„Drosera occidentalis“ – Versionsunterschied

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Wichtige funktionsmorphologische Aspekte fehlten bisher. Plural von Tau und Sonnentau ohne "e". Plural bleibt wie bei Löwenzahn (nicht Löwenzähne).
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'''''Drosera occidentalis''''' ist eine [[fleischfressende Pflanze]] aus der Gattung [[Sonnentau]] (''Drosera''). Sie gehört zur Gruppe der sogenannten Zwergsonnentaue und ist im südwestlichen Australien heimisch.
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und ist im südwestlichen Australien heimisch.


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Die Knospe der [[Nebenblätter]] ist eiförmig, struppig, 3 mm lang und 2,5 mm im Durchmesser an der Basis. Die Nebenblätter selbst sind 2,3 mm lang, 1,5 mm breit und dreilappig. Der mittlere Lappen ist in 3 Segmente unterteilt.
Die Knospe der [[Nebenblätter]] ist eiförmig, struppig, 3 mm lang und 2,5 mm im Durchmesser an der Basis. Die Nebenblätter selbst sind 2,3 mm lang, 1,5 mm breit und dreilappig. Der mittlere Lappen ist in 3 Segmente unterteilt.


Die [[Blattspreite]]n sind kreisrund, sehr tief eingedellt und 1 mm im Durchmesser. Die längeren Tentakeldrüsen befinden sich am Rand, kürzere in Inneren. Auf der Unterseite sind sie unbehaart. Die [[Blattstiel]]e sind bis zu 5 mm lang, am Ansatz 0,3 mm lang und verjüngen sich auf 0,2 mm an der [[Blattspreite]]. Auf der gesamten Oberfläche befinden sich einige Drüsenhärchen.
Die [[Blattspreite]]n sind kreisrund, sehr tief eingedellt und 1 mm im Durchmesser. Die stark verlängerten leimfreien Marginal- oder Schnelltentakel funktionieren als Katapulte und sind in der Lage Beute wie Springschwänze (Collembola) im Zehntelsekundenbereich ins Blattzentrum zu schleudern (Katapult-Leimfalle)<ref>{{Literatur|Autor=Siegfried R. H. Hartmeyer and Irmgard Hartmeyer|Titel=Several pygmy Sundew species possess catapult-flypaper traps with repetitive function, indicating a possible evolutionary change into aquatic snap traps similar to Aldrovanda|Hrsg=Carnivorous Plant Newsletter Vol. 44/4:172-184|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=|Ort=|Datum=1.12.2015|Seiten=|ISBN=}}</ref><ref>{{Literatur|Autor=Poppinga S., Hartmeyer S.R.H., Seidel R., Masselter T., Hartmeyer I., Speck T.|Titel=Catapulting tentacles in a sticky carnivorous plant|Hrsg=PLOS ONE. 7 (9): e45735, 26. September 2012, doi:10.1371/journal.pone.0045735|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=|Ort=|Datum=26.9.2012|Seiten=|ISBN=}}</ref>. Ausgelöst durch den Aufprall, transportieren die kürzeren, senkrecht auf der Lamina stehenden Leimtentakel die Beute daraufhin zur Verdauung in eine zentrale Vertiefung (Verdauungsmulde) im Blattzentrum. Auf der Unterseite sind sie unbehaart. Die [[Blattstiel]]e sind bis zu 5 mm lang, am Ansatz 0,3 mm lang und verjüngen sich auf 0,2 mm an der [[Blattspreite]]. Auf der gesamten Oberfläche befinden sich einige Drüsenhärchen.


Blütezeit ist November bis Dezember. Die ein bis vier [[Blütenstängel]] sind nur etwa 1 cm lang und über die gesamte Fläche mit einigen Drüsen besetzt. Der Blütenstand besteht meist aus nur einer Blüte, selten auch zwei. Die elliptischen [[Kelchblatt|Kelchblätter]] sind 1,3 mm lang und 1 mm breit. Die Ränder und die oberen Spitzen sind gezahnt und mit wenigen Drüsen besetzt. Die Oberseiten der [[Kronblatt|Kronblätter]] sind weiß mit einem rötlichen Schimmer oder komplett hellrosa, umgekehrt eiförmig, 2 mm lang und 1 mm breit. Die Basis der Kronblätter bildet einen keilförmigen Finger mit 0,3 mm Länge.
Blütezeit ist November bis Dezember. Die ein bis vier [[Blütenstängel]] sind nur etwa 1 cm lang und über die gesamte Fläche mit einigen Drüsen besetzt. Der Blütenstand besteht meist aus nur einer Blüte, selten auch zwei. Die elliptischen [[Kelchblatt|Kelchblätter]] sind 1,3 mm lang und 1 mm breit. Die Ränder und die oberen Spitzen sind gezahnt und mit wenigen Drüsen besetzt. Die Oberseiten der [[Kronblatt|Kronblätter]] sind weiß mit einem rötlichen Schimmer oder komplett hellrosa, umgekehrt eiförmig, 2 mm lang und 1 mm breit. Die Basis der Kronblätter bildet einen keilförmigen Finger mit 0,3 mm Länge.

Version vom 26. Juni 2017, 16:30 Uhr

Drosera occidentalis

Drosera occidentalis subsp. australis

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Sonnentaugewächse (Droseraceae)
Gattung: Sonnentau (Drosera)
Art: Drosera occidentalis
Wissenschaftlicher Name
Drosera occidentalis
Morrison

Drosera occidentalis ist eine fleischfressende Pflanze aus der Gattung Sonnentau (Drosera). Sie gehört zur Gruppe der sogenannten Zwergsonnentau

und ist im südwestlichen Australien heimisch.

Beschreibung

Drosera occidentalis ist eine mehrjährige, krautige Pflanze. Diese bildet eine schüttere, offene, rosettenförmige Knospe aus horizontalen Blättern mit einem Durchmesser von etwa 1,5 cm. Die Sprossachse ist kurz und mit nur mit wenigen oder gar keinen welken Blättern der Vorsaison bedeckt. Meist vermehrt sich diese Pflanze über Samen, wenn ein langer, heißer und trockener Sommer erwartet wird. Falls die Bedingungen moderat sind, bildet sie eine Knospe aus Nebenblättern um den Sommer zu überstehen.

Die Knospe der Nebenblätter ist eiförmig, struppig, 3 mm lang und 2,5 mm im Durchmesser an der Basis. Die Nebenblätter selbst sind 2,3 mm lang, 1,5 mm breit und dreilappig. Der mittlere Lappen ist in 3 Segmente unterteilt.

Die Blattspreiten sind kreisrund, sehr tief eingedellt und 1 mm im Durchmesser. Die stark verlängerten leimfreien Marginal- oder Schnelltentakel funktionieren als Katapulte und sind in der Lage Beute wie Springschwänze (Collembola) im Zehntelsekundenbereich ins Blattzentrum zu schleudern (Katapult-Leimfalle)[1][2]. Ausgelöst durch den Aufprall, transportieren die kürzeren, senkrecht auf der Lamina stehenden Leimtentakel die Beute daraufhin zur Verdauung in eine zentrale Vertiefung (Verdauungsmulde) im Blattzentrum. Auf der Unterseite sind sie unbehaart. Die Blattstiele sind bis zu 5 mm lang, am Ansatz 0,3 mm lang und verjüngen sich auf 0,2 mm an der Blattspreite. Auf der gesamten Oberfläche befinden sich einige Drüsenhärchen.

Blütezeit ist November bis Dezember. Die ein bis vier Blütenstängel sind nur etwa 1 cm lang und über die gesamte Fläche mit einigen Drüsen besetzt. Der Blütenstand besteht meist aus nur einer Blüte, selten auch zwei. Die elliptischen Kelchblätter sind 1,3 mm lang und 1 mm breit. Die Ränder und die oberen Spitzen sind gezahnt und mit wenigen Drüsen besetzt. Die Oberseiten der Kronblätter sind weiß mit einem rötlichen Schimmer oder komplett hellrosa, umgekehrt eiförmig, 2 mm lang und 1 mm breit. Die Basis der Kronblätter bildet einen keilförmigen Finger mit 0,3 mm Länge.

Die fünf Staubblätter sind 1 mm lang. Die Fäden sind weiß, die Staubbeutel blassgelb und die Pollen gelb. Der blassgrüne Fruchtknoten ist kugelförmig, 0,4 mm lang und 0,5 mm im Durchmesser. Die 5 grünlich-gelben, horizontal gestreckten Griffel sind sehr kurz. Die Narben sind grünlich-gelb, keulenförmig, 1 mm lang, 0,1 mm breit an der Basis und erweitern sich auf 0,15 mm bis zur Spitze. Die Narbensektion ist pickelartig.

Typisch für Zwergsonnentaue ist die Bildung von Brutschuppen: Die lanzenförmigen, 0,25 mm dicken Brutschuppen werden gegen Ende November bis Anfang Dezember in großer Zahl gebildet und haben eine Länge von ca. 0,6 mm und eine Breite von 0,5 mm.

Verbreitung von Drosera occitentalis in Australien

Verbreitung, Habitat und Status

Drosera occidentalis kommt nur auf einer kleinen Fläche im äußersten Südwesten Australiens vor. Die Pflanze gedeiht dort an den Rändern von Sümpfen und feuchten Senken auf torfigen Böden.

Die Art gilt in Westaustralien als stark gefährdet und selten, ist aber mit der Kenntnis des Lebenszyklus leicht zu entdecken.

Systematik

Der Name "occidentalis" (lat. occidens="Westen") bezieht sich auf die westliche Verbreitung der Art.

Von der Nominatform unterschieden wird noch die Unterart

  • Drosera occidentalis subsp. australis: Rosette kompakt mit zwanzig bis dreißig Blättern, Blütenstand bis 2,5 Zentimeter lang mit bis zu acht Blüten [3]

1996 stellte Jan Schlauer darüber hinaus Drosera microscapa als Varietät zu Drosera occidentalis subsp. occidentalis. Dieser Ansicht wird aber gemeinhin nicht gefolgt. [3]

Literatur

  • Allen Lowrie: Carnivorous Plants of Australia. Band 2. University of Western Australia Press, Nedlands 1989, ISBN 0-85564-300-5, S. 114

Nachweise

  1. Siegfried R. H. Hartmeyer and Irmgard Hartmeyer: Several pygmy Sundew species possess catapult-flypaper traps with repetitive function, indicating a possible evolutionary change into aquatic snap traps similar to Aldrovanda. Hrsg.: Carnivorous Plant Newsletter Vol. 44/4:172-184. 1. Dezember 2015.
  2. Poppinga S., Hartmeyer S.R.H., Seidel R., Masselter T., Hartmeyer I., Speck T.: Catapulting tentacles in a sticky carnivorous plant. Hrsg.: PLOS ONE. 7 [9]: e45735, 26. September 2012, doi:10.1371/journal.pone.0045735. 26. September 2012.
  3. a b Jan Schlauer: A dichotomous key to the genus Drosera L. (Droseraceae). In: Carnivorous Plant Newsletter. Bd. 25, 1996, ISSN 0190-9215, S. 67–88, hier S. 82, (Digitalisat (PDF; 1 MB)).

Weblinks

Commons: Drosera occidentalis – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien