„Tantal(IV)-selenid“ – Versionsunterschied

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Version vom 4. Januar 2017, 21:37 Uhr

Kristallstruktur
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Tantal(IV)-selenid
Andere Namen

Tantaldiselenid

Verhältnisformel TaSe2
Kurzbeschreibung

silbergrauer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12039-55-3
PubChem [1] [2] [3]
Wikidata Q24629587
Eigenschaften
Molare Masse 338,87 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

6,7 g·cm−3[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​331​‐​373​‐​410
P: Fehlerhafter P-Satz​‐​260​‐​304+340+312​‐​403+233[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Tantal(IV)-selenid ist eine anorganische chemische Verbindung des Tantals aus der Gruppe der Selenide. Neben diesem sind TaS3, Ta2S und Ta6S noch weitere Tantalselenide bekannt.

Gewinnung und Darstellung

Tantal(IV)-selenid kann durch Reaktion von Tantal mit Selen bei Temperaturen über 600 °C gewonnen werden, wobei bei langsamen abkühlen die 2H-Form als stabile Niedertemperaturform entsteht. Die 3R-Form kann durch erhitzen der 1T-Form auf 300 bis 500 °C gewonnen werden. Bei 800 °C wandelt sich die 3R-Form in die 6R-Form um.[1]

Eigenschaften

Tantal(IV)-selenid ist ein Feststoff, der in vielen Modifikationen vorkommt (ähnlich wie Tantaldisulfid), die auch den nichtstöchiometrischen Bereich Ta1+xSe2 (x zwischen 0,35 und 0,15) umfassen. Diese haben nicht nur unterschiedliche Kristallstrukturen sondern unterscheiden sich auch in ihren Eigenschaften und der Herstellung. So hat 1T-Form eine golden metallische Farbe, 2H(a)-Form silbern und andere Modifikationen schwarz. Die 1T-Form ist stabil bei Temperaturen über 800 °C und kann durch abschrecken auch bei Raumtemperatur erhalten werden. Von der 4H-Form sind drei verschiedene Modifikationen bekannt.[1] Daneben sind auch noch eine 3R- und 6R-Form bekannt. Die Modifikationen besitzen die Kristallstrukturen: 1T hexagonal mit der Raumgruppe P-3MlVorlage:Raumgruppe/?.? , 2H hexagonal mit der Raumgruppe P63/mmc (Raumgruppen-Nr. 194)Vorlage:Raumgruppe/194, 3R und 6R jeweils rhombohedral mit der Raumgruppe R3m (Raumgruppen-Nr. 160)Vorlage:Raumgruppe/160.[4] Zweidimensionalen geschichteten anorganischen Nanomaterialien wie Tantaldisulfid haben in letzter Zeit aufgrund ihrer dickenabhängigen physikalischen und chemischen Eigenschaften erhebliche Aufmerksamkeit erregt. Sie finden Anwendungen in der Photokatalyse, Photovoltaik, Gassensorik, Lithium-Ionen-Batterien, Feldeffekttransistoren, Spintronik usw. Die hexagonale geschichtete Kristallstruktur von Tantaldiselenid stellt Se-Ta-Se-Schichten in verschiedenen Stapelanordnungen dar. Die Schichtstruktur ermöglicht eine Laminierung oder ein Abblättern der Schichten.[2]

Verwendung

Reines Tantaldiselenid wird als Sputtertarget verwendet, um Schmiermittelfilme und Beschichtungen herzustellen.[5][6]

Einzelnachweise

  1. a b c R.M.A. Lieth: Preparation and Crystal Growth of Materials with Layered Structures. Springer Science & Business Media, 2013, ISBN 978-94-017-2750-1, S. 189 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b c d Datenblatt Tantalum diselenide, Crystal, 99.995% bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  3. William M. Haynes: CRC Handbook of Chemistry and Physics, 93rd Edition. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-4398-8050-0, S. 93 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. R. J. H. Clark, D. Brown: The Chemistry of Vanadium, Niobium and Tantalum Pergamon Texts in Inorganic Chemistry. Elsevier, 2013, ISBN 978-1-4831-8170-7, S. 600 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-4398-1462-8, S. 412 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Werner Baumann, Bettina Herberg-Liedtke: Chemikalien in der Metallbearbeitung Daten und Fakten zum Umweltschutz. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-61004-2, S. 1451 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).