„Gefiederte Glia von Fañanas“ – Versionsunterschied

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Sie liegen den Somata der [[Purkinjezelle|Purkinje-Zellen]] dicht an und werden auch als ''Golgi-epitheliale Zellen'' bezeichnet. Ihre Zytoplasmaausläufer enthalten allerdings keine glialen Filamente oder [[saures Gliafaserprotein]].<ref name=":1" /> Sie stehen den [[Bergmann-Glia]] gegenüber, die als Purkinje-Zell-Fortsätze die zweite wichtige Gliazellpopulation der Kleinhirnrinde bilden.<ref>{{Literatur|Autor=Andreas Plaitakis|Titel=Cerebellar Degenerations: Clinical Neurobiology|Hrsg=|Sammelwerk=Springer Science & Business Media|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=|Ort=|Datum=31.05.1992|Seiten=220|ISBN=}}</ref>


Die Fañanas-Zellen lassen sich nur mit einer speziellen [[Gold-Sublimat-Methode]] histologisch darstellen. <ref name=":0">{{Literatur|Autor=Bok, S. T.,, Greving, R.,, Jakob, A.,, Mingazzini, G.,, Stöhr, Ph,|Titel=Nervensystem : Erster Teil Nervengewebe das Peripherische Nervensystem das Zentralnervensystem|Hrsg=|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=|Ort=Berlin, Heidelberg|Datum=|Seiten=|ISBN=|OCLC=|Online=https://www.worldcat.org/oclc/913707316}}</ref>
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== Unterteilung ==
== Histologie ==
Die Zellen liegen verstreut in allen Ebenen des Strautm moleculare, gehäuft aber im unteren Drittel.<ref name=":2">{{Literatur|Autor=Jan Jansen, Alf Brodal|Titel=Nervensystem - Achter Teil - Das Kleinhirn|Hrsg=|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=Springer-Verlag|Ort=Berlin/Heidelberg|Datum=1958|Seiten=147|ISBN=978-3-662-21750-4}}</ref> Vereinzelt beginnen die Zellen schon im Stratum purkinjese. Ihre Zytoplasmaausläufer enthalten keine glialen Filamente oder [[saures Gliafaserprotein]].<ref name=":1" /> Sie stehen den Ausläufern der epithelialen Golgi-Zellen gegenüber, den [[Bergmann-Glia]], die als Purkinje-Zell-Fortsätze die zweite wichtige Gliazellpopulation der Kleinhirnrinde bilden.<ref name=":3">{{Literatur|Autor=Andreas Plaitakis|Titel=Cerebellar Degenerations: Clinical Neurobiology|Hrsg=|Sammelwerk=Springer Science & Business Media|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=|Ort=|Datum=31.05.1992|Seiten=220|ISBN=}}</ref> Manche Autoren schreiben den Fañanas-Zellen eine enge Verwandschaft zu den epithelialen Golgi-Zellen zu <ref name=":2" />, andere sehen diese als Subtyp an<ref name=":3" />.

Man unterteilt die Fañanas-Zellen nach ihrer Morphologie in
Man unterteilt die Fañanas-Zellen nach ihrer Morphologie in
* einfiedrig
* einfiedrig
* zweifiedrig
* zweifiedrig
* mehrfach gefiedert
* mehrfach gefiedert
Fañanas-Zellen sind in der Regel nicht an der gliösen Grenzmembran (''[[Membrana limitans gliae]]''), im Gegensatz zu den Bergmann-Glia, beteiligt.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die gefiederten Zellen (auch umgangssprachlich goldene Glia von Fañanas) genannt, wurden 1916 von Jorge Ramón y Cajal Fañanás, einem Sohn [[Santiago Ramón y Cajal|Ramón y Cajals]] entdeckt.<ref name=":0" /> In der heutigen Zeit sind sie aufgrund ihrer ungeklärten klinischen Bewandtnis größtenteils in Vergessenheit geraten.
Die gefiederten Zellen von Fañanas wurden 1916 von Jorge Ramón y Cajal Fañanás, einem Sohn [[Santiago Ramón y Cajal|Ramón y Cajals]] entdeckt.<ref name=":0" /> In der heutigen Zeit sind sie aufgrund ihrer ungeklärten klinischen Bewandtnis größtenteils in Vergessenheit geraten. Eine eindeutige Funktion konnte diesen Zellen ebenfalls nicht zugeordnet werden.


== Klinik ==
== Klinik ==

Version vom 30. Juli 2017, 20:11 Uhr

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Redaktion Medizin
Redaktion Medizin

Die gefiederten Glia von Fañanas (auch Fañanas-Zellen) sind satellitäre Gliazellen, die in der Rinde (Stratum purkinjense[1], Stratum moleculare[2]) des Kleinhirns anzutreffen sind.

Die Fañanas-Zellen lassen sich nur mit einer speziellen Gold-Sublimat-Methode histologisch darstellen. [3]

Histologie

Die Zellen liegen verstreut in allen Ebenen des Strautm moleculare, gehäuft aber im unteren Drittel.[4] Vereinzelt beginnen die Zellen schon im Stratum purkinjese. Ihre Zytoplasmaausläufer enthalten keine glialen Filamente oder saures Gliafaserprotein.[2] Sie stehen den Ausläufern der epithelialen Golgi-Zellen gegenüber, den Bergmann-Glia, die als Purkinje-Zell-Fortsätze die zweite wichtige Gliazellpopulation der Kleinhirnrinde bilden.[5] Manche Autoren schreiben den Fañanas-Zellen eine enge Verwandschaft zu den epithelialen Golgi-Zellen zu [4], andere sehen diese als Subtyp an[5].

Man unterteilt die Fañanas-Zellen nach ihrer Morphologie in

  • einfiedrig
  • zweifiedrig
  • mehrfach gefiedert

Fañanas-Zellen sind in der Regel nicht an der gliösen Grenzmembran (Membrana limitans gliae), im Gegensatz zu den Bergmann-Glia, beteiligt.

Geschichte

Die gefiederten Zellen von Fañanas wurden 1916 von Jorge Ramón y Cajal Fañanás, einem Sohn Ramón y Cajals entdeckt.[3] In der heutigen Zeit sind sie aufgrund ihrer ungeklärten klinischen Bewandtnis größtenteils in Vergessenheit geraten. Eine eindeutige Funktion konnte diesen Zellen ebenfalls nicht zugeordnet werden.

Klinik

Die Fañanas-Zellen waren nur selten Bestandteil klinischer Studien und labormedizinischer Untersuchungen. Im Zusammenhang mit der Creuztfeldt-Jakob-Erkrankung wurde dieser Gliazelltyp jedoch neben den Bergmann-Glia, Mikroglia und Astrozyten auf Veränderungen untersucht, wobei die Expression von Vimentin auffiel, die gleichwohl bei den Bergmann-Glia und den Mikroglia auftrat, während nur eine geringe Menge an reaktiven Astrozyten Vimentin-positiv waren. Diese Erkenntnis unterstützt allerdings nur die These, dass vor allem die Astroglia eine zentrale Rolle bei der CJD spielen, während der Einfluss Fañanas-Glia scheinbar nicht tragend ist.[6]

Einzelnachweise

  1. Lakomy M.: Glioarchitectonics of the cerebellar cortex and medulla of cows during postnatal development. In: Pol Arch Weter. 1980, S. 433-43.
  2. a b Karl Uwe Petersen: Zur Feinstruktur der Neurogliazellen in der Kleinhirnrinde von Säugetieren. In: Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie. Dezember 1969, S. 613–633.
  3. a b Bok, S. T.,, Greving, R.,, Jakob, A.,, Mingazzini, G.,, Stöhr, Ph,: Nervensystem : Erster Teil Nervengewebe das Peripherische Nervensystem das Zentralnervensystem. Berlin, Heidelberg (worldcat.org).
  4. a b Jan Jansen, Alf Brodal: Nervensystem - Achter Teil - Das Kleinhirn. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 1958, ISBN 978-3-662-21750-4, S. 147.
  5. a b Andreas Plaitakis: Cerebellar Degenerations: Clinical Neurobiology. In: Springer Science & Business Media. 31. Mai 1992, S. 220.
  6. Lafarga M, Berciano MT, Andres MA, Berciano J.: Reactive astroglia-neuron relationships in the human cerebellar cortex: a quantitative, morphological and immunocytochemical study in Creutzfeldt-Jakob disease. In: Int J Dev Neurosci. April 1993, S. 199–213.