„Digitale Information“ – Versionsunterschied

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'''Digitale Information''' ist [[Information]], die in einer Abfolge von ja/nein-Symbolen (bzw. 1/0; [[Dualsystem]]) codiert ist. Die [[Computer]]technik beruht auf der Verarbeitung digitaler Information. Die digitale Darstellung von Information erleichtert die Berechnung von statistischen Eigenschaften in [[Informationstheorie]]. Die digitale Ausgabe von Informationen kann wie folgt beschrieben werden: {{"|Darstellung der Daten durch endliche Zeichenfolgen, wobei die benutzten Zeichen aus einer (vereinbarten) endlichen Menge stammen. […] binäre Darstellung}}<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Gablers Wirtschafts Lexikon |Verlag=Springer-Verlag |Ort= |Datum=2013 |Seiten=1254 |ISBN=978-3-663-13393-3 |Online=[https://books.google.de/books?id=iqiyBgAAQBAJ&pg=PA1254 books.google.de]}}</ref>
#REDIRECT [[Information#Digitale_Information]]

== Hintergrund ==
Mit der Verbreitung der Computer, die Systeme, die nur mit zwei unterschiedlichen Zuständen arbeiten, wie ''Nein'' und ''Ja'', ''An'' und ''Aus'' oder ''0'' und ''1'', am leichtesten interpretieren können, wurde auch die [[Digitalisierung]] eingeführt. Dazu schrieb [[Rafael Capurro]] 1999 in seinem Essay zum „Digitalen Weltentwurf“:

{{Zitat
|Text=Das Seinsverständnis hat umgeschlagen. Im Kontrast zum auf der empirischen Anschauung basierenden Entwurf der Neuzeit, wonach das Sein der Dinge von der Anschauung untrennbar ist (Kant), ja sogar mit dem Wahrgenommensein identisch ist „Their esse is percipi“ (Berkeley 1965, 62), gilt: jetzt: esse est computari. Die Welt ist alles, was digitalisierbar ist.
|Quelle=Rafael Capurro: ''Digitaler Weltentwurf. Ein Essay in Heideggerianischer Absicht.'' 1999.
|ref=<ref>{{Internetquelle |url=http://www.capurro.de/digit.html |hrsg= |titel=Digitaler Weltentwurf |werk=capurro.de |datum= |offline= |zugriff=2018-06-28}}</ref>}}

Die digitale Information kann als Folge von von 0 und 1 dargestellt werden oder allgemeiner als folge von binären Zahlenwerten. So gibt es eine Vielzahl von Projekten, die sich beispielsweise auf die digitale Reproduktion von gedruckten Werken der Literetur spezialisiert haben und diese nach Ablauf der [[Urheberrecht]]e digitalisiert zur Verfügung stellen. Hierzu zählen unter anderem:
* [[Deutsche Digitale Bibliothek]]
* [[Internet Archive]]
* [[Projekt Gutenberg-DE|Projekt Gutenberg]]
* [[Projekt Runeberg]]
Des Weiteren werden beispielsweise [[Digitalisierung von Schiffsplänen|Schiffsbaupläne]] in digitaler Form erstellt. Ein weiteres Gebiet der digitalen Information sind [[Digitale Medien|Medien]] aus dem Bereich Musik, Video, [[Digitalfotografie|Fotografie]] oder in Wissenschaftsbereichen. Hierfür wurde im Sommer 2008 durch die [[Alexander von Humboldt-Stiftung]], die [[Deutsche Forschungsgemeinschaft]] (DFG), den [[Deutscher Akademischer Austauschdienst|Deutschen Akademischer Austauschdienst]] (DAAD), die [[Fraunhofer-Gesellschaft]], die [[Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren]], die [[Hochschulrektorenkonferenz]] (HRK), die [[Leibniz-Gemeinschaft]], die [[Max-Planck-Gesellschaft]] und den [[Wissenschaftsrat (Deutschland)|Wissenschaftsrat]] eine gemeinsame Initiative zur Verbesserung der Informationsversorgung in Forschung und Lehre gestartet. Die Initiative „Digitale Information“ hat sich folgende Schwerpunkte gesetzt:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/9047855/digitale-information |hrsg=Max-Planck-Gesellschaft |titel=Schwerpunktinitiative „Digitale Information“|werk= |datum= |offline= |zugriff=2018-06-28}}</ref>
* Gewährleistung des Zugangs zu digitalen Publikationen, digitalen Daten und Quellenbeständen
* Schaffung optimaler Voraussetzungen für die Verbreitung und Rezeption von Publikationen aus der deutschen Forschung durch digitale Medien
* Sicherstellung einer langfristigen Verfügbarkeit digitalen Medien und Inhalte und deren Integration in die digitale Forschungsumgebung
* Unterstützung netzbasierter Formen des wissenschaftlichen Arbeitens durch innovative Informationstechnologien

== Langzeitarchivierung ==
Ein wachsender Anteil der Bibliotheksbestände besteht bereits aus digitalen Informationen in unterschiedlichen Formaten, die nachhaltig erhalten werden müssen. Die Lebensdauer von Büchern aus säurefreiem Papier kann mehreren hundert Jahren aufweisen. Digital als Datei gespeicherte Materialien hingegen können bereits nach einigen Jahren möglicherweise nicht mehr geöffnet oder gelesen werden. Eine ausschließlicher Speicherung auf digitalen Datenträgern könnte so zum Verlust riesigen Datenmengen führen. Die [[Langzeitarchivierung|Digitale Langzeitarchivierung]] (dLZA) zielt daher auf den Erhalt digitaler Objekte für zukünftige Generationen ab. Auch das kulturelle [[Weltdokumentenerbe]] wird in zunehmendem Maße als digitale Information zur Verfügung gestellt. Hierfür wurde von der [[UNESCO]] am 15. Oktober 2003 die ''Charta zum Erhalt des Digitalen Kulturerbes'' veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/ct/artikel/Digitales-fuer-die-Ewigkeit-290150.html |hrsg=heise.de |titel=Langzeitarchivierung digitaler Inhalte |werk=[[c’t]] |datum= |offline= |zugriff=2018-06-28}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://portal.unesco.org/en/ev.php-URL_ID=17721&URL_DO=DO_TOPIC&URL_SECTION=201.html |hrsg=portal.unesco.org |titel=Charter on the Preservation of Digital Heritage |werk=Charta der UNESCO |datum=2003-11-15 |offline= |zugriff=2018-06-28}}</ref> Das deutsche Kompetenznetzwerk zur digitalen Langzeitarchivierung – [[nestor (Archivierungsnetzwerk)|nestor]] – setzt sich ebenfalls für Standards zur Archivierung ein.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.langzeitarchivierung.de/Subsites/nestor/DE/Standardisierung/standardisierung_node.html |hrsg=langzeitarchivierung.de |titel=nestor – Standardisierung |werk= |datum= |offline= |zugriff=2018-06-28}}</ref>

== Siehe auch ==
* [[MP3]]
* [[JPEG]]
* [[Graphics Interchange Format|GIF]]

== Literatur ==
* {{Literatur
|Autor=Rafael Capurro
|Titel=Leben im Informationszeitalter
|Verlag=Akademie Verlag
|Ort=Berlin
|Datum=1995
|ISBN=3-05-002716-9}}
* {{Literatur
|Hrsg=Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Deutsche Bibliothek, Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände
|Titel=Die Unendliche Bibliothek. Digitale Information in Wissenschaft, Verlag und Bibliothek
|Verlag=Harrassowitz
|Ort=Wiesbaden
|Datum=1996
|ISBN=3-447-03785-7}}
* {{Literatur
|Autor=Wolfgang Maaß
|Titel=Elektronische Wissensmärkte Handel von Information und Wissen über digitale Netze
|Verlag=Gabler Verlag / GWV Fachverlage
|Ort=Wiesbaden
|Datum=2009
|DOI=10.1007/978-3-8349-8444-9
|ISBN=978-3-8349-8444-9}}

== Weblinks ==
* [https://www.allianzinitiative.de/de/ ''Leitbild der Schwerpunktinitiative „Digitale Information“''] auf allianzinitiative.de
* [http://www.dfg.de/foerderung/programme/infrastruktur/lis/lis_awbi/lis_allianz_initiative/index.html ''Allianz-Initiative Digitale Information''] auf dfg.de

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Informatik]]

Version vom 28. Juni 2018, 08:53 Uhr

Digitale Information ist Information, die in einer Abfolge von ja/nein-Symbolen (bzw. 1/0; Dualsystem) codiert ist. Die Computertechnik beruht auf der Verarbeitung digitaler Information. Die digitale Darstellung von Information erleichtert die Berechnung von statistischen Eigenschaften in Informationstheorie. Die digitale Ausgabe von Informationen kann wie folgt beschrieben werden: „Darstellung der Daten durch endliche Zeichenfolgen, wobei die benutzten Zeichen aus einer (vereinbarten) endlichen Menge stammen. […] binäre Darstellung“[1]

Hintergrund

Mit der Verbreitung der Computer, die Systeme, die nur mit zwei unterschiedlichen Zuständen arbeiten, wie Nein und Ja, An und Aus oder 0 und 1, am leichtesten interpretieren können, wurde auch die Digitalisierung eingeführt. Dazu schrieb Rafael Capurro 1999 in seinem Essay zum „Digitalen Weltentwurf“:

„Das Seinsverständnis hat umgeschlagen. Im Kontrast zum auf der empirischen Anschauung basierenden Entwurf der Neuzeit, wonach das Sein der Dinge von der Anschauung untrennbar ist (Kant), ja sogar mit dem Wahrgenommensein identisch ist „Their esse is percipi“ (Berkeley 1965, 62), gilt: jetzt: esse est computari. Die Welt ist alles, was digitalisierbar ist.“

Rafael Capurro: Digitaler Weltentwurf. Ein Essay in Heideggerianischer Absicht. 1999.[2]

Die digitale Information kann als Folge von von 0 und 1 dargestellt werden oder allgemeiner als folge von binären Zahlenwerten. So gibt es eine Vielzahl von Projekten, die sich beispielsweise auf die digitale Reproduktion von gedruckten Werken der Literetur spezialisiert haben und diese nach Ablauf der Urheberrechte digitalisiert zur Verfügung stellen. Hierzu zählen unter anderem:

Des Weiteren werden beispielsweise Schiffsbaupläne in digitaler Form erstellt. Ein weiteres Gebiet der digitalen Information sind Medien aus dem Bereich Musik, Video, Fotografie oder in Wissenschaftsbereichen. Hierfür wurde im Sommer 2008 durch die Alexander von Humboldt-Stiftung, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), den Deutschen Akademischer Austauschdienst (DAAD), die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, die Hochschulrektorenkonferenz (HRK), die Leibniz-Gemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft und den Wissenschaftsrat eine gemeinsame Initiative zur Verbesserung der Informationsversorgung in Forschung und Lehre gestartet. Die Initiative „Digitale Information“ hat sich folgende Schwerpunkte gesetzt:[3]

  • Gewährleistung des Zugangs zu digitalen Publikationen, digitalen Daten und Quellenbeständen
  • Schaffung optimaler Voraussetzungen für die Verbreitung und Rezeption von Publikationen aus der deutschen Forschung durch digitale Medien
  • Sicherstellung einer langfristigen Verfügbarkeit digitalen Medien und Inhalte und deren Integration in die digitale Forschungsumgebung
  • Unterstützung netzbasierter Formen des wissenschaftlichen Arbeitens durch innovative Informationstechnologien

Langzeitarchivierung

Ein wachsender Anteil der Bibliotheksbestände besteht bereits aus digitalen Informationen in unterschiedlichen Formaten, die nachhaltig erhalten werden müssen. Die Lebensdauer von Büchern aus säurefreiem Papier kann mehreren hundert Jahren aufweisen. Digital als Datei gespeicherte Materialien hingegen können bereits nach einigen Jahren möglicherweise nicht mehr geöffnet oder gelesen werden. Eine ausschließlicher Speicherung auf digitalen Datenträgern könnte so zum Verlust riesigen Datenmengen führen. Die Digitale Langzeitarchivierung (dLZA) zielt daher auf den Erhalt digitaler Objekte für zukünftige Generationen ab. Auch das kulturelle Weltdokumentenerbe wird in zunehmendem Maße als digitale Information zur Verfügung gestellt. Hierfür wurde von der UNESCO am 15. Oktober 2003 die Charta zum Erhalt des Digitalen Kulturerbes veröffentlicht.[4][5] Das deutsche Kompetenznetzwerk zur digitalen Langzeitarchivierung – nestor – setzt sich ebenfalls für Standards zur Archivierung ein.[6]

Siehe auch

Literatur

  • Rafael Capurro: Leben im Informationszeitalter. Akademie Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-05-002716-9.
  • Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Deutsche Bibliothek, Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände (Hrsg.): Die Unendliche Bibliothek. Digitale Information in Wissenschaft, Verlag und Bibliothek. Harrassowitz, Wiesbaden 1996, ISBN 3-447-03785-7.
  • Wolfgang Maaß: Elektronische Wissensmärkte Handel von Information und Wissen über digitale Netze. Gabler Verlag / GWV Fachverlage, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-8349-8444-9, doi:10.1007/978-3-8349-8444-9.

Einzelnachweise

  1. Gablers Wirtschafts Lexikon. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-663-13393-3, S. 1254 (books.google.de).
  2. Digitaler Weltentwurf. In: capurro.de. Abgerufen am 28. Juni 2018.
  3. Schwerpunktinitiative „Digitale Information“. Max-Planck-Gesellschaft, abgerufen am 28. Juni 2018.
  4. Langzeitarchivierung digitaler Inhalte. In: c’t. heise.de, abgerufen am 28. Juni 2018.
  5. Charter on the Preservation of Digital Heritage. In: Charta der UNESCO. portal.unesco.org, 15. November 2003, abgerufen am 28. Juni 2018.
  6. nestor – Standardisierung. langzeitarchivierung.de, abgerufen am 28. Juni 2018.