„Spike-Glykoprotein von SARS-CoV-2“ – Versionsunterschied

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== Eigenschaften ==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 3. April 2022, 14:34 Uhr

Spike-Glykoprotein von SARS-CoV-2
Andere Namen

S-Glykoprotein (SARS-CoV-2)

Masse/Länge Primärstruktur 1.273 Aminosäuren, 141.178 Da
Bezeichner
Externe IDs
Vorkommen
Homologie-Familie Hovergen

Das Spike-Glykoprotein ist das Peplomer des SARS-CoV-2. Es ist ein transmembranes Glykoprotein auf der Virusoberfläche des SARS-CoV-2 und dient als Rezeptor zum Andocken an ACE2 auf der Zelloberfläche sowie als Fusogenes Protein zum Zelleintritt.

Eigenschaften

Das Spike-Glykoprotein ist ein homotrimerer Rezeptor[1] und eines der vier strukturellen Proteine des SARS-CoV-2.[2] Es bestimmt den Wirts- und Zell-Tropismus des SARS-CoV-2.[2][3]

Jedes der drei gleichen Monomere besitzt drei interne Disulfidbrücken.[1] Jede der drei gleichen Untereinheiten wird durch Proteolyse von der Furin-artigen Protease TMPRSS2 vor der Position 686 in zwei Teile S1 und S2 gespalten und in seiner Funktion aktiviert, wobei die gespaltenen Teile S1 und S2 aneinander gebunden bleiben. S2 kann nach Aufnahme ins Endosom weiter vor der Position 816 gespalten werden, wodurch S2' (Position 816 – 1273) entsteht.[1] Das Spike-Glykoprotein besitzt drei mögliche Proteinfaltungen: die native Präfusionsform, die Prä-Haarnadelschleifenform und die Postfusions-Haarnadelschleifen-Form.[1] Im S1-Bereich liegt die Rezeptor-bindende Proteindomäne (RBD) zum Andocken an die Wirtszelle. Bei der Membranfusion mit der Wirtszelle bilden Coiled-Coil-Strukturen (mit Heptad Repeat) ein Trimer von Haarnadelstreifen, wodurch das Fusionspeptid in die Nähe der C-terminalen extrazellulären Proteindomäne gebracht wird, woraufhin die Membranfusion mit der Membran der Wirtszelle erfolgt.[1] Das Fusionspeptid besteht aus zwei Teilen an den Positionen 816 – 837 und 835 – 855.[1] Die Transmembrandomäne liegt bei den Aminosäuren 1214 – 1236.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g S - Spike glycoprotein - Severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 (2019-nCoV) - S gene & protein. In: uniprot.org. 19. Januar 2022, abgerufen am 3. April 2022 (englisch).
  2. a b Y. Wang, M. Grunewald, S. Perlman: Coronaviruses: An Updated Overview of Their Replication and Pathogenesis. In: Methods in molecular biology. Band 2203, 2020, S. 1–29, doi:10.1007/978-1-0716-0900-2_1, PMID 32833200, PMC 7682345 (freier Volltext).
  3. C. Zhu, G. He, Q. Yin, L. Zeng, X. Ye, Y. Shi, W. Xu: Molecular biology of the SARs-CoV-2 spike protein: A review of current knowledge. In: Journal of medical virology. Band 93, Nummer 10, 10 2021, S. 5729–5741, doi:10.1002/jmv.27132, PMID 34125455, PMC 8427004 (freier Volltext).