„Balata“ – Versionsunterschied
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Die '''Balata''' ist ein natürlicher, harter, hornartiger, in der Wärme plastischer, [[gummi]]artiger Stoff. Man gewinnt den [[guttapercha]]artigen Stoff, indem man den [[Milchsaft]] des südamerikanischen [[Balatabaum]]es eintrocknet.<ref>R. Hänsel, O. Sticher, E. Steinegger: ''Pharmakognosie - Phytopharmazie.'' Band 1, 6. Auflage, Springer, 1999, ISBN 978-3-662-09270-5, S. 49.</ref> Im Gegensatz zum [[Naturkautschuk]] hat sie einen hohen [[Harz (Material)|Harzgehalt]] von ca. 40 % und sie enthält etwa 45 % Gummi. Das Harz wird für verschiedene Anwendungen auch teilweise oder ganz entfernt. Sie ist wie der Kautschuk ebenfalls [[Vulkanisation|vulkanisierbar]]. |
Die '''Balata''' ist ein natürlicher, harter, hornartiger, in der Wärme plastischer, [[gummi]]artiger Stoff. Man gewinnt den [[guttapercha]]artigen Stoff, indem man den [[Milchsaft]] des südamerikanischen [[Balatabaum]]es eintrocknet.<ref>R. Hänsel, O. Sticher, E. Steinegger: ''Pharmakognosie - Phytopharmazie.'' Band 1, 6. Auflage, Springer, 1999, ISBN 978-3-662-09270-5, S. 49.</ref> Im Gegensatz zum [[Naturkautschuk]] hat sie einen hohen [[Harz (Material)|Harzgehalt]] von ca. 40 % und sie enthält etwa 45 % Gummi. Das Harz wird für verschiedene Anwendungen auch teilweise oder ganz entfernt. Sie ist wie der Kautschuk ebenfalls [[Vulkanisation|vulkanisierbar]]. |
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Die rohe Balate ist ähnlich wie Guttapercha, es sind lederartige, elastische Platten, außen bräunlich und innen grau-weiß. Sie wird bei ca. 50 °C weich und plastisch und schmilzt bei etwa 150 °C. Sie ist an der Luft besser haltbar als Guttapercha; sie oxidiert nicht so schnell.<ref>Georg Frerichs, Georg Arends, Heinrich Zörnig: ''Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis.'' Erster Band, Springer, 1938, ISBN 978-3-642-88873-1 (Reprint), S. 1416.</ref> |
Die rohe Balate ist ähnlich wie Guttapercha, es sind lederartige, elastische Platten, außen bräunlich und innen grau-weiß. Sie wird bei ca. 50 °C weich und plastisch und schmilzt bei etwa 150 °C. Sie ist an der Luft besser haltbar als Guttapercha; sie oxidiert nicht so schnell.<ref>Georg Frerichs, Georg Arends, Heinrich Zörnig: ''Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis.'' Erster Band, Springer, 1938, ISBN 978-3-642-88873-1 (Reprint), S. 1416.</ref> |
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Vulkanisiertes Balata wurde früher häufig zur Herstellung von [[Golfball|Golfbällen]] verwendet; heute nur noch selten, es wurde durch [[Ionomer]]e ersetzt.<ref>[https://www.swisshickorygolf.ch/home/golfb%C3%A4lle/ ''Golfbälle von 1600 bis heute''] auf swisshickorygolf.ch, abgerufen am 19. Januar 2018.</ref> Sie dient als billiger Ersatz für Guttapercha sowie zur Herstellung von |
Vulkanisiertes Balata wurde früher häufig zur Herstellung von [[Golfball|Golfbällen]] verwendet; heute nur noch selten, es wurde durch [[Ionomer]]e ersetzt.<ref>[https://www.swisshickorygolf.ch/home/golfb%C3%A4lle/ ''Golfbälle von 1600 bis heute''] auf swisshickorygolf.ch, abgerufen am 19. Januar 2018.</ref> Sie dient als billiger Ersatz für [[Guttapercha]] sowie zur Herstellung von [[Treibriemen]]<ref>{{Literatur |Autor=K. Kollmann, K. H. Bussmann, A. Dahl, G. Morchutt, B. Arp |Titel=Riementriebe, Kettentriebe, Kupplungen: Vorträge und Diskussionsbeiträge der Fachtagung „Antriebselemente“, Essen 1953 |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Springer-Verlag |Ort= |Datum= |ISBN=9783663028963 |Seiten= |Online=https://books.google.com/books?id=YquFBwAAQBAJ&pg=PA58 |Abruf=}}</ref> und [[Schuhsohle|Schuhsohlen]] usw. |
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Version vom 29. April 2019, 22:23 Uhr
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/45/Erstes_Elektrizit%C3%A4tswerk_der_Stadt_Bern%2C_1891.jpg/220px-Erstes_Elektrizit%C3%A4tswerk_der_Stadt_Bern%2C_1891.jpg)
Die Balata ist ein natürlicher, harter, hornartiger, in der Wärme plastischer, gummiartiger Stoff. Man gewinnt den guttaperchaartigen Stoff, indem man den Milchsaft des südamerikanischen Balatabaumes eintrocknet.[1] Im Gegensatz zum Naturkautschuk hat sie einen hohen Harzgehalt von ca. 40 % und sie enthält etwa 45 % Gummi. Das Harz wird für verschiedene Anwendungen auch teilweise oder ganz entfernt. Sie ist wie der Kautschuk ebenfalls vulkanisierbar.
Der gummige Anteil der Balata besteht aus trans-Polyisoprenen (Polyterpen), im Gegensatz zu den cis-Isomeren des Naturkautschuks, also ein geometrisch anders aufgebautes, ansonsten identisches Molekül.
Ähnliche Produkte sind die/das Guttapercha und der Chicle die vom Milchsaft anderer Pflanzenarten stammen, bei diesen sind die Polyisoprene des gummigen Anteils trans-, oder gemischt-konfiguriert. Auch der Guayule-Kautschuk von der Guayule (Parthenium argentatum) wird noch in größerem Umfang genutzt, hier sind die Polyisoprene cis-konfiguriert.
Die rohe Balate ist ähnlich wie Guttapercha, es sind lederartige, elastische Platten, außen bräunlich und innen grau-weiß. Sie wird bei ca. 50 °C weich und plastisch und schmilzt bei etwa 150 °C. Sie ist an der Luft besser haltbar als Guttapercha; sie oxidiert nicht so schnell.[2]
Vulkanisiertes Balata wurde früher häufig zur Herstellung von Golfbällen verwendet; heute nur noch selten, es wurde durch Ionomere ersetzt.[3] Sie dient als billiger Ersatz für Guttapercha sowie zur Herstellung von Treibriemen[4] und Schuhsohlen usw.
Literatur
- Balata. In: Meyers enzyklopädisches Lexikon. Band 3, 1971, S. 394.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ R. Hänsel, O. Sticher, E. Steinegger: Pharmakognosie - Phytopharmazie. Band 1, 6. Auflage, Springer, 1999, ISBN 978-3-662-09270-5, S. 49.
- ↑ Georg Frerichs, Georg Arends, Heinrich Zörnig: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Erster Band, Springer, 1938, ISBN 978-3-642-88873-1 (Reprint), S. 1416.
- ↑ Golfbälle von 1600 bis heute auf swisshickorygolf.ch, abgerufen am 19. Januar 2018.
- ↑ K. Kollmann, K. H. Bussmann, A. Dahl, G. Morchutt, B. Arp: Riementriebe, Kettentriebe, Kupplungen: Vorträge und Diskussionsbeiträge der Fachtagung „Antriebselemente“, Essen 1953. Springer-Verlag, ISBN 978-3-663-02896-3 (google.com).