„Moos-Dickblatt“ – Versionsunterschied

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Das Moos-Dickblatt ist eine einjährige Pflanze mit einem moosartigen [[Habitus (Biologie)|Habitus]]. Die niederliegenden bis aufrechten Stängel sind 1–5(–8) cm lang und verzweigt.<ref name="info flora">{{Internetquelle |url=https://www.infoflora.ch/de/flora/crassula-tillaea.html |titel=Crassula tillaea Lest.-Garl. |werk=Info Flora |abruf=2021-08-31}}</ref> Die gegenständigen, eiförmig spitzlichen, [[sukkulente]]n Blätter sind bis zu 2 mm lang.<ref name="Metzing 71">Metzing et al. 2011, S. 71</ref> Die Pflanzen sind oft rötlich überlaufen.


In den Blattachseln befinden sich zwei bis vier dreizählige, sitzende, winzige Blüten. Die weißen bis hellrosa Kronblätter sind kürzer als die ca. 1 mm langen, fleischigen Kelchblätter.<ref name="Metzing 71" /> Es sind drei [[Staubblatt|Staubblätter]] vorhanden.<ref name="info flora" /> Die Blütezeit reicht in Deutschland von Mai bis September,<ref>Rothmaler 2017, S. 339</ref> in der Schweiz von April bis Juli.<ref name="info flora" /> Die Früchte enthalten ausfallende, 0,2 mal 0,4 mm große Samen.<ref>Metzing et al. 2011, S. 72</ref>
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Version vom 5. September 2021, 08:24 Uhr

Moos-Dickblatt

Moos-Dickblatt (Crassula tillaea)

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Dickblattgewächse (Crassulaceae)
Unterfamilie: Crassuloideae
Gattung: Dickblatt (Crassula)
Art: Moos-Dickblatt
Wissenschaftlicher Name
Crassula tillaea
Lest.-Garl.

Das Moos-Dickblatt (Crassula tillaea) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Dickblatt (Crassula) innerhalb der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae).

Beschreibung

Moos-Dickblatt

Das Moos-Dickblatt ist eine einjährige Pflanze mit einem moosartigen Habitus. Die niederliegenden bis aufrechten Stängel sind 1–5(–8) cm lang und verzweigt.[1] Die gegenständigen, eiförmig spitzlichen, sukkulenten Blätter sind bis zu 2 mm lang.[2] Die Pflanzen sind oft rötlich überlaufen.

In den Blattachseln befinden sich zwei bis vier dreizählige, sitzende, winzige Blüten. Die weißen bis hellrosa Kronblätter sind kürzer als die ca. 1 mm langen, fleischigen Kelchblätter.[2] Es sind drei Staubblätter vorhanden.[1] Die Blütezeit reicht in Deutschland von Mai bis September,[3] in der Schweiz von April bis Juli.[1] Die Früchte enthalten ausfallende, 0,2 mal 0,4 mm große Samen.[4]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n=28.[1]

Ökologie

Beim Moos-Dickblatt handelt es sich um einen sommergrünen Therophyten.[5]

Vorkommen

Die Art hat ursprünglich ein submediterran-subatlantisches Verbreitungsgebiet. Sie ist in West-, Süd- und Südosteuropa, im Mittelmeergebiet, in Nordafrika, der Türkei, Saudi-Arabien sowie auf den Kanarischen Inseln und Madeira heimisch.[2] In Irland, im pazifischen Nordamerika (British Columbia, Washington, Oregon, Kalifornien) und in Südamerika (zentrales Chile, Uruguay) ist sie ein Neophyt.[6]

Auf dem heutigen Gebiet Deutschlands wurde das Moos-Dickblatt erstmals 1822 gefunden. 2011 wurde das Moos-Dickblatt zum ersten Mal in Niedersachsen nachgewiesen, und zwar auf Baltrum.[7] In Schleswig-Holstein ist es in Einbürgerung begriffen. Es wurde dort erstmals 2013 in Trittrasen auf Campingplätzen gefunden. Die Art gilt als Wärmezeiger; das Auftauchen in Norddeutschland wird mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht.[8]

In Mitteleuropa tritt das Moos-Dickblatt in Therophytenfluren feuchter (winternasser) Sandböden, Feuchtheiden, Teichbodengesellschaften und Trittrasen auf. In den Niederlanden und Großbritannien wächst es bevorzugt auf sandigen Böden, häufig an Wegen oder Parkplätzen.[9]

Die Zeigerwerte nach Ellenberg sind: Lichtzahl L: 8 (Lichtpflanze), Temperaturzahl T: 7 (Wärmezeiger), Kontinentalitätszahl K: 2 (ozeanisch), Feuchtezahl F: 7 (Feuchtezeiger), Reaktionszahl R: x (indifferentes Verhalten), Stickstoffzahl N: 3 (auf stickstoffarmen Standorten häufiger), Salzzahl S: 0 (nicht salzertragend).[5]

Das Moos-Dickblatt kommt im pflanzensoziologischen Verband Nano-Cyperion vor.[5]

Die IUCN listet das Moos-Dickblatt als nicht gefährdet (least concern) und im Bestand zunehmend.[10]

Systematik

Die Art wurde 1753 in Species Plantarum als Tillaea muscosa L. erstbeschrieben.[11] Weitere Synonyme sind Crassula muscosa (L.) Roth, Mesanchum connatum Dulac und Sedum tillaei E.H.L.Krause.[6]

Das ursprüngliche Artepitheton muscosa sowie die Trivialnamen Moosblümchen, mosbloempje (niederländisch), mousse-fleurie (französisch) und mossy stonecrop (englisch) beziehen sich auf das moosähnliche Aussehen der Pflanzen.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c d Crassula tillaea Lest.-Garl. In: Info Flora. Abgerufen am 31. August 2021.
  2. a b c d Metzing et al. 2011, S. 71
  3. Eckehart J. Jäger (Hrsg.): Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. 21. Auflage. Springer Spektrum, Berlin und Heidelberg 2017, ISBN 978-3-662-49707-4, S. 339.
  4. Metzing et al. 2011, S. 72
  5. a b c Crassula tillaea Lest.-Garl.: Moos-Dickblatt. In: Flora von Bayern: Botanischer Informationsknoten Bayern. Botanische Staatssammlung München, abgerufen am 5. September 2021.
  6. a b Crassula tillaea Lest.-Garl. In: Plants of the World Online. Royal Botanic Gardens Kew, abgerufen am 5. September 2021.
  7. Metzing et al. 2011
  8. Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Schleswig-Holsteins: Rote Liste Band 1. Kiel 2021, ISBN 978-3-937937-99-1, S. 15, 106 (landsh.de [PDF]).
  9. Metzing et al. 2011, S. 75
  10. Crassula tillaea in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013. Abgerufen am 31. August 2021.
  11. Tillaea muscosa L. In: Plants of the World Online. Royal Botanic Gardens Kew, abgerufen am 5. September 2021.

Literatur

  • Detlev Metzing, Heinrich Kuhbier und Bernd Küver: Crassula tillaea (Crassulaceae) auf Baltrum – Erstnachweis für Niedersachsen. In: Drosera. Jahrgang 2010, 2011, S. 71–76 (researchgate.net).

Weblinks