckend.<ref>{{Literatur | Autor=Peter Altmeyer u. a. | Titel=Dermatologische Differenzialdiagnose: Der Weg zur klinischen Diagnose | Auflage= | Verlag=Springer Science & Business Media | Ort=Berlin | Jahr=2011 | Seiten= 594 | ISBN=978-3-540-39001-5 }}</ref>


Die Hirsuties papillaris penis entstehen in der Pubertät und können bei bis zu 40 % der Männer auftreten.<ref name="Sonnex">{{Literatur | Autor=Chris Sonnex | Titel=Sexual Health and Genital Medicine in Clinical Practice | Auflage= | Verlag=Springer Science & Business Media | Ort=Berlin | Jahr=2007 | Seiten= 113–114 | ISBN=978-1-84628-416-8 }}</ref>In [[Deutschland]] sind diese Hornzipfel mehr oder weniger ausgeprägt und bei etwa 10–20 Prozent der Männer zu finden. Ähnliche Veränderungen können sehr selten als [[Hirsuties papillaris vulvae]] im Bereich der weiblichen [[Vulva]] vorkommen.<ref>Peter Altmeyer, G. N. Chilf, H. Holzmann: ''Pseudocondylomata of the vulva.'' In: ''Hautarzt.'' Band 33. Mai 1982, S. 281–283, PMID 7096092 </ref>
In [[Deutschland]] sind diese Hornzipfel mehr oder weniger ausgeprägt und bei etwa 10–20 Prozent der Männer zu finden.
Ähnliche Veränderungen können sehr selten als [[Hirsuties papillaris vulvae]] im Bereich der weiblichen [[Vulva]] vorkommen.<ref>Peter Altmeyer, G. N. Chilf, H. Holzmann: ''Pseudocondylomata of the vulva.'' In: ''Hautarzt.'' Band 33. Mai 1982, S. 281–283, PMID 7096092 </ref>


== Differentialdiagnose ==
== Differentialdiagnose ==
Aufgrund des typischen Erscheinungsbildes ist eine Verwechslung mit den harmlosen [[Fordyce-Drüse]]n (als heterotopen freien [[Talgdrüse]]n, [[Talgzyste]]n) oder den ansteckenden [[Condylomata acuminata|Feigwarzen]] wohl kaum möglich. Im Zweifelsfall sollte ein Hautarzt zu Rate gezogen werden.
Aufgrund des typischen Erscheinungsbildes ist eine Verwechslung mit den harmlosen [[Fordyce-Drüse]]n (als heterotopen freien [[Talgdrüse]]n, [[Talgzyste]]n) oder den ansteckenden [[Condylomata acuminata|Feigwarzen]] wohl kaum möglich. Im Zweifelsfall sollte ein Hautarzt zu Rate gezogen werden. Eine mögliche Verwechslungsgefahr könnte mit [[Molluscum contagiosum|Mollusca contagiosa]] (meist vereinzelt am Penisschaft auftretenden Veränderungen mit einer zentralen Delle) und den Veränderungen beim [[Lichen ruber]], [[Bowenoide Papel|bowenoiden Papeln]] und [[Syphilis#Sekundärstadium, Lues II|Condylomata lata (Syphilis)]] bestehen.<ref>Peter Fritsch: ''Dermatologie, Venerologie.'' 2. Auflage. Springer, 2004</ref>

Eine mögliche Verwechslungsgefahr könnte mit [[Molluscum contagiosum|Mollusca contagiosa]] (meist vereinzelt am Penisschaft auftretenden Veränderungen mit einer zentralen Delle) und den Veränderungen beim [[Lichen ruber]], [[Bowenoide Papel|bowenoiden Papeln]] und [[Syphilis#Sekundärstadium, Lues II|Condylomata lata (Syphilis)]] bestehen.<ref>Peter Fritsch: ''Dermatologie, Venerologie.'' 2. Auflage. Springer, 2004</ref>


== Entfernung ==
== Entfernung ==
Eine medizinische Notwendigkeit für die Entfernung ist nicht gegeben, dementsprechend werden auch die Kosten einer solchen von den [[Krankenkasse]]n nicht übernommen. Meist kann der Patient mit dem Verweis auf die Harmlosigkeit und weite Verbreitung dieser Veränderung, gelegentlich mit dem Hinweis auf die Existenz genoppter [[Kondom]]e (und deren Einsatz zur Luststeigerung durch die damit mögliche vermehrte Reibung) endgültig beruhigt werden.
Eine medizinische Notwendigkeit für die Entfernung ist nicht gegeben, dementsprechend werden auch die Kosten einer solchen von den [[Krankenkasse]]n nicht übernommen. Meist kann der Patient mit dem Verweis auf die Harmlosigkeit und weite Verbreitung dieser Veränderung beruhigt werden.<ref name="Sonnex" />


Die Hornzipfel könnten nur per [[Laserbehandlung]] oder [[Kryotherapie]] unter [[Lokalanästhesie]] durch einen Hautarzt oder [[Plastische Chirurgie|plastischen Chirurgen]] entfernt werden, wobei die vorangehende Aufklärung den Hinweis auf die mögliche ungewollte und dann wirklich störende [[Narbe (Wundheilung)|Narbenbildung]] beinhalten muss. Angaben zur Häufigkeit einer Anwendung dieser Behandlungsmethode sind nicht erhältlich. Insgesamt dürfte sie bei korrekter Aufklärung des Ratsuchenden wohl nur äußerst selten durchgeführt werden.
Die Hornzipfel könnten allenfalls aus kosmetischen Gründen per [[Laserbehandlung]] oder [[Kryotherapie]] unter [[Lokalanästhesie]] durch einen Hautarzt oder [[Plastische Chirurgie|plastischen Chirurgen]] entfernt werden, wobei die vorangehende Aufklärung den Hinweis auf die mögliche ungewollte und dann wirklich störende [[Narbe (Wundheilung)|Narbenbildung]] beinhalten muss. Insgesamt dürfte sie bei korrekter Aufklärung des Ratsuchenden wohl nur äußerst selten durchgeführt werden.<ref name="Sonnex" />


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 10. Juli 2015, 10:57 Uhr

Eichel des Penis mit Hornzipfelchen
Eichelrand mit Hornzipfelchen
Detailaufnahme von Hornzipfelchen

Hirsuties papillaris penis, exakter Hirsuties papillaris coronae glandis (von lat. hirsutus rau, papilla „Warze“, Corona glandis „Eichelkrone“) sind eine Reihe weißlicher, hautfarbener oder rötlicher warzenartiger Bildungen, die am Eichelrand bis hin zum Vorhautbändchen des Penis des Menschen vorkommen. Auf deutsch werden sie gelegentlich auch als „Hornzipfel“ oder „Hornzipfelchen“ bezeichnet. Weitere Synonyme sind Papillae coronae glandis, Papillomata coronae glandis oder Penispapillome. Es handelt sich dabei nicht, wie vielfach geglaubt wird, um Warzen, eine Fehlbildung, eine sexuell übertragbare Erkrankung, ein Symptom einer anderen Krankheit oder einen Zustand, der durch mangelnde Hygiene bedingt wäre, sondern vielmehr um einen harmlosen Atavismus ohne Krankheitswert. Sie sind daher auch nicht ansteckend.[1]

Die Hirsuties papillaris penis entstehen in der Pubertät und können bei bis zu 40 % der Männer auftreten.[2]In Deutschland sind diese Hornzipfel mehr oder weniger ausgeprägt und bei etwa 10–20 Prozent der Männer zu finden. Ähnliche Veränderungen können sehr selten als Hirsuties papillaris vulvae im Bereich der weiblichen Vulva vorkommen.[3]

Differentialdiagnose

Aufgrund des typischen Erscheinungsbildes ist eine Verwechslung mit den harmlosen Fordyce-Drüsen (als heterotopen freien Talgdrüsen, Talgzysten) oder den ansteckenden Feigwarzen wohl kaum möglich. Im Zweifelsfall sollte ein Hautarzt zu Rate gezogen werden. Eine mögliche Verwechslungsgefahr könnte mit Mollusca contagiosa (meist vereinzelt am Penisschaft auftretenden Veränderungen mit einer zentralen Delle) und den Veränderungen beim Lichen ruber, bowenoiden Papeln und Condylomata lata (Syphilis) bestehen.[4]

Entfernung

Eine medizinische Notwendigkeit für die Entfernung ist nicht gegeben, dementsprechend werden auch die Kosten einer solchen von den Krankenkassen nicht übernommen. Meist kann der Patient mit dem Verweis auf die Harmlosigkeit und weite Verbreitung dieser Veränderung beruhigt werden.[2]

Die Hornzipfel könnten allenfalls aus kosmetischen Gründen per Laserbehandlung oder Kryotherapie unter Lokalanästhesie durch einen Hautarzt oder plastischen Chirurgen entfernt werden, wobei die vorangehende Aufklärung den Hinweis auf die mögliche ungewollte und dann wirklich störende Narbenbildung beinhalten muss. Insgesamt dürfte sie bei korrekter Aufklärung des Ratsuchenden wohl nur äußerst selten durchgeführt werden.[2]

Quellen

  1. Peter Altmeyer u. a.: Dermatologische Differenzialdiagnose: Der Weg zur klinischen Diagnose. Springer Science & Business Media, Berlin 2011, ISBN 978-3-540-39001-5, S. 594.
  2. a b c Chris Sonnex: Sexual Health and Genital Medicine in Clinical Practice. Springer Science & Business Media, Berlin 2007, ISBN 978-1-84628-416-8, S. 113–114.
  3. Peter Altmeyer, G. N. Chilf, H. Holzmann: Pseudocondylomata of the vulva. In: Hautarzt. Band 33. Mai 1982, S. 281–283, PMID 7096092
  4. Peter Fritsch: Dermatologie, Venerologie. 2. Auflage. Springer, 2004

Weblinks

Commons: Hirsuties papillaris penis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien