„Balata“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Erstes Elektrizitätswerk der Stadt Bern, 1891.jpg|mini|Balata-Treibriemen in einem Kraftwerk um 1890]]
Die '''Balata''' ist ein natürlicher, harter, hornartiger, in der Wärme plastischer, [[gummi]]artiger Stoff. Man gewinnt den [[guttapercha]]artigen Stoff, indem man den [[Milchsaft]] des südamerikanischen [[Balatabaum]]es eintrocknet.<ref>R. Hänsel, O. Sticher, E. Steinegger: ''Pharmakognosie - Phytopharmazie.'' Band 1, 6. Auflage, Springer, 1999, ISBN 978-3-662-09270-5, S.&nbsp;49.</ref> Im Gegensatz zum [[Naturkautschuk]] hat sie einen hohen [[Harz (Material)|Harzgehalt]] von ca.&nbsp;40 % und sie enthält etwa 45 % Gummi. Das Harz wird für verschiedene Anwendungen auch teilweise oder ganz entfernt. Sie ist wie der Kautschuk ebenfalls [[Vulkanisation|vulkanisierbar]].
Die '''Balata''' ist ein natürlicher, harter, hornartiger, in der Wärme plastischer, [[gummi]]artiger Stoff. Man gewinnt den [[guttapercha]]artigen Stoff, indem man den [[Milchsaft]] des südamerikanischen [[Balatabaum]]es eintrocknet.<ref>R. Hänsel, O. Sticher, E. Steinegger: ''Pharmakognosie - Phytopharmazie.'' Band 1, 6. Auflage, Springer, 1999, ISBN 978-3-662-09270-5, S.&nbsp;49.</ref> Im Gegensatz zum [[Naturkautschuk]] hat sie einen hohen [[Harz (Material)|Harzgehalt]] von ca.&nbsp;40 % und sie enthält etwa 45 % Gummi. Das Harz wird für verschiedene Anwendungen auch teilweise oder ganz entfernt. Sie ist wie der Kautschuk ebenfalls [[Vulkanisation|vulkanisierbar]].


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Die rohe Balate ist ähnlich wie Guttapercha, es sind lederartige, elastische Platten, außen bräunlich und innen grau-weiß. Sie wird bei ca.&nbsp;50&nbsp;°C weich und plastisch und schmilzt bei etwa 150&nbsp;°C. Sie ist an der Luft besser haltbar als Guttapercha; sie oxidiert nicht so schnell.<ref>Georg Frerichs, Georg Arends, Heinrich Zörnig: ''Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis.'' Erster Band, Springer, 1938, ISBN 978-3-642-88873-1 (Reprint), S.&nbsp;1416.</ref>
Die rohe Balate ist ähnlich wie Guttapercha, es sind lederartige, elastische Platten, außen bräunlich und innen grau-weiß. Sie wird bei ca.&nbsp;50&nbsp;°C weich und plastisch und schmilzt bei etwa 150&nbsp;°C. Sie ist an der Luft besser haltbar als Guttapercha; sie oxidiert nicht so schnell.<ref>Georg Frerichs, Georg Arends, Heinrich Zörnig: ''Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis.'' Erster Band, Springer, 1938, ISBN 978-3-642-88873-1 (Reprint), S.&nbsp;1416.</ref>


Vulkanisiertes Balata wurde früher häufig zur Herstellung von [[Golfball|Golfbällen]] verwendet; heute nur noch selten, es wurde durch [[Ionomer]]e ersetzt.<ref>[https://www.swisshickorygolf.ch/home/golfb%C3%A4lle/ ''Golfbälle von 1600 bis heute''] auf swisshickorygolf.ch, abgerufen am 19. Januar 2018.</ref> Sie dient als billiger Ersatz für Guttapercha sowie zur Herstellung von Treibriehmen und Schuhsohlen usw.
Vulkanisiertes Balata wurde früher häufig zur Herstellung von [[Golfball|Golfbällen]] verwendet; heute nur noch selten, es wurde durch [[Ionomer]]e ersetzt.<ref>[https://www.swisshickorygolf.ch/home/golfb%C3%A4lle/ ''Golfbälle von 1600 bis heute''] auf swisshickorygolf.ch, abgerufen am 19. Januar 2018.</ref> Sie dient als billiger Ersatz für [[Guttapercha]] sowie zur Herstellung von [[Treibriemen]]<ref>{{Literatur |Autor=K. Kollmann, K. H. Bussmann, A. Dahl, G. Morchutt, B. Arp |Titel=Riementriebe, Kettentriebe, Kupplungen: Vorträge und Diskussionsbeiträge der Fachtagung „Antriebselemente“, Essen 1953 |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Springer-Verlag |Ort= |Datum= |ISBN=9783663028963 |Seiten= |Online=https://books.google.com/books?id=YquFBwAAQBAJ&pg=PA58 |Abruf=}}</ref> und [[Schuhsohle|Schuhsohlen]] usw.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 29. April 2019, 22:23 Uhr

Balata-Treibriemen in einem Kraftwerk um 1890

Die Balata ist ein natürlicher, harter, hornartiger, in der Wärme plastischer, gummiartiger Stoff. Man gewinnt den guttaperchaartigen Stoff, indem man den Milchsaft des südamerikanischen Balatabaumes eintrocknet.[1] Im Gegensatz zum Naturkautschuk hat sie einen hohen Harzgehalt von ca. 40 % und sie enthält etwa 45 % Gummi. Das Harz wird für verschiedene Anwendungen auch teilweise oder ganz entfernt. Sie ist wie der Kautschuk ebenfalls vulkanisierbar.

Der gummige Anteil der Balata besteht aus trans-Polyisoprenen (Polyterpen), im Gegensatz zu den cis-Isomeren des Naturkautschuks, also ein geometrisch anders aufgebautes, ansonsten identisches Molekül.

Ähnliche Produkte sind die/das Guttapercha und der Chicle die vom Milchsaft anderer Pflanzenarten stammen, bei diesen sind die Polyisoprene des gummigen Anteils trans-, oder gemischt-konfiguriert. Auch der Guayule-Kautschuk von der Guayule (Parthenium argentatum) wird noch in größerem Umfang genutzt, hier sind die Polyisoprene cis-konfiguriert.

Die rohe Balate ist ähnlich wie Guttapercha, es sind lederartige, elastische Platten, außen bräunlich und innen grau-weiß. Sie wird bei ca. 50 °C weich und plastisch und schmilzt bei etwa 150 °C. Sie ist an der Luft besser haltbar als Guttapercha; sie oxidiert nicht so schnell.[2]

Vulkanisiertes Balata wurde früher häufig zur Herstellung von Golfbällen verwendet; heute nur noch selten, es wurde durch Ionomere ersetzt.[3] Sie dient als billiger Ersatz für Guttapercha sowie zur Herstellung von Treibriemen[4] und Schuhsohlen usw.

Literatur

Wiktionary: Balata – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. R. Hänsel, O. Sticher, E. Steinegger: Pharmakognosie - Phytopharmazie. Band 1, 6. Auflage, Springer, 1999, ISBN 978-3-662-09270-5, S. 49.
  2. Georg Frerichs, Georg Arends, Heinrich Zörnig: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Erster Band, Springer, 1938, ISBN 978-3-642-88873-1 (Reprint), S. 1416.
  3. Golfbälle von 1600 bis heute auf swisshickorygolf.ch, abgerufen am 19. Januar 2018.
  4. K. Kollmann, K. H. Bussmann, A. Dahl, G. Morchutt, B. Arp: Riementriebe, Kettentriebe, Kupplungen: Vorträge und Diskussionsbeiträge der Fachtagung „Antriebselemente“, Essen 1953. Springer-Verlag, ISBN 978-3-663-02896-3 (google.com).